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nmz-archiv
nmz 2002/11 | Seite 26
51. Jahrgang | November
Landesmusikräte
Nordrhein-Westfalen
Frauenmusikprojekte
Werke von Komponistinnen gehören noch immer nicht zum Standardrepertoire
der Konzert- oder Radioprogramme. Seit 1999 versucht das Kulturministerium
NRW über eine Konzertförderung die Präsenz von nordrhein-westfälischen
Komponistinnen in der Öffentlichkeit zu erhöhen. Über
den Landesmusikrat werden in diesem Herbst 16 Konzerte gefördert,
in denen Werke von zeitgenössischen Komponistinnen des Landes
aufgeführt werden, unter anderem von Carola Bauckholt, Maria
de Alvear, Karin Haußmann, Anna Ikramova, Hae-Kyung Choi,
Olga Kroupova und Dorothee Hahne. Eine aktuelle Übersicht mit
Daten und Programmen findet sich unter www.lmr-nrw.de (Rubrik „Aktuelles”).
An zwei Wochenenden im November wird der vierte Kompositionsworkshop
für Mädchen in der Folkwang-Hochschule Essen durchgeführt.
Nach Ausflügen in die Welt des Musiktheaters und der Elektronik
geht es unter dem Motto „Klänge und Gestalten –
Musikalische Stoffe: Komponieren für Kammermusikbesetzung”
stärker um Grundlagen des kompositorischen Handwerks. Als Dozentinnen
konnten Karin Haußmann und Anna Ikramova gewonnen werden.
Sport und Musik – Bewegung InTakt
Der letzte Workshop-Tag „Jugendliche/Erwachsene mit und
ohne Handicap“ in der von Landesmusikrat und Landessportbund
veranstalteten Reihe „Sport und Musik – Bewegung in
Takt“ am 28. September in Reken fand bei den Teilnehmern große
Zustimmung. Denn Fortbildungsangebote für diejenigen, die mit
geistig und körperlich behinderten Kindern, Jugendlichen und
Erwachsenen arbeiten, sind nicht sehr zahlreich. In Workshops zu
Freiem Tanz, Orientalischem Tanz, Szenischem Spiel, Rhythmus und
Percussion, Musikinstrumentenbau, Rollstuhltanz und Streetdance
konnte man auf diese Weise neue Anregungen und Ideen für die
Unterrichtspraxis erhalten. Mitveranstalter war der Behindertensportverband
NRW.
Bei der Abschlusstagung vom 22. bis 24. November in der Akademie
Remscheid ist ebenfalls ein Workshop für diesen Bereich vorgesehen,
außerdem werden Workshops für Mitarbeiter/-innen angeboten,
die mit Kindern, Jugendlichen/Erwachsenen und Senioren arbeiten.
Abschließend soll in einer Podiumsdiskussion über die
Entwicklung konkreter Kooperationsmodelle zwischen Sport- und Musikvereinen
beziehungsweise Musikschulen nachgedacht werden. Eine umgehende
Anmeldung ist noch möglich (Melanie Lemm, Tel. 0211/86 20 64-16).
Die Teilnahmegebühr beträgt 75,- Euro.
LMR & WDR
Zwischen Landesmusikrat NRW e.V. und WDR 3 wurde eine Rahmenvereinbarung
über eine Kulturpartnerschaft geschlossen. Damit gehört
der Landesmusikrat zu rund 60 Kulturinstitutionen in NRW, die von
diesem Modell der Kooperation profitieren. Als Kulturpartner des
WDR kann der Landesmusikrat Möglichkeiten der Ankündigung
auf WDR 3 nutzen; im Gegenzug soll auf Veranstaltungen des WDR zum
Beispiel durch Auslage von Werbematerial hingewiesen und in Publikationen
auf die Kulturpartnerschaft durch Platzierung des WDR-Logos aufmerksam
gemacht werden. Der wechselseitige Image-Transfer ist für beide
Seiten kostenlos. Ziel ist es, unter Verzicht herkömmlicher
kostspieliger PR-Maßnahmen eine breite Öffentlichkeit
für Kultur zu schaffen.
