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nmz-archiv
nmz 2003/12 | Seite 38
52. Jahrgang | Dez./Jan.
Jazz, Rock, Pop
Hits & Clips
Me Against The Music
Britney Spears featuring Madonna
Erst das öffentliche Geknutsche, dann der gemeinsame Werbeclip
– da kann ja nun die erste Single des neuen Britney Spears
Albums nicht schief gehen. Geht sie auch nicht, dank des famosen,
atemlos über alle im Studio verfügbaren Spuren gehechelten
Beat- und Perkussionsteppichs. Allein der erst zum Staccato gesungenen
B-Teil einsetzende Klackbeat auf die Snarekante, der Rimshot,
gibt der Nummer einen zweiten Schub, der die durch und durch konventionellen
Gesangsparts über die Laufzeit tragen kann. Ob Spears quer
durchs gesamte Stereo-Panorama vervielfältigte Mädchenhauchexzesse
oder Madonnas „On the floor“-Aufforderungen. Im vom
Madonna-Gatten Guy Ritchie gedrehten Video ist die Ausformulierung
der „Battle“-Idee als Extremturnwettbewerb mit Lesbo-Touch
freilich kaum anzuschauen. Denn beide Popqueen-Generationen wirken
da merkwürdigerweise gleichermaßen unmusikalisch.
Poison
Groove Coverage
Teutonischer Dancepop hält sich in den Großraumdiscos.
Und die Ingolstädter Minimalisten (mit so wenig musikalischer
Eigenleistung so viel Rumms-Erfolg wie möglich) steigen erneut
von Null in die Top Ten ein. Auch bei „Poison“ ist
es wie bei „Moonlight Shadow“ egal, dass es eine Coverversion
ist.
Was durch die Presetsounds-Maschine von Groove Coverage ging,
klingt gleich, ob Sally Oldfield oder jetzt eben Alice Cooper:
mit Synthibass, HiHat-Zischel und flachen Säuselflächen
wird schnell und oft der Refrain abgestaubt. So wie im Video die
optischen Trends abgestaubt werden – jetzt eben die gestylte
„Kill Bill“-Killer-Variante, nicht ohne japanische
Schwerter.