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nmz-archiv
nmz 2004/02 | Seite 34
53. Jahrgang | Februar
Musik-Termine
Opernball
Durch die Bindung an das Kirchenjahr war der Februar mit Karneval
zwischen Helau und Alaaf seit alters her immer auch eine Hochzeit
des Theaters und der Oper. Vor allem das Barock sparte nicht an
Glanz, Prunk, Spektakel, Effekt, Pracht, Tanz und – nicht
zu vergessen – Musik, bevor man sich dann Asche aufs Haupt
streute und für einige Wochen dem süßen Fleisch
Lebe- wohl sagte – oder auch nicht. Inzwischen scheint –
zumindest an der aktuellen Produktion von Opern gemessen –
das ganze Jahr über buntes Faschingstreiben zu herrschen. Doch
diesen Monat findet ein „Opernball“ von besonders großer
Vielfalt und Prominenz statt, dessen Gestalten freilich erst einmal
zeigen müssen, ob sie lebendig oder nur leere Larven sind.
Gleich am 1. Februar bringt das Berliner Konzerthaus Hans Werner
Henzes „dramma in musica“ „Aristaeus“
nach einem Text des Komponisten zur Uraufführung, gefolgt von
Thomas Adès Oper „The Tempest“ nach Shakespeares
gleichnamigem Theaterstück am 10. Februar im Londoner Covent
Garden. Weiter schließen sich an: am 23. Februar an der Pariser
Bastille-Oper Matthias Pintschers „L`Espace dernier“
nach Texten, Bildern und dem Leben von – wie könnte es
bei diesem Komponisten anders sein – Arthur Rimbaud, am 25.
Hans-Joachim Hespos synästhetische Oper „AROMA“
im Hannoveraner Sprengelmuseum, am 28. Enjott Schneiders „Bahnwärter
Thiel“ nach Gerhard Hauptmann am Theater in Görlitz
und am 29. Februar schließlich William Ward Murats Musical
„Starry Messenger“ über das Leben des Galileo
Galilei am Theater in Bielefeld. Indes liegen die zuletzt genannten
Stücke schon jenseits des Kehraus, den Dieter Schnebel mit
seinen „Aschermittwochsstücken“ pünktlich
am 25. Februar in der Rottenburger Hochschule für Kirchenmusik
beendet.
Neben neuer Konzertmusik, neuen Installationen und Performances
widmet sich vom 5. bis zum 8. Februar auch das Festival „Eclat“
einem Kinderkammertheaterwerk sowie dem Thema Film und Musik. Im
neuen Theaterhaus auf dem Pragsattel in Stuttgart sind Uraufführungen
zu hören von Juan Allende-Blin, Fabian Chyle, Moritz Eggert,
Gerald Ekkert, Benedikt Grünberg, Markus Hechtle, Arnulf Herrmann,
Jochen Kuhn, Nikola Lutz, Misato Mochizuki, Robert Moran, Hector
Moro, François Paris, Michael Reudenbach, Uro] Rojko, Marco
Stroppa, Hans Thomalla, Jennifer Walshe, Gerhard E. Winkler und
Frederik Zeller.
Rainer Nonnenmann
Weitere Uraufführungen 6.2.: Erkki-Sven Tüür, Meditatio für Chor
und Saxophonquartet, WDR Köln
Aribert Reimann, Trade für Sopran und Orchester, Auditorio
de Tenerife 9.2.: Harald Genzmer (95. Geb.), neue Chorwerke, Bayerische
Akademie der Schönen Künste München 15.2.: Jörg Widmann, Cantus firmus für Orchester,
Berliner Philharmonie 19.2.: Paul Dessau, Danse et Chanson espagnole (1937) und
Examen (1938), Berliner Haus des Rundfunks 26.2.: Neue Werke von Alexander Shchetynsky, Alistair Zaldua,
Juliane Klein, Michael Maierhof, Elisabeth-Schneider-Stiftung,
Freiburg/Br. 27.2.: Friedrich Cerha, Requiem, Konzerthaus Wien