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nmz-archiv
nmz 2004/02 | Seite 20
53. Jahrgang | Februar
Rezensionen
Kurz vorgestellt
Soundtracks
The Dreamers,
Universal 981 208-4
Paris 1968, „prima della rivoluzione“. Drei cinephile
„schreckliche Kinder“ verkriechen sich angesichts
der „Revolution“ im Mai ‘68 in eine verwunschene
Wohnung an der Place de l’Odéon. Bernardo Bertoluccis
meisterhafte Rückkehr in die Stadt des Lichts und des Kinos
gehört zu den Highlights des Winters. Auch der Soundtrack
beschwört noch einmal den Geist der Sixties, mit exquisiten
„Sounds“ von Jimi Hendrix, Steve Miller, Michel Polnareff
oder Grateful Dead. Durchsprenkelt ist die Tonspur des Films aber
auch mit Klangfetzen aus den Klassikern der Nouvelle Vague, von
„Außer Atem“ bis zu „Pierrot le Fou“.
Traumhaft.
Ein unmöglicher Härtefall,
Hip-O-Records/UMIS B000 1390-02
George Clooney & Catherine Zeta-Jones im Rosenkrieg. Bissige
Screwball-Comedy der Coen-Brüder, die natürlich auch
für die Musikauswahl des Soundtracks verantwortlich zeichnen.
Zwei Simon & Garfunkel-Songs erscheinen hier plötzlich
im ironischen Kontext: „The Boxer“ und „April
Come She Will“. Und auch Elvis Presley und der Blues-King
Big Bill Broonzy kommentieren das merkwürdige Verhalten der
Protagonisten, zwischen „Suspicious Minds“ und „The
Glory Of Love“.
Matchstick Men,
Varèse/Colosseum VSD-6515
Traumhaft inszenierte Gaunerkomödie mit Nicolas Cage &
Alison Lohman. „Alien“-Regisseur Ridley Scott verpflichtete
für seinen Score Hans Zimmer, der hier sehr leichtfüßig
immer wieder Nino Rotas „La Dolce Vita“-Themen zitiert.
Ansonsten begleiten den Ganoven Cage im Film Mantovanis „himmlische
Geigen“ und Herb Alperts Tijuana Brass. Das Motto des melancholischen
Trickbetrügers freilich gibt Bobby Darin vor: „The
Good Life“.