[an error occurred while processing this directive]
nmz-archiv
nmz 2003/12 | Seite 23
52. Jahrgang | Dez./Jan.
Rezensionen
Kurz vorgestellt
Soundtracks
The Good Thief
Island/UMIS 068 884-2
Mit dem vorzüglichen Remake eines Jean-Pierre-Melville-Klassikers
aus den 50er-Jahren, „Bob le flambeur”, gelang Neil
Jordan ein Kunststück: ein durch und durch moderner Film,
der den Geist des Originals atmet. Nick Nolte und Nutsa Kukhianidze
sind das ideale Komplizenpärchen, das die richtige Musik
hört: Leonard Cohens „A Thousand Kisses“ oder
Serge Gainsbourgs „Je t’aime“. Grundiert werden
ihre Coups von Elliot Goldenthals leichtfüßigem Score
und viel Rai-Musik von Cheb Khaled & Co.
Mystic River
Malpaso/WEA 9362-48590-2
Clint Eastwoods vorzügliche Verfilmung des Dennis-Lahane-Romans
„Die Spur der Wölfe“. Spätestens seit seinem
Debütfilm als Regisseur, „Play Misty For Me“,
legt Clint Eastwood immer auch sehr viel Wert auf die musikalische
Inszenierung seiner Filme. Dabei betont Eastwood immer wieder
seine zwei Lieben, die Country-Musik und den Jazz. Für seinen
neuesten Film komponierte er nun ein hypnotisches Motiv von vier
Tönen, das sein Hausmusikus Lennie Niehaus exzellent orchestrierte.
Eastwoods fließendes „Mystic River“-Theme verbindet
im Film auf magische Weise Vergangenheit und Gegenwart.
Seabiscuit
Decca 986 0861
Eine „wahre Geschichte“ aus dem Amerika der Depression
in den 30ern. Damals entwickelte sich ein fauler Gaul, der sich
in ein Rennpferd verwandelte, in einen Helden der Nation: Seabiscuit.
Gary Ross verpflichtete für seinen Film Randy Newman. Seit
„Ragtime“ hat der sarkastische Singer-Songwriter aus
der Newman-Dynastie, der im November seinen 60. Geburtstag feierte,
in Hollywood ein zweites Standbein. Dort gilt der „Oscar“-Gewinner
als Spezialist für Family Entertainment und „Americana“.