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nmz-archiv
nmz 2003/12 | Seite 1
52. Jahrgang | Dez./Jan.
Titelbild
Pianorama
„Je mehr Konzertflügel, desto größer der
Spaß“ – ein Satz von George Antheil. Die „Neue-Musik“-Redaktion
des WDR Köln griff das Zitat auf und wuchtete ein halbes Dutzend
von den schwarzen Ungetümen auf das Podium des Sendesaals:
Auf unserem Bild exekutieren sechs Pianisten gerade Steve Reichs
„Six Pianos“ von 1973.
Foto: Charlotte Oswald
Auch Fredrik Zellers „Eskalation“, eine Uraufführung,
präsentierte sich beim „Musik der Zeit“-Weekend
als „SixPack“, wie man überhaupt bei diesem „Pianorama“
(so der Titel der Veranstaltung) mit staunendem Erinnern feststellen
konnte, wie üppig doch die Klavierliteratur der Moderne bestückt
ist. Die Werke für zwei, drei, vier, fünf, sechs Klaviere,
für zwei, vier, auch drei und fünf Hände auf einem
Instrument stammten von Ivan Fedele, Earle Brown, Nancarrow, Cage,
Kagel, Feldman, Schnittke und Ravel. Virtuos traktierte Rex Lawson
sein Pianola bei Antheils genialischem „Ballet pour Instruments
Mécaniques“ von 1925. Auch Strawinskys „Les Noces“
waren zu erleben, und gleich fünf Dutzend Pianisten lösten
sich bei Saties „Vexations“ ab.