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nmz-archiv
nmz 2003/05 | Seite 32
52. Jahrgang | Mai
Landesmusikräte
Landesmusikrat Nordrhein/Westfalen
Auf in die nächste Runde
263 Teilnehmer aus NRW fahren zum Bundeswettbewerb „Jugend
musiziert”
Die monatelange Vorbereitung, das Üben und die Konzentration
haben sich gelohnt – besonders für die ersten Preisträger
des 40. Landeswettbewerbs „Jugend musiziert“. Von 1.100
Teilnehmern konnten 263 junge Musiker mit ihrem Vortrag die Jury
in Köln überzeugen und haben nun die Fahrkarte zum Bundeswettbewerb,
der dieses Jahr im Juni in Jena, Erfurt und Weimar stattfindet,
in der Tasche.
Dabei mussten die Nachwuchstalente zahlreiche Anforderungen
meistern. Denn es geht ja nicht nur darum, sein Instrument gut
zu beherrschen, sondern es gilt außerdem,
die Nervosität zu bekämpfen und Zutrauen in die eigene Leistung zu
fassen. So allein vor den kritischen Augen und Ohren der Jury sein Bestes geben
zu müssen, will gelernt sein. Deshalb verwundert es auch nicht, dass je
näher das eigene Vorspiel rückt, das Lampenfieber bei den Teilnehmern
immer größer wird. Um so erfreulicher ist es, dass die meisten jungen
Musiker diese Hürde spielend genommen haben.
Für die erfolgreichen Wettbewerbsteilnehmer war dieser 40. Landeswettbewerb
wieder Motivation und Ermutigung zugleich, auf dem eingeschlagenen musikalischen
Weg einen Schritt weiterzugehen. Nach der ersten Freude und Erleichterung werden
für sie die nächsten Wochen wieder mit Üben für den Bundeswettbewerb
ausgefüllt sein – aber bei so einem großen Erfolg auf Landesebene
machen die Vorbereitungen doppelt Spaß. Im nunmehr fünften Krickenbecker
Kammermusik-Kurs haben ausgewählte Teilnehmer zudem die Gelegenheit, sich
zusammen mit erfahrenen Dozenten auf den Bundeswettbewerb weiter vorzubereiten
(Bericht folgt in der nächsten Ausgabe).
Für die Zuhörer präsentierte sich „Jugend musiziert“ sehr
vielfältig. Neben unterschiedlichen Alters- und Instrumentengruppen mit
erfahrenen Teilnehmern und „Neulingen“ waren auch Wertungsdurchgänge
mit ungewöhnlichen Besetzungen zu hören, die in der Kategorie „Besondere
Ensembles“ zusammengefasst wurden. Das Repertoire reichte – quer
durch die Musikgeschichte – von der Alten Musik bis zur Experimentellen
Musik.
Träger des Landeswettbewerbs „Jugend musiziert“ NRW ist der
Landesmusikrat Nordrhein-Westfalen e.V. Der Wettbewerb ist ein Förderprojekt
des Ministeriums für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport des Landes
NRW und der nordrhein-westfälischen Sparkassen. Weitere Informationen
sowie alle Ergebnisse der Wertungen sind im Internet auf der Homepage von „Jugend
musiziert“ unter www.ju-mu.net sowie auf der Homepage des Landesmusikrates
abrufbar.
25 Jahre JugendZupfOrchester NRW
Mit einem großen Konzert wurde am 8. März das 25-jährige
Bestehen desjugendZupfOrchesters (JZO) NRW im Forum Maximum im
Rex in Wuppertal-Elberfeld festlich begangen. Für dieses besondere
Konzert wurde ein spartenübergreifendes Programm erarbeitet,
das von den circa 450 Zuhörern im fast ausverkauften Saal
begeistert aufgenommen wurde.
Nach dem Eröffnungsstück, einer Sinfonie von Heinrich-Anton
Kozeluch, einem Zeitgenossen Mozarts, brachte das Orchester moderne
Kompositionen zu Gehör, die Priorität in der Programmgestaltung
des JZO haben: Kurt Schwaens (*1909) fünfsätzige „Suite
concertante für Mandoline, Gitarre und Orchester“ mit
den „orchestereigenen“ Solisten Julia Hoppe (Mandoline)
und Sebastian Göbel (Gitarre), eine temperamentvolle Komposition
des Niederländers Chiel Meijering, die zahlreiche Rock- und
Funkelemente enthält, sowie südamerikanische Tänze
von Markus Kugler (*1971), getanzt von einem Tangotanzpaar und
der brasilianischen Sambatänzerin Telma de Souza mit ihrem
Partner Camillo.
Das Gitarrenkonzert „Il sogno del pesciolino“ von Eduardo
Angulo (geb. 1954) ließ der 23-jährige Moskauer Gitarrensolist
Dimitri Illarionov, der nach dem Gewinn des derzeit welt-weit renommiertesten
Gitarrenwettbewerbs „Guitar Foundation of America“ am
Beginn einer Weltkarriere steht, zu einem wahren Feuerwerk an Virtuosität
und südamerikanischer Lebensfreude werden. Beschlossen wurde
das Jubiläumskonzert mit dem mitreißenden Stück „Novemberfest“ des
Japaners Yasuo Kuwahara (*1946) – das Orchester stellte hier
sogar seine sängerischen Qualitäten unter Beweis.
Das JugendZupfOrchester NRW steht in gemeinsamer Trägerschaft
von Landesmusikrat NRW e.V. und Bund Deutscher Zupfmusiker NRW
e.V. und wird von einem professionellen Dozententeam geleitet.
Dirigent des Orchesters ist seit 1994 Dr. Christian de Witt. Es
ist ein Auswahlorchester mit den besten jungen Mandolinisten und
Gitarristen des Landes NRW, viele von ihnen sind Landes- und Bundespreisträger
des Wettbewerbs „Jugend musiziert“. Konzertreisen führten
das Orchester durch ganz Europa, für den Herbst 2003 ist eine
Japantournee geplant. Silke Lisko
Kulturrat NRW
Die Delegiertenversammlung des Kulturrates NRW e.V. hat am 22.
März in Köln den Vorstand gewählt. Den Vorsitz
des Kulturrates wird Dr. Hans-Georg Bögner für zwei
weitere Jahre übernehmen, Ursula Theißen bleibt seine
Stellvertreterin. Als neues Vorstandsmitglied ist Reinhard Knoll,
Leiter der Musikschule Neuss und Vizepräsident des Landesmusikrats
NRW, gewählt worden; er tritt die Nachfolge von Danny Brees
an. Das diesjährige Arbeitsprogramm des Kulturrates sieht
eine Beschäftigung mit dem Thema der offenen Ganztagsgrundschule
und eine intensive Auseinandersetzung mit Fragen des Zuwendungsrechts
vor.
Ganztagsgrundschule
Das Ministerium für Schule, Jugend und Kinder hat am 12. Februar
einen Runderlass „Offene Ganztagsschule im Primarbereich” herausgegeben
(im Internet unter www.bildungs portal.nrw.de abzurufen), der mit
sofortiger Wirkung in Kraft getreten ist. Bis zum 31. Mai können
die Schulträger ihre Anträge an die Bezirksregierungen
stellen. Vorgesehen sind auch außerunterrichtliche Angebote
für musisch-künstlerische Bildung und Erziehung. Eine
interministerielle Arbeitsgruppe erarbeitet zurzeit eine Rahmenvereinbarung.