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nmz-archiv
nmz 2002/02 | Seite 10
51. Jahrgang | Februar
Forum
Vom falschen und richtigen Körperbewusstsein
Leserbriefe zu Dossier nmz 12/01-01/02, S. 52:
Ganz im Sinne der Klaviermethodik
Dieser Artikel ist Ivo Csampai wirklich gut gelungen. Man merkt, dass er die Thematik und Problematik verstanden
hat und auch seinen persönlichen Meinungen kann ich mich nur anschließen.
Umso unerklärlicher ist es mir, wie zu diesem Text ein derartiges Foto ausgesucht werden konnte. Ohne
den Pianisten Jens Thomas zu kennen, sehe ich sofort, dass er sich die von Elgin Roth geforderte Spielweise
nicht zu Eigen macht.
Ein in sich zusammengesackter Rumpf, hochgezogene Schultern und durchgestreckte Arme können bestimmt nicht
dem Terminus Vom Ganzen zu den Teilen zugeordnet werden, wo soll auch das Ganze erkennbar
sein, wenn die einzelnen Teile von Gelenk zu Gelenk fixiert sind. Eine abgekniffene, unästhetische Spielweise
ergibt meines Erachtens auch ein derartiges Klangergebnis, und auch wenn man eine Technik, wie leider häufig
der Fall, nicht nach äußerlichen Kriterien beurteilen soll, so kann ich nach einem Blick in Elgin
Roths Buch sagen, dass die auf dem Foto gezeigte Spielform nicht gemeint ist.
Michael Spors, Stuttgart
In Ihrer neuen musikzeitung vom Dezember 2001 las ich Ihre Rezension des Buches von Elgin Roth Klavierspiel
und Körperbewusstsein. Sie haben das Buch hervorragend beurteilt ich als Organistin und Klavierspielerin
bin ebenfalls der Meinung, dass es ausgezeichnet ist und einen sehr wichtigen Beitrag zur Klavierpädagogik
liefert. Allerdings ist das eingeschaltete Foto von Jens Thomas meines Erachtens gänzlich ungeeignet. Ich
halte es für äußerst unglücklich, die eingeknickte Körperhaltung des Pianisten darzustellen,
die in diametraler Weise den Erkenntnissen Elgin Roths widerspricht. Eine Klarstellung dieses Sachverhaltes
würde ich sehr begrüßen.
Jutta Sauerland, Meschede
Das von der neuen musikzeitung mitten in eine Buchbesprechung hineingescannte Bild (aus welchen satztechnischen
Gründen auch immer veranlasst) eines über den Tasten hängenden, vorne übergebeugten, außerhalb
seines körperlichen Schwerpunkts hantierenden Klavierspielers hat nicht nur nichts mit dem besprochenen
Buch am Hut, sondern ebenso wenig mit einem angeblichen Klavierspiel der Gegenwart, sondern stellt
darüber hinaus in der Sache, worum es zentral in Elgin Roths Buchwerk eigentlich geht, eine glatte Ohrfeige
dar.