Impulsgeber für Kommendes
Chorleiterkongress des Sängerbundes NRW in Oberhausen
Bundeschorleiter Prof. Michael Schmoll war am Ende des ersten
ChorleiterInnenkongresses des Sängerbundes am 28./29. September
in der Luise-Albertz-Halle in Oberhausen sehr zufrieden: „Ein
voller Erfolg für unser gemeinsames Schaffen im Laienchorwesen“,
erklärte er. 161 Chorleiterinnen und Chorleiter aus ganz NRW
nutzten die Gelegenheit, die 18 anwesenden Referenten in 34 Workshops
zu erleben. Für alle Anwesenden wurde hier eine bemerkenswerte
Fülle von Eindrücken aller Themenbereiche wie etwa „Präsentation“,
„Stimmbildung“, „Konzertmanagement“ oder
„Gehörbildung“ geboten. Referenten wie Prof. Kurt
Suttner aus München, Prof. Georg Grün aus Saarbrücken,
aber insbesondere auch heimische Chorfachleute aus NRW wurden den
Fragestellungen aller Teilnehmer gerecht und gaben wichtige und
neue Impulse für die Arbeit in den Chören.
Der Kongress endete mit einem eindrucksvollen Konzert unter Mitwirkung
der Choralsingschule Gütersloh, der Jugendkantorei Hösel,
der Camerata vocale Siegen-Wittgenstein, des „Da capo vokalensemble“
und „Ladies first“. Aufgrund all dieser positiven Eindrücke
konnte der Präsident des Sängerbundes, Rolf Hauch, überaus
zufrieden feststellen, dass dieser Kongress als gelungener Impulsgeber
für kommende Aufgaben im Sängerbund weiterwirken wird.
Einsatz für die Laienmusik
3. Sitzung des Kuratoriums des Landesmusikrates
Zur 3. Sitzung des Kuratoriums des Landesmusikrates NRW e.V. hatte
dessen Vorsitzender, Landtagspräsident Ulrich Schmidt MdL,
in den nordrhein-westfälischen Landtag eingeladen. Neben dem
Landtagspräsidenten sind die kulturpolitischen Sprecher aller
Fraktionen, die Kulturausschussvorsitzende und der finanzpolitische
Sprecher der größten Landtagsfraktion SPD von Seiten
des politischen Raumes sowie weitere fünf Persönlichkeiten
des Musiklebens in NRW Mitglieder des Kuratoriums.
In der Sitzung ging es im Wesentlichen um die anstehenden Engpässe
des Landeshaushalts, die mit schwer- wiegenden Auswirkungen für
die musikalische Basis durch erhebliche Einsparungen in der Laienmusikförderung
verbunden sein sollen. 2003 sollen nur zehn Prozent der bisherigen
grundständigen Förderung für den Amateurmusiksektor
erhalten werden. Der Präsident des Landesmusikrates, Prof.
Dr. Werner Lohmann, verdeutlichte, dass es für das kommende
Jahr zwar durch eine Streckung der Förderung aus den Oddset-Erträgen
gelingen würde, die Kürzung abzufedern; für den Zeitraum
ab 2004 sei es aber unabdingbar, wieder eine stabile Förderung
in den alten Ansätzen zu erreichen. Gerade dieser Förderbereich
sei wichtig, so Lohmann, weil hier Lehrgänge, Ausbildung, Qualifizierung
und Leistungsförderung im Vordergrund stehen würden. Die
Politiker aller Fraktionen sind sich grundsätzlich in dem Bemühen
um eine solide Förderung des Laienmusikbereiches in Nordrhein-Westfalen
einig. Zeitweilige Haushaltsengpässe dürfen nicht zu einem
dauerhaften Rückzug aus der Musikförderung an der Basis
führen. Die positive Entwicklung der letzten Jahre im Amateurmusikbereich
gilt es zu sichern.