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nmz-archiv
nmz 2003/02 | Seite 23
52. Jahrgang | Februar
Noten
Kaugummi-Blues und chinesische Drachen
Dreizehn kleine Kompositionen für Ensembles: leicht, aber
oho…
Elisabeth Lotterstätter, Martina Schneider: Gimme Five,
Doblinger 75017
Eine in mehrfacher Hinsicht ungewöhnliche Spielliteratur haben
Martina Schneider und Elisabeth Lotterstätter mit diesen 13
kleinen Kompositionen vorgelegt. Originelle Ensemblestücke
für die seltene Besetzung von Blockflöte, Violine, Gitarre,
Klavier und Cello sollen ein Zusammenspiel für Kinder im frühen
Unterrichtsstadium ermöglichen. Der Einsatz von Clustern, Body
Percussion, Percussion auf den Resonanzkörpern der Instrumente
sowie die Verwendung von Sprachelementen machen die Stücke
besonders reizvoll. Der Zusammenhang zwischen Stücktitel und
Komposition ist für die Spieler gut nachvollziehbar und besonders
treffend bei den Titeln „Kaugummi-Blues“ und „Der
chinesische Drachen“ verwirklicht. Die rhythmischen Raffinessen
(Taktwechsel, Synkopen, „2 gegen 3“) lassen die angebliche
Eignung für Instrumentalanfänger trotz einfachem melodischen
Materials allerdings fraglich erscheinen. Auch die von den Komponistinnen
propagierte, flexible Besetzung von fünf, vier, drei oder zwei
Instrumenten „ohne Leerläufe“, ist eben doch bei
unvollständiger Besetzung mit klanglichen Einbußen verbunden
und keine wirkliche Stärke der Spielstücke.
Insgesamt sind die Werke aber für Kinder sehr ansprechend und
abwechslungsreich zu spielen. Innerhalb improvisatorischer Kompositionselemente
sind der Phantasie der Kinder keine Grenzen gesetzt. Fazit: Eine
Unterrichtsliteratur für den fortgeschrittenen Anfänger
beziehungsweise beginnenden Fortgeschrittenen, die Spaß macht
und gut klingt.