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nmz-archiv
nmz 2002/07-08 | Seite 15
51. Jahrgang | Aug./Sep.
Initiative
Konzerte für Kinder
Hamburger Impulse
Ein Workshop zur Konzert- und Opernpädagogik
Oper und Konzerte für Kinder Musikvermittlung für das Publikum von morgen lautete
der Titel des zweiteiligen Workshops des Landesmusikrats Hamburg am 8. und 12. Juni in Hamburg. Die Gastreferenten
Heike Buderus (Dortmunder Oper), Bettina Milz (Junge Oper, Staatsoper Stuttgart), Frank Rohde (Kinderoper der
Kölner Oper) sowie Bernhard König (Büro für Konzertpädagogik, Köln) und Barbara
Stiller (Initiative Konzerte für Kinder, Jeunesses Musicales Deutschland) stellten erfolgreich etablierte
Kooperationsmodelle im Bereich Musikvermittlung vor. Zu den Teilnehmern zählten die Vertretungen der Hamburgischen
Staatsoper, aller Hamburger Berufsorchester und wichtige Personen des Musikunterrichts in Hamburg. Die Orchestervertreter
zeigten großes Interesse an Anregungen sowie Kontakten und Kooperationen mit allgemein bildenden Schulen.
In der Diskussionsrunde brachte Wolfhagen Sobirey, Präsident des Landesmusikrats Hamburgs und Veranstalter
des Workshops die Situation auf den Punkt: Heute reicht es nicht mehr, ein paar Schülerkonzerte der
herkömmlichen Art zu veranstalten, Lehrkräfte per Brief einzuladen oder sie per Post mit Material
zuzuschütten. Lehrende müssen Fortbildungen und praktische Anregungen bekommen. Wichtig
ist, dass sie die geeigneten Methoden selbst erfahren und erlernen, um sie direkt im Anschluss in der Schule
umsetzen zu können. So können Lehrer motiviert und Schüler praktisch und erlebnisorientiert auf
den Konzertbesuch vorbereitet werden.
Breite Zustimmung erhielt auch Sobireys Forderung nach einem umfassenderen Ansatz der Musikvermittlung: Wenn
Schüler nicht mehr gewöhnt sind, in Konzerte zu gehen und klassische Musik zu hören, muss man
ihnen Begegnungen auf dem Vorfeld anbieten. Ideen gebe es viele: Orchestermusiker präsentieren
ihr Instrument in den Schulen, spielen eines ihrer Lieblingsstücke vor, erzählen von ihrem Beruf,
musizieren in Schülerensembles mit. Schüler gehen ins Konzerthaus, sitzen in den Proben neben den
Musikern, sprechen mit dem Dirigenten, dem Orchesterdiener (und dem Feuerwehrmann!), dürfen Instrumente
ausprobieren und die Musiker ausfragen. Es muss nicht immer Peter und der Wolf sein.
Der Workshop Oper und Konzerte für Kinder hat neue Impulse für Hamburg gegeben und entscheidende
Personen des Hamburger Musiklebens zusammengebracht. Nach den Sommerferien will man sich zusammensetzen und
erste Schritte von Kooperationen zwischen Schulen und Professionellen verabreden. Barbara Stiller von der Jeunesses
Musicales wird die Aktivitäten beratend und moderierend begleiten.