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nmz-archiv
nmz 2003/05 | Seite 20
52. Jahrgang | Mai
Rezensionen
Soundtracks
Frida
Deutsche Grammophon 474 150-2
Julie Taymors einfühlsames Bio-pic über die legendäre
mexikanische Malerin Frida Kahlo, verkörpert von Salma Hayek.
Für die Filmmusik zu „Frida“ erhielt der Hollywood-Komponist
Elliot Goldenthal soeben seinen ersten „Oscar“. Das
leidenschaftliche Leben der Kahlo grundiert Goldenthal mit einem
kleinen Ensemble auf sehr intime Weise: Vihuela, Guitarron, Akkordeon,
mexikanische Harfe, Marimba & „Glass Harmonica“ begleiten
Frida auf all ihren Wegen zwischen Mexiko und New York. Die Stars
des Soundtracks sind freilich die Musiklegenden Chavela Vargas,
Lila Downs & Caetano Veloso.
Punch-Drunk Love
Nonesuch 7559-79813-2
Tragikomische Liebesgeschichte von P.T. Anderson mit Adam Sandler
und Emily Watson. Wie aus dem Nichts landet ein lädiertes
Harmonium vor den Füßen eines Underdogs, so beginnt
dieser wahnwitzige Film. Und man hat dabei das Gefühl, dass
dieses „exotische“ Instrument, das hartnäckig
immer wieder für ein Klavier gehalten wird, zum Alter Ego
des Protagonisten wird. Jon Brions Score oszilliert zwischen Muzak,
Easy Listening und Hawaii-Klängen. Zum musikalischen Leitmotiv
mutiert ein Love Song von Harry Nilsson: „He Needs Me“,
einst von Shelley Duvall als Olivia Oil in Altmans „Popeye“-Verfilmung
gesungen.
The Truth About Charlie
Epic 510598-2
Jonathan Demmes modernes Remake von „Charade“. Paris
scheint wieder in Mode zu kommen bei den amerikanischen Filmemachern.
Und so hat Demme nun neben den üblichen World-Music-Verdächtigen
wie Manu Chao, Khaled oder Gotan Project und seinen alten Eighties-Favoriten
The Feelies & The Soft Boys auch auf Chansons von Anna Karina & Charles
Aznavour gesetzt.