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nmz-archiv
nmz 2003/06 | Seite 13
52. Jahrgang | Juni
Internet/Computer
Web-Watch
Zehn Jahre Mosaic
Am 21. April vor zehn Jahren wurde der erste Browser veröffentlicht,
der es ermöglichte, Grafiken und Texte gemeinsam darzustellen.
Mit den Worten: „Hiermit ist die Version 1.0 von NCSA Mosaic,
ein vernetztes Informationssystem und ein World Wide Web Browser,
für X-Windows-Systeme freigegeben“ kündigte man
dies auf der Mailingliste WWW-Talk an. Damit begann eine Revolution
in der Bedientechnik des Internets. Damals wurde intern über
diese neue Technik hart gestritten, weil man befürchtete, dass
das Internet nun zu einem Klicki-Bunti-Kommerz-Teil herabsinken
werde. Das ist auch auf der einen Seite nicht zu bestreiten, dennoch
öffnete dieses „Teil“ vielen die Nutzung eines
Dienstes, der später zu einem Wirtschaftwunder und -absturz
ohne Gleichen geführt hat. Aus Mosaic wurde im Prinzip später
Netscape. Das Projekt Mosaic wurde 1997 eingestellt. Dann sah es
lange so aus, als ob Microsofts Internet Explorer Netscape den Rang
ablaufen sollte. Netscape gab seine Quellen frei, nachdem dieser
Browser nicht mehr gegen den kostenlosen Konkurrenten von Microsoft
ankam. Mittlerweile wird parallel zum Netscape Browser das Mozilla-Projekt
(http://www.mozilla.org)
entwickelt. In dessen Rahmen gefällt mir besonders der „Phoenix“,
der in der nächsten Version dann „Firebird“ heißen
wird und für zahlreiche Betriebssysteme (Mac OSX, Windows,
Linux, Unix) zur Vefügung steht. Dabei handelt es sich um ei-
nen wirklich schlanken und schnellen Browser, der allen unnötigen
Schnickschnack auslässt. Es scheint sich sowie-so der Trend
zu Spezialprogrammen durchzusetzen. Statt News, Mail und Browser
unter einem Hut, suchen immer mehr Netznutzer professionelle Einzellösungen.
Apple vorn und in Gefahr
Mit der neuesten Version seiner Multimedia-Musikverwaltungssoftware
„iTunes“ ist es der Firma Apple gelungen, innerhalb
kürzester Zeit neben der ausgezeichneten Software auch einen
Musikdownload-Shop zu etablieren. Innerhalb der zwei Wochen sind
angeblich etwa zwei Millionen Soundfiles gekauft und heruntergeladen
worden. Zum Repertorie dieses Musikshops gehören Klänge
aus den obersten Etagen der Musikindustrie: BMG, EMI, Sony Music
Entertainment, Universal und Warner. Leider ist dieser Service momentan
nur Menschen aus den USA zugänglich und dürfte in Deutschland
auch nur gemischte Gefühle hervorrufen. Universal Deutschland
ist selbst am Start mit popfile.de und der Verband der phonographischen
Industrie will auch noch ein eigenes Konzept entwickeln. Der Heise-Newsticker
streicht die besondere Leistung von „iTunes 4“ heraus:
„Die Songs im AAC-Format (128 kBit/s), das bereits mit Digital
Rights Management ausgestattet ist, verkauft Apple für 99 US-Cent
pro Stück; sie können für den persönlichen Gebrauch
auf eine unbegrenzte Zahl von CDs gebrannt und auf beliebig vielen
iPods sowie bis zu drei Macintosh-Rechnern abgespielt werden –
die Songs lassen sich also nicht einfach, etwa über E-Mail
oder eine Tauschbörse, auf einen anderen Rechner übertragen,
dafür sorgt das in AAC eingebaute DRM (Digital Rights Management).
Die Autorisierung kann aber etwa von einem alten Rechner auf eine
neue Maschine übertragen werden, sodass die gekauften Songs
bei einem Systemwechsel nicht verfallen“ (http://www.heise.de).