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nmz-archiv
nmz 2003/12 | Seite 14
52. Jahrgang | Dez./Jan.
Musikvermittlung
Kongresssplitter
„New Earports“ in Schweden
Ein Autorenteam aus Deutschland, ein Autor aus Österreich,
alle waren beim Kongress „New Earports“ in Schweden
und berichten an dieser Stelle über ihre persönlichen
„Kongresssplitter“. Die Mischung der Teilnehmenden setzte
sich, so ist zu lesen, aus Künstlern, Musikerinnen, Dramaturginnen
und Konzeptualisten, die für die Programmauswahl von Konzerten
für Kinder verantwortlich zeichnen, zusammen. Dabei werden
die Publikumsnachwuchs fördernden Aktivitäten Englands,
wie schon oft bei internationalen Zusammentreffen, als großes
Vorbild herausgestellt. Zu Recht, dort sind bekanntlich seit vielen
Jahren und Jahrzehnten zahlreiche Orchestermitglieder und Komponisten
aktiv und sehr rege am Auf- und Ausbau einer eigenen Konzertszene
für Kinder und Jugendliche beteiligt.
Bemerkenswert erscheint jedoch, dass das weite Tätigkeitsfeld
der Musikpädagogik in die Kongress-Großveranstaltungen
der Musikvermittelnnden nach wie vor wenig integriert zu sein scheint.
Man nennt sich Musik-Vermittler, nicht Musikpädagoge (was man
– professionell betrachtet – auch nicht ist), um damit
„besondere Praxisnähe und unmittelbares Musikerleben“
zu demonstrieren.
Beobachtungen zeigen jedoch: Die Gefahr wird zunehmend größer,
dass auch die engagiertesten MusikvermittlerInnen monomethodisch
stecken bleiben – in einem vermeintlich „lebendigen
Musizieren“, welches die zeitgemäß wirkenden Musikpädagoginnen
und -pädagogen im deutschsprachigen Raum mitunter nur mit einer
großen Portion Wohlwollen zur Kenntnis nehmen können.
Bleibt auch hier wieder einmal die Frage, wie lange es noch dauern
wird, bis das allerorts geforderte Zauberwort des Networkings so
weite Kreise zieht, dass eine Definition des Begriffs der Konzertpädagogik
eine musikalisch-künstlerische und musikpädagogische Berechtigung
im Wortsinn erhält?