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nmz-archiv
nmz 2004/03 | Seite 42
53. Jahrgang | März
Forum
Junge Künstler im neuen RBB-Kulturradio
Zu dem Artikel „Die Glut weitertragen” von Florian
Hauser, in der nmz 2/04, Seite
31
Der von Herrn Hauser zitierte Adorno hatte Recht: Man sollte bei
der Entrüstung über die Oberflächlichkeit selbst
nicht oberflächlich sein. Leider sind Sie diesem Rat nicht
gefolgt. Dabei hätten Sie in der nmz vom Februar nur eine Seite
weiterblättern müssen. Da nämlich berichtet Ihr Blatt
ausführlich über das erfolgreiche Festival „Ultraschall“,
das der RBB zusammen mit dem Deutschlandradio Berlin jetzt zum sechsten
Mal veranstaltet hat. Wenn man Ihren Worten glaubt, haben wir dies
völlig kostenfrei gemacht, denn, so Ihre schlichtweg falsche
Behauptung: der RBB habe „seinen Etat für Neue Musik
Ende letzten Jahres auf null heruntergefahren…“
Tatsächlich hat der RBB den Etat für das Festival „Ultraschall”
Ende letzten Jahres um etwas mehr als 15 Prozent erhöht. Auf
der Oberfläche verschwunden ist auch unsere Gesellschaftsbeteiligung
bei der ROC GmbH, die programmlich ausschließlich der Neuen
Musik gewidmet ist und mit mehr als einer Million Euro zu Buche
schlägt (plus Produktionskosten). Dazu kämen noch die
Etats für die Sendungen und unsere Klanggalerie. Soviel zu
Ihrer „Null”. Ja, wir haben die Sendezeit für Komponistenporträts,
Werkbetrachtungen et cetera von fünf auf zwei Einstunden-Sendungen
pro Woche um 21.05 Uhr reduziert. Ich hätte mir gewünscht,
Sie hätten recherchiert, was wir stattdessen in das Programm
unseres neu gegründeten Kulturradios aufgenommen haben, zum
Beispiel eine Sendung, die sich ausdrücklich dem Fortkommen
junger Künstler widmet. Die „glühen” nämlich
auch!
Dr. Christian Detig, Musikchef Kulturradio Rundfunk
Berlin-Brandenburg