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Ausgabe 2002/06
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nmz 2002/06 | Seite 52
51. Jahrgang | Juni
Dossier: Auf der Suche nach einer Neuen Oper

Neuer Zwillingsbau für Estlands Musikkultur

Weltpremiere in Tallinns Opernhaus

Ein kleines Land, wieder auferstanden, selbstbewusst, das versteht, sein künstlerisches und kreatives Potential zu nutzen. Seit gut 100 Jahren erst schreibt das Land seine eigene Musikgeschichte. Aber es ist nicht nur die Mammut-Song-Festival-Tradition von Tartu und Tallinn. Weltweit registriert man den erfolgreichen Export und das Wirken von Interpreten, Ensembles, Pädagogen und Komponisten aus diesem baltischen Land. Stolz auf den symbolträchtigen Neubau seiner Musikakademie, stolz auch auf den im Innern täglich lebendigen Zwillingsbau von Estonia Concert Hall und National Opera, den man nach dessen Zerstörung im letzten Kriegsjahr schnellstens wieder in Gang brachte.

Menschliche Leidenschaften thematisiert: Szene aus Toivo Tulevs Ballett „Cruz“

Einflüsse von Ost, aber hauptsächlich von allen westlichen stilistischen Entwicklungen bis hin zu extremen Experimenten neuer Musik schlugen sich nieder in estnischen Partituren. Für den lebhaften Anteil an der zeitgenössischen Musikszene stehen nicht nur die allhier bekannten Namen wie Eino Tamberg, Arvo Pärt, Jaan Rääts, Erkki-Sven Tüür. Da sind weitere Hunderte und immer wieder neue junge Namen, denen sich das Estonian Music Information Centre gleichermaßen verpflichtet fühlt. Viele von ihnen haben ihre verlegerische Heimstatt bei der Eres Edition im deutschen Lilienthal.

Das schon 25 Jahre aktive Estonian (New) Music Days Festival 2002 in Tallinn hatte gleich drei Komponisten mit ihren konträren „Reflektionen“ gemeinsam zur Weltpremiere und auf die Bühne gebracht, die musikalische Gestaltung ebenfalls drei Dirigenten anvertraut, Erki Pehk, Aivo Välja und Paul Mägi und zugleich eine artifizielle Balletttruppe von Solisten präsentiert.

Toivo Tulev, 1958 geboren, aus Tambergs Kompositionsklasse, brachte in seinem spannungsgeladenen Ballett „Cruz“ szenisch wie musikalisch das Feuer menschlicher und göttlicher Liebe, Begierde und Verzicht, hinreißend zur Wirkung, zweifellos das eindrucksvollste Opus des Abends. Eino Tambergs (geb. 1930) „Mirrow games“, inspiriert von esoterischen Episoden Juhan Viidings und Tonis Ratsepps, halb als Oper, halb als Ballett geformt, wirkt wie eine Metamorphose von Traum und Realität menschlichen Seins, beschwört die Fantasie sich zu erheben über Stress und Gefahren des uns verzehrenden Alltags. Seine Musik ist sparsam, drängt sich nicht ins Bühnengeschehen, sondern malt im Hintergrund.
Der dritte Mann offeriert seine Pocket-Opera „Gourmet“ als lustige soziokritische Groteske von einer Londoner Kunstauktion: René Eespere (geb. 1953) malt dieses „Große Fressen“ mit einer musikalischen Farbkulisse, die seine Neigung zu russischem Realismus verrät.

Eckart Rohlfs

 

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