Musikhochschulumfrage 2003/04 der neuen musikzeitung
Musikhochschule Lübeck
Unweit des berühmten Holstentores, inmitten der Lübecker
Altstadt liegt die Musikhochschule Lübeck als Bestandteil des
Weltkulturgutes der UNESCO. 22 denkmalgeschützte und restaurierte
Kaufmannshäuser bilden hier eine außergewöhnliche
Synthese aus historischer Baukunst und lebendiger Musikkultur. Labyrinthische
Gänge, stuckverzierte Probensäle, Deckenmalereien in den
Unterrichtsräumen und verträumte Innenhöfe sorgen
ein vertrautes und stilvolles Ambiente. Um die 450 Studierende aus
über 35 Nationen finden hier bei über 150 Lehrbeauftragten
und Professoren eine besonders individuelle Betreuung.
Die Musikhochschule weist fünf Institute auf: die Allgemeine
Künstlerische Abteilung (AKA), in der Studierende im künstlerischen,
solistischen Fach ausgebildet werden. Des weiteren gibt es das Institut
für Schulmusik (Lehramt an Gymnasien), das Institut für
Musikerziehung (hier werden Studierende zu Musikschullehrern ausgebildet),
das Institut für Bühnen- und Konzertgesang (Ausbildung
zu Opern- und Konzertsängern) und die renommierte Kirchenmusikabteilung,
die sich durch ihre Tradition, die hervorragenden Dozenten und die
besonderen Möglichkeiten in der „Orgelstadt“ Lübeck
sich über Deutschland hinaus einen ausgezeichnet Ruf erworben
hat.
Praxistraining auf den Bühnenbrettern, die die Welt bedeuten,
wird in der Musikhochschule Lübeck groß geschrieben.
Im Semester lädt die Hochschule in ihren beiden Konzertsälen
(darunter der Große Saal mit über 400 Sitzplätzen)
täglich in bis zu drei Konzerte ein: Sinfonie- und Chorkonzerte,
Opernaufführungen, Prüfungskonzerte, Live-Sendungen, Gesprächskonzerte,
Klassenabende und Studiokonzerte sind nur ein Ausschnitt aus der
Fülle der Veranstaltungen. Dadurch besteht für die Studierenden
ein überdurchschnittliches Angebot an öffentlichen Auftritten
vor einem großen Publikum. Das Hochschulorchester der Musikhochschule
Lübeck erarbeitet unter der Leitung renommierter Gastdirigenten
regelmäßig abendfüllende Konzertprogramme und genießt
in der Öffentlichkeit einen ausgezeichneten Ruf. Eine enge
Zusammenarbeit mit dem Theater Lübeck ermöglicht Studierenden
bei gemeinsamen Projekten wie Opernaufführungen und Sinfoniekonzerten
zusätzliche Einblicke in die professionelle Arbeit: Das gerade
gegründete Orchesterstudio in Zusammenarbeit mit den Lübecker
Philharmonikern ist die jüngste Folge dieser Kooperation. Hier
haben ausschließlich Studierende der Musikhochschule die Möglichkeit,
bei den Lübecker Philharmonikern zu spielen und dort Berufserfahrung
zu sammeln.
Seit 1992 veranstaltet die Musikhochschule Lübeck jährlich
das Brahms-Festival. Dozenten und Studierende präsentieren
der Öffentlichkeit Konzertprogramme aus allen Epochen von verschiedensten
kammermusikalischen Besetzungen bis hin zu großen Orchesterprojekten.
Einmal im Jahr bietet ein hochschuleigener Wettbewerb den besten
Studierenden die Möglichkeit, den Musikpreis der Lübecker
Possehl-Stiftung zu gewinnen. In aller Welt bekannt geworden ist
die Musikhochschule Lübeck durch die „Meisterkurse des
Schleswig-Holstein Musik Festival“. Seit 1987 reisen in den
Sommersemesterferien Solisten und Pädagogen aus aller Welt
an, um Studierende zu unterrichten und dem Publikum Einblick in
die pädagogische Arbeit zu gewähren.
Die Musikhochschule Lübeck verfügt über eine gut
ausgebaute wissenschaftliche Musikbibliothek. Mit über 11.000
Tonträgern, mehr als 22.000 Büchern zur Musik und ergänzenden
Sachgebieten sowie rund 77.000 Noten gibt sie den Studierenden ausgezeichnete
Möglichkeiten zum wissenschaftlichen Arbeiten. Ein hauseigenes
Tonstudio ermöglicht professionelle Aufnahmen.
Das der Musikhochschule Lübeck angegliederte Brahms-Institut
hat sich mittlerweile zum drittgrößten Brahms-Archiv
Europas entwickelt und bietet den Studierenden Einblick in die musikwissenschaftliche
Forschung.
Der große Vorzug der Musikhochschule Lübeck besteht
in der überschaubaren Größe kombiniert mit der sehr
reizvollen Umgebung. Es versteht sich von selbst, dass bei 450 Studierenden
und 150 Dozenten die Betreuung ausgesprochen umfangreich und intensiv
ist. Außerdem hat sich als sehr vorteilhaft herausgestellt,
dass durch die „kurzen“ Wege zu Verwaltung, den Übemöglichkeiten
und der Mensa das Studienleben sehr angenehm und kurzweilig ist.
Die Mensa befindet sich zentral innerhalb der 22 denkmalgeschützten
Häuser, so dass auch hier, ohne große Wegstrecken zurücklegen
zu müssen, für das leibliche Wohl gesorgt wird. Studiengebühren
fallen nicht an. Es wird lediglich ein Beitrag für das Semesterticket,
das Studentenwerk und als AStA-Beitrag erhoben.
Seit 2000 ist die Musikhochschule Mitglied der Association of Baltic
Adademies of Music (ABAM). In der ABAM haben sich die Musikhoch-schulen
der Ostseeanrainerstaaten Deutschland (Hamburg, Lübeck, Rostock),
Estland (Tallinn), Finnland (Helsinki), Lettland (Riga), Litauen
(Vilnius), Norwegen (Oslo), Polen (Danzig, Krakau, Posen, Warschau),
Russland (St. Petersburg), Schweden (Lulea, Stockhom) und Dänemark
(Odensee) zusammengeschlossen. Sie werden künftig in verschiedenen
Bereichen der Musikerausbildung wie beim Austausch von Studierenden,
Dozenten und Konzerten und gemeinsamen Projekten wie Opernproduktionen
und Orchesterkonzerten zusammenarbeiten.