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nmz-archiv
nmz 2002/11 | Seite 22
51. Jahrgang | November
Rezensionen
Kurz vorgestellt
Von leicht bis virtuos. Ausgewählte Originalkompositionen
und Bearbeitungen in drei Bänden, hrsg. von Ewald Koch. DVfM
32140.
Zwei Originalwerke und zwei Dutzend Bearbeitungen in Band I
– als ob oder weil es vielleicht gerade nicht genügend
leichte Originalstücke in dieser Besetzung gibt. Etwas Klarinetten-origineller
die Auswahl in den zu erwartenden Folgebändchen. Für
den Unterricht und zur Einführung in die weitere Literaturlandschaft
nicht nur der Klarinette taugt diese Auswahl aus nahezu 3 Jahrhunderten
mit ihrem zurückhaltend gestalteten Klavierpart allemal.
Michael Amann: Pan für Oboe solo (1998). Doblinger D 05208.
Schon recht virtuos für Finger, Zunge, Atem und das Mitdenken
und sich Fühlen als furcht- und schreckenerregender Hirtengott.
Denn der lese-, griff- und spieltechnischen und klangfarblichen
Raffinessen und Vorschriften sind es reichlich.
J.S. Bach: Kleine Praeludien und Fughetten. Zusammengestellt
von Michael Töpel, Adél Erényi, Urtext der Neuen
Bach-Ausgabe, Bärenreiter BA 5238.
Nur die wirklich zweifelsfrei vom Thomaskantor Bach stammenden
kleinen Kompositionen sind hier vereinigt: sechs und zweimal acht
kleine Präludien, schlicht gedacht für die Unterrichtspraxis
in einem sympathischen Notenbild, passend für erste ernsthafte
Bach-Begegnung.
Robert Schumann: Märchenbilder. Bearbeitet für Violoncello
und Klavier von Robert Hausmann, Hrsg. von Klaus Storck. Bärenreiter
HM 281.
Joachims Quartett-Cellist arrangierte seiner Zeit dieses zunächst
für Piano und Violine oder Viola geschriebene Charakterstück,
wie es mit anderen Schumann-Stücken schon zu Lebzeiten durchaus
üblich war, auch für den Cellospieler, dem diese wunderbaren
Duos nicht vorbehalten bleiben sollten – auch dadurch gerechtfertig,
meint der Herausgeber, „weil hier das Cello weite Teile
in der originalen Viola-Lage in ganz ähnlicher Farbe wiedergeben
kann.“
Béla Bartók: Sonata for Solo Violin (1944), Boosey
& Hawkes.
Da die von Yehudi Menuhin 1944 in New York uraufgeführte
und dann so publizierte Sonata (ohne die klangfärberischen
Vierteltonschritte im 4. Satz) einige Abweichungen gegenüber
der eigentlichen Urschrift enthält, veröffentlichte
Peter Bartók nun die wirkliche „Urtextausgabe“
mit notwendigem Kommentar und dem aufschlussreichen Brieftext
Bartóks an seinen „dear Friend“.
Fritz Emonts/Rainer Mohrs (Hrsg.): Von Schönberg bis Ligeti,
leichte Klaviermusik des 20. Jahrhunderts, Schott ED 9478, ISMN
M 001-13220-6.
Wer noch sein Pflichtstück des 20. Jahrhunderts für
„Jugend musiziert“ sucht, hier findet man es in den
verschiedensten Stilrichtungen und Kompositionstechniken unter
28 originalen und originellen Titeln, von Schönberg bis zum
Geburtsjahr 1957 (Mike Schoenmehl) reichend, ausgesucht für
junge Hände, kreativ ermunternd und sympathisch, weil ein
ohne Angst-Entree in das weite Feld bereits klassisch gewordener
Moderne.
Ana Lara (*1959): Ícaro für Altblockflöte solo
(1990), herausgegeben von Dörte Nienstedt. Ed. Moeck 1591.
Ikaras fantastischer Sonnenflug und -absturz beflügelte
die mexikanische Expertin neuer Musik zu diesen bewegten Fantasien
durch die dem Instrument möglichen Klang- und Farbräume,
die nachzuempfinden und nachzugestalten einen technisch versierten
Spieler erfordert.
Gerhard Deutschmann (1933): Adventmusik (DWV 177). Musik zur
Weihnacht (DWV 178).
eweils für Piccolo-Trompete in B, 3 Trompeten in B, Flügelhorn
in B und Orgel. Zwei Hefte der Reihe Musikschule: Kammermusik.
Wolfgang G. Haas Musikverlag Köln.
Drei und vier Minuten nur dauern diese festlich einstimmende Zweckmusiken,
unschwer und unproblematisch um- und einzusetzen. Beide Hefte
mit Partitur und Stimmen.
Uwe Petersen: Die Weihnachtsgeschichte. Für 2-stimmigen
Kinderchor, Einzelstimme und Instrumente. Es- Merseburger 1637.
In 23 Teilen den großen Weihnachtsoratorien nachempfunden,
jedoch in leicht(er)em, zeitgemäßem Satzbild als Wechselgesang
zwischen Chor und Rezitativen für unkomplizierte ad-lib.-Besetzung
konzipiert und in 30 Minuten realisierbar, ohne auf festliche
Stimmung zu verzichten. Partitur gleich Klavierauszug plus Stimmen.