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nmz-archiv
nmz 2004/02 | Seite 32
53. Jahrgang | Februar
Landesmusikräte
Nordrhein-Westfalen
Musik der Welt für alle…
Kooperationsprojekte und -veranstaltungen
Die Arbeitsgemeinschaft Laienmusik im Landesmusikrat NRW hat mit
dem Landesverband der Musikschulen im September 2003 ein Projekt
gestartet, das zum Ziel hat, die Kooperation zwischen Chören
und Musikvereinen der Laienmusikszene mit den Musikschulen zu untersuchen
und nachhaltig zu fördern. Ende November fand als Auftakt ein
Symposium in der Musikschule Dortmund statt. Das Projekt wird in
diesem Jahr fortgesetzt. Die Federführung liegt beim Volksmusikerbund
NRW.
Im Dezember fand in der Folkwang Musikschule Essen eine Fachtagung
„Musik der Welt für alle“ zu interkulturellem Musiklehren
und -lernen in NRW statt. Im Mittelpunkt stand der schulische und
außerschulische interkulturelle Musikunterricht sowie die
„Weltmusik“ in der Ausbildung an den deutschen Musikhochschulen.
Die Tagung entstand durch die bundesweit einmalige Zusammenarbeit
zwischen einem Migrantenverein – Dialog e.V. – und dem
Landesmusikrat NRW sowie der EXILE-Kulturkoordination, dem Landesverband
der Musikschulen in NRW und der Folkwang Musikschule Essen.
Gemeinsam mit der Landesanstalt für Medien hat der Landesmusikrat
im Dezember in Düsseldorf einen Workshop zum Thema „Generation
Music – klassische Musik. Zu alt für die junge Generation?“
veranstaltet, bei dem es um die Frage der Zukunft des klassischen
Konzertpublikums und insbesondere die Rolle der Medien dabei ging.
Besonders deutlich wurde, wie schwer eine Präsentation der
sogenannten „klassischen“ Musik im Massenmedium Fernsehen
ist. Dies liege aber gar nicht einmal am „Sehnsuchtssegment“
der 14- bis 29-Jährigen, wie der Direktor der Landesanstalt
für Medien, Dr. Norbert Schneider, ausführte, denn auch
ARD und ZDF hätten im besten Fall André Rieux, das Neujahrskonzert
aus Wien und ansonsten Karl Moik und Carmen Nebel zu bieten. Eine
Fortsetzung des Workshops ist geplant.
Frauenmusikprojekte: „MuSIEca“
Für die vierte CD in der Reihe „MuSIEca – Junge
Solistinnen in NRW“ im Rahmen der vom Landesmusikrat NRW für
das Kulturministerium NRW durchgeführten Frauenmusikprojekte
hat eine Fachjury die Cellistin Beate Altenburg ausgewählt.
Die in London lebende Musikerin hat für die CD, die wiederum
in Koproduktion mit dem Deutschlandfunk bei Arte Nova Classics (BMG)
erscheint, Werke von Kurtág, Bach, Jolivet, Artem Vassiliev
und Christóbal Halffter („Klagelied eines verwundeten
Vogels“) eingespielt. Des weiteren wurden im vergangenen Jahr
wiederum Konzerte aus Landesmitteln unterstützt, bei denen
Werke von Komponistinnen aus NRW aufgeführt wurden. In acht
Städten fanden zwischen September und Dezember 17 Konzerte
statt. Eine Fortsetzung dieser Förderung ist auch für
2004 vorgesehen. Fortgesetzt werden soll auch die Nachwuchsförderung
im Bereich Komposition. Bei dem jüngsten Kompositionsworkshop
für Mädchen und junge Frauen unter der Leitung der Komponistinnen
Angelika Niescier und Eunshin Jung sowie des Komponisten Johannes
Fritsch im November stand das Thema Improvisation im Mittelpunkt.
Offene Ganztags-Grundschule
Mit dem Schuljahr 2003/04 ist in NRW die „Offene Ganztagsgrundschule“
mit einer Beteiligung von rund 220 Schulen gestartet. Der weitere
Ausbau – flächendeckend und bedarfsgerecht – ist
bis 2007 geplant. Wie berichtet haben der Landesmusikrat und der
Landesverband der Musikschulen mit den Ministerien für Schule
und für Kultur eine Rahmenvereinbarung abgeschlossen, die sich
auf die außerunterrichtlichen Musikangebote bezieht.
Mittlerweile wird in der Landesmusikakademie NRW in Heek ein Fortbildungsprogramm
für diesen neuen Bereich erarbeitet; erste Kurse hierzu werden
bereits in diesem Jahr angeboten. Der Musikschulverband hat für
die Musikschulen eine Handreichung zur Offenen Ganztagsschule herausgebracht.
Ein Newsletter für die Grundschullehrerinnen und -lehrer („GanzTag“)
zum Thema Musik ist zu Jahresbeginn erschienen. Eine erste Evaluation
der Offenen Ganztagsgrundschule, die quantitative sowie qualitative
Untersuchungsbausteine beinhaltet, wird zurzeit von einem Verbund
von vier Instituten erarbeitet und soll bis zum Sommer vorliegen.
Broschüre „25 Jahre Landesmusikrat Nordrhein-Westfalen“
Zum 25-jährigen Bestehen des Landesmusikrates Nordrhein-Westfalen
ist die Informationsbroschüre „Ziele – Aufgaben
– Projekte“ neu herausgekommen. Neben einem Ausblick
des Präsidenten Prof. Dr. Werner Lohmann in die Zukunft des
Dachverbands und einem Abriss seiner Geschichte findet sich dort
eine aktualisierte Darstellung der Projekte des LMR NRW und ein
Verzeichnis der angeschlossenen Mitgliedsorganisationen. Hierdurch
ist ein Nachschlagewerk von hohem Gebrauchswert für alle, die
sich über die Vielfalt der Arbeit des Landesmusikrates informieren
möchten, entstanden.
Neujahrskonzerte in vollen Sälen
Die JungeBläserPhilharmonie NRW eröffnete auch das Jahr
2004 wieder mit den schon fast traditionellen Neujahrskonzerten
in Herzogenrath und Wetter. Vorausgegangen war – wie in jedem
Jahr – eine Arbeitsphase in der Landesmusikakademie in Heek.
Für die Bürger von Herzogenrath, die nicht zum Neujahrsempfang
des Bürgermeisters geladen waren, gab es zusätzlich ein
Konzert in Herzogenrath-Kohlscheid. Zu den Höhepunkten des
vielseitigen Programms gehörte sicherlich der Auftritt der
beiden Gesangssolisten Alexander Schröder und Daphne Ramakers.
Sie verzauberten das Publikum mit Melodien von Johann Strauß,
Franz Liszt und Robert Stolz. Weitere Höhepunkte bildeten die
Bearbeitung des bekannten Schlagers „Funiculi Funicula“
von G. Buitenhuis und die Deutsche Erstaufführung „Jericho“
des jungen belgischen Komponisten Bert Appermont. Auf Wunsch des
Publikums wird die JungeBläserPhilharmonie unter der Leitung
von Pierre Kuijpers die Bürger von Herzogenrath und Wetter
wohl auch nächstes Jahr wieder ins neue Jahr geleiten.