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nmz-archiv
nmz 2002/11 | Seite 30
51. Jahrgang | November
Jugend musiziert
Speaker’s Corner für Spezialisten
Vom 1. bis 3. November tagt in Neuss die Zentralkonferenz “Jugend
musiziert“
“Jugend musiziert“, das ist ein großer, traditionsreicher
Musikwettbewerb, der Jahr für Jahr mehr Teilnehmende verzeichnet.
“Jugend musiziert“ ist aber auch ein komplexes Netzwerk,
dessen Fäden sich quer und für die ausführenden Musikerinnen
und Musiker unhörbar durch die Bundesrepublik ziehen. Die Webe-Technik
hat sich im Laufe der Jahrzehnte von der Idee des „Spinnennetzes”
weg entwickelt hin zur Struktur eines Teppichs, worin „Kette”,
„Schuss” und die vielen geknüpften „Knoten”
dem Gesamt-Produkt überhaupt erst sein äußeres dynamisches
Erscheinungsbild geben.
In der Öffentlichkeit steht “Jugend musiziert“
für einen erfolg- und traditionsreichen Wettbewerb für
junge Leute in Deutschland. Unter der Wettbewerbs-Oberfläche
sollen Struktur und Format möglichst lautlos funktionieren.
In regelmäßigen, wenn auch großen Abständen,
versammeln sich daher alle diejenigen, die für die Form verantwortlich
und für den Erhalt der Struktur nötig sind, zu einer Zentralkonferenz
„Jugend musiziert“.
Jeder muss gehört werden,
denn von Neuss sollen Impulse ausgehen! 1996 trug Ulrich
Marckardt die Ideen aus dem Workshop „Teilnehmer,
Eltern, Lehrer“ zusammen. Foto: Birgitta Gehling
Diese nicht öffentliche Versammlung richtet sich an alle „Jugend
musiziert“-Knotenpunkte in Deutschland: die 160 Regionalausschüsse,
die die Regionalwettbewerbe durchführen, die 16 Landesausschüsse,
verantwortlich für die Durchführung der Landeswettbewerbe,
die Mitarbeiter der Bundesgeschäftsstelle, die für den
Bundeswettbewerb “Jugend musiziert“ verantwortlich zeichnet.
Dazu kommen die Mitglieder des „Hauptausschusses”, Vertreter
des Deutschen Musikrates, unter dessen Dach “Jugend musiziert“
vor beinahe 40 Jahren gegründet wurde und schließlich
die Partner von “Jugend musiziert“, ohne deren finanzielles,
ideelles und mediales Engagement der Wettbewerb in dieser Größenordung
nicht durchführbar wäre, so dass sich die Einladung 2002
an rund 200 Personen der genannten Bereiche richten wird. Sie alle
waren zuletzt 1996 einem Aufruf zur Zentralkonferenz gefolgt.
Inhaltlicher Schwerpunkt des Jahres 1996 war zum einen die Diskussion
um den „Drei-Jahres-Turnus”, das heißt, jede Wettbewerbs-Kategorie
turnusmäßig in jedem vierten Jahr anzubieten. Nach lebhafter
Debatte und mutigem Entschluss aller zu seiner Einführung,
wurden die Regional- und Landesausschüsse gebeten, dem neuen
Modell eine Erfolgschance zu geben. Zum anderen wurde die Einführung
einer neuen Kategorie beschlossen, die seither ebenfalls im Drei-Jahres-Turnus
angeboten wird: „Besondere Besetzungen” mit den Inhalten,
„Neue Musik”, „Alte Musik” und „Musik
der Klassik, Romantik, Spätromantik”.
Der Zuspruch der Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Wettbewerb
scheint die Richtigkeit dieser Entscheidungen zu bestätigen.
Dennoch werden beide Neueinführungen aus dem Jahr 1996 absprachegemäß
noch einmal abschließend von den Mitwirkenden der Zentralkonferenz
bewertet und stehen, zusammen mit vielen anderen Diskussionspunkten
auf der umfangreichen Tagesordnung.
“Jugend musiziert“ – Wettbewerb mit pädagogischem
Anspruch”, so lautet der diesjährige Titel der dreitägigen
Fachtagung und drum herum werden sich eine Reihe von Diskussionsforen
gruppieren.
Das Diskussionsforum „Juryarbeit” wird sich mit Fragen
beschäftigen, die die Zusammensetzung von Jurys betreffen,
ebenso wie Abläufe, Inhalte und psychologische Aspekte der
Teilnehmerberatung. 17 weitere Foren werden darüber hinaus
über Themenkomplexe wie „Regionalarbeit”, „Öffentlichkeitsarbeit”,
„Punkte & Preise” oder „Wettbewerbsprogramm”
diskutieren. Engagierte Moderatoren-Teams aus der erfahrenen “Jugend
musiziert“-Familie haben die Aufgabe, die teilweise jahrzehntelangen
Erfahrungen mit Aspekten zu diesem Stichwort ergebnisorientiert
zusammenzutragen.
In einem Punkt nur ist die Assoziation mit dem Spinnennetz zulässig,
insofern nämlich, als der Impuls für die Konferenz von
der Zentrale ausgeht, dem Hauptausschuss “Jugend musiziert“.
Damit erschöpft sich der zentralistische Aspekt aber auch schon
wieder, denn mit dem Beginn der Tagung gilt gleiches Rederecht für
alle. Jeder muss gehört werden, jeder soll sich äußern,
alle Beiträge sind wertvoll und bedenkenswert, weil sie auf
der Basis von Erfahrungen formuliert werden. Denn welchen Sinn machten
die Beschlüsse am Ende der Konferenz, wenn sie nicht die Essenz
dieser Meinungsvielfalt darstellen und von allen getragen werden
können? Die Ergebnisse der Zentralkonferenz in Neuss werden
an dieser Stelle nachzulesen sein!