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nmz-archiv
nmz 2002/04 | Seite 39
51. Jahrgang | April
Jazz, Rock, Pop
Jazz mit den Augen sehen
Julian Benedikts Film über William Claxton ab 25. April in den Kinos
Es gibt Fotografen, die mit einer bestimmten Musikrichtung ihr Leben lang untrennbar verbunden sind und bleiben.
Einer davon ist William Claxton, der oben stehendes Foto von Chet Baker mit Muse geschossen hat, das wiederum
bereits ein Klassiker der Jazzfotografie ist. Sieht man genau hin, erzählen diese Bilder ganze Geschichten.
Jazz Seen heißt demnach der neueste Streich des Schauspielers und Regisseurs Julian Benedikt,
der Jazzfans bereits das Highlight Blue Note A Story Of Modern Jazz bescherte. Claxtons Karriere
begann in den 50er-Jahren in seiner Heimat Kalifornien: Viele Fotografen, die ich kannte, zeigten verschwitzte
Musiker mit glänzenden Gesichtern in dunklen, verrauchten Bars. Das war Jazz für die meisten Menschen.
Als Kind der Westküste wollte ich aber zeigen, wie die Musiker hier in einer angenehmen, der Gesundheit
förderlichen Atmosphäre leben. Julian Benedikt stellt in seinem Film Schlüsselszenen aus
Claxtons Leben nach und verwebt sie mit einer Auswahl an Originaldokumenten. Diana Krall, Burt Bacharach, Dennis
Hopper und Helmut Newton kommen unter anderem zu Wort und schildern ihre Erfahrungen. Jazz Seen
bietet einzigartige Einblicke in die Arbeitsweise und Gedankenwelt eines großen Augenmenschen. Den Soundtrack
zum Film lieferte übrigens Deutschlands Jazz-Wunderkind Till Brönner (Verve/Universal).