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nmz-archiv
nmz 2003/12 | Seite 21
52. Jahrgang | Dez./Jan.
Internet/Computer
Web-Watch
Positive Entwicklung
Die Internetangebote des ConBrio-Verlages konnten wieder zulegen.
Monatlich wird das Angebot der neuen musikzeitung (www.nmz.de)
zur Zeit über 100.000 mal besucht. Die Jazzzeitung (www.jazzzeitung.de)
verdoppelte im Laufe des letzten Jahres ihre Zugriffszahlen von
monatlich 15.000 Besuchen auf knapp 30.000.
MP3.com am Ende
Über sechs Jahre baute man unter dem Titel MP3.com
eine Plattform für „unabhängige“ Musiker –
auch aus dem Bereich der E-Musik – auf. Sie konnten kostenlose
Dateien mit ihrer Musik ebenso zum Download anbieten und zugleich
diese Plattform als Marketinginstrument für sich selbst benutzten.
Nach Schätzungen belief sich der musikalische Datenbestand
auf etwa fünf Terabyte, was annähernd 80.000 bespielten
Audio-CDs entspräche. Damit ist nun Schlag 2.12.2003 vorbei.
Alles wird gelöscht, denn MP3.com wechselt den Besitzer: CNet
Networks Inc. (ein global agierendes Unternehmen, das sich mit der
Kommunikation von Technologie beschäftigt; am bekanntesten
dürften die CNet News sein) hatte MP3.com Mitte November von
Vivendi/Universal gekauft. Die Größe des Archivs macht
eine friedliche Weiterführung im Nonprofit-Sektor praktisch
unmöglich. CNet will anscheinend aber erst einmal löschen
und dann neu aufbauen. Nun weiß man ernstlich, warum es „Platt“-Form
heißt.
Kommt, kommt nicht, kommt noch nicht ...
Phonoline, das Online-Musikportal der deutschen Musikwirtschaft
wollte eigentlich schon zur diesjährigen Popkomm starten und
damit die Möglichkeit zum legalen Download von Musik in Deutschland
durchsetzen. Damit wurde es nichts und man verschob den Start ins
Frühjahr 2004, dann wieder auf Vorweihnachten 2003. Irgendwie
konnte man sich aber nicht auf die Höhe der Urhebervergütung
mit der GEMA einigen. Jetzt sucht man das Schiedsgericht auf. Unsicherheit
überall. Immer noch, drei Jahre nach der Napster-Schließung.
Unfähigkeit? Angst? Oder ist mal wieder einfach die Regierung
schuld?