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nmz-archiv
nmz 2002/09 | Seite 54
51. Jahrgang | September
Dossier: 50 Jahre VdM & Geschichte
der Kulturverbände
Von „Moin, moin“ zum rheinischen „Tschöh“
Bremen und Bonn: Die Wege der Bundesgeschäftsstelle des
VdM
Nicht weit vom Hauptbahnhof Bremen entfernt und deshalb auch von
dort gut fußläufig zu erreichen, suchte ich die Hausnummer
42 in der Slevogtstraße, die mit soliden hanseatischen Bürgerhäusern
bebaut ist. Dort war die Geschäftsstelle des Verbandes deutscher
Musikschulen (VdM) beheimatet, die ich ab April 1971 als neuer Bundesgeschäftsführer
leiten sollte. Am Ende des Aufgangs zwei nebeneinanderliegende Türen:
Linke Türklingel „Wucher“, rechte „Verband
deutscher Musikschulen“. Mit einem freundlichen „Moin,
moin“ wurde mir nach dem Klingeln die rechte Eingangstür
von Heidi Wucher geöffnet, und ich wurde über eine direkt
von der Haustür nach oben führende Treppe in den 1. Stock
geleitet. Dort war in vier Räumen die Geschäftsstelle
des VdM untergebracht.
Im April 1971 erfolgte dann der Umzug in die Bundeshauptstadt Bonn.
In der Moltkestraße 95, einem Eckgebäude an einer Kreuzung
mit einer belebten innerstädtischen Straße und einer
Bundesstraße auf der einen und der sogenannten „Rheinstrecke“
der Bundesbahn auf der Rückseite, hatte die Stadt Bonn dem
Verband diese Geschäftsstelle zu einem sehr günstigen
Mietzins zur Verfügung gestellt. Da der 1969 als Nachfolger
von Dr. Twittenhoff gewählte ehrenamtlich tätige Vorsitzende
des VdM, Diethard Wucher, zum gleichen Zeitpunkt hauptberuflich
die Aufgabe des Direktors der Musikschule Bonn übernahm, konnte
Heidi Wucher weiter in der Bundesgeschäftsstelle tätig
sein. Im 5. Stock eines mitten in Bonn-Bad Godesberg gelegenen Hauses
fanden wir in der Villichgasse 17 dann ab Juni 1974 unser neues
Domizil. Wieder war es mit Hilfe des Jugendministeriums und weiterer
Förderer, wie dem Fachverband Deutscher Klavierindustrie, möglich,
die neuen Räume nach und nach mit neuester Bürotechnik
auszustatten.
Dank der weiter stark ansteigenden Mitgliederzahl (von 284 Musikschulen
im Jahr 1971 auf 778 Musikschulen im Jahr 1990) und der damit verbundenen
erhöhten Leistungsforderungen der Mitglieder an die Bundesgeschäftsstelle
wurden weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach und nach eingestellt.
Mit diesem Personal war es möglich, neben den „normalen“
Verbandsarbeiten wie Erstellung und Versand von Rundschreiben, Erteilen
von Auskünften und Beratungen am Telefon, Vorbereitung und
Durchführung von Vorstands- und Kommissionssitzungen, Bundesversammlungen
und Kongressen, Erstellung statistischer Berichte und anderes mehr,
nun auch die Aufgabe als Zentralstelle für internationalen
Jugendaustausch des Bundesjugendministeriums, des Deutsch-Französischen-
und des Deutsch-Polnischen Jugendwerkes zu übernehmen.
Es waren nun Voraussetzungen dafür gegeben, dass Modellprojekte
gemeinsam mit Bundesministerien und mit deren erheblicher finanzieller
Unterstützung betreut, koordiniert und geschäftsmäßig
abgewickelt werden konnten.
Nach der Vereinigung beider deutscher Staaten wurde es notwendig,
neue Räume und weiteres Personal für die gestiegenen Anforderungen
des nunmehr auf 1.007 Mitgliedschulen angewachsenen Verbandes bereitzustellen.
Das sah das Bundesjugendministerium genauso und erhöhte, auch
auf Grund des von ihm unterstützten „Deutschen Musikschulorchesters“
die schon seit den 60er-Jahren regelmäßig gewährten
Zuwendungen an den VdM im Jahr 1991. Damit war es möglich,
eine neue Heimstatt, diesmal ein „eigenes“ Haus zur
Miete in der Plittersdorfer Straße 93 in Bonn-Bad Godesberg
zu beziehen und das erforderliche Personal zusätzlich zu verpflichten.
Gleichfalls konnten dadurch modernste Kommunikationsmittel und neue
Büromöbel für alle Mitarbeiter/-innen angeschafft
werden. Die Bundesgeschäftsstelle des VdM konnte bis heute
stets den aktuellen Anforderungen entsprechend entwickelt werden.
So vermag sie den wachsenden Anforderungen an eine moderne Verbandszentrale
hinsichtlich Kommunikation, Dienstleistung und konzeptioneller Arbeit
erfolgreich nachzukommen.