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nmz-archiv
nmz 2004/04 | Seite 42
53. Jahrgang | April
Rezensionen
Kurz vorgestellt
Noten
Ethel Smyth (1858–1944): Sonaten Nr. 1–3. Sämtliche
Werke für Klavier Bd., hrsg. von Lilana Gavrila-Serbesco. Breitkopf
& Härtel EB. 8168
Vergessene Komponistin aus London, deren frühe und einzige
Klavierwerke ein wenig widerspiegeln, was die als 19-Jährige
und erste zum Kompositionsstudium in Leipzig zugelassene Elevin
an kompositorischen Eindrücke in einer Mischung von Klassik
und Romantik zu verarbeiten hatte. Dennoch vermochte sie ihrer eigenen
musikalischen Persönlichkeit in zum Teil mutigen Wendungen
Geltung zu verschaffen.
Jeanne Marie Guest (um 1800): Quatre Sonates op. 1, I & II
für Cembalo und obligate Violine, hrsg. von Fine Zimermann.
Tonger 2564-1 P.J.T.
Von dieser wohl seinerzeit geschätzten Hofmusikerin aus Wales
lohnt sich dieses musikantische Duo vorzunehmen. Eigentlich mehr
eine Klaviersonate, die sich an die Usancen der Zeit hielt und ähnlich
den Frühklassikern eine accompagnierende, aber durchweg leichte
Violinstimme neben sich hat, die dem technisch nicht so überaus
anspruchsvollen Opus die notwendige Farbigkeit verleiht.
Georg Friedrich Händel: Mi palpita il cor (Mir klopft das
Herz). HWV 132c/d. Kantate für Alt (Mezzosopran), Traversflöte
und B.c., hrsg. von Franz Müller-Busch, GB von Eckhart Kuper.
Girolamo Musikverlag Freiburg, Ed.Nr. G II.009
Die nach dem Londoner Autograph sauber editierte Kantate (zwei
Arien, zwei Recitativi) , von der es mehrere abweichende Fassungen
gibt, stellt zwei Eingangsarien zur Wahl vor. Die Traversflöte
(alternativ transponierende „voice-Flute in d“) umspielt
kontrastierend die beiden wunderbaren, herzzerreißenden Songs
von Liebespein und -sehnen. Text italienisch mit Übersetzungen
Deutsch und Englisch.
Eckart Rohlfs
Für Cello
Faurés Elegie für 8 Celli, J. Hamelle,
Leduc AL 29197
Cellisten bleiben gerne schon mal unter sich. Das können
sie jetzt auch bei Gabriel Faurés Elegie op. 24. Dominique
de Willlencourt, unter anderem Lehrer für Violoncello am Pariser
Conservatoire, hat bei J. Hamelle, Paris, eine Fassung des Werkes
für acht Violoncelli vorgelegt. Der Solopart bleibt dabei unverändert.
Für die Begleitung wird in einigen Stimmen ein Spielniveau
bis in die hohen Lagen vorausgesetzt. So klingt der Satz transparent,
es entsteht ein wunderbar homogenes Klangbild. Eine gelungene Bereicherung
des Repertoires für Celloensemble.
Thumbs up! – Fibel für die Daumenlage, Zimmermann,
ZM 33890
Mit „Thumbs up!“ legt Linda Langeheine eine Fibel
mit Übungen, Liedern und Stücken für die Einführung
der Daumenlage auf dem Violoncello vor. Aufmachung und Inhalt richten
sich an jüngere Schüler. Die Daumenlage also nicht erst
für Fortgeschrittene, sowohl was Alter, als auch Spieltechnik
anbelangt? Warum nicht schon möglichst bald damit beginnen,
vorausgesetzt, es ist so altersgerecht aufgebaut wie hier. Also
Daumen hoch für „Thumbs up!“
Kahnfahrt mit Rentierpulli und Korksandale, Gabricelli, Flensburg,
Gc 1004
16 rockige, poppige und jazzige Celloduette legt Gabriel Koeppen
mit „Hot Cello 2“ vor. Titel wie „Kahnfahrt“
oder „Rentierpulli und Korksandale“ erfordern spieltechnisch
die Lagen 1 bis 4 und einiges rhythmisches Geschick. Der Spaß
kommt schnell beim Üben mit der mitgelieferten CD. Für
Vorspiele ergeben sich verschiedene Besetzungsmöglichkeiten,
so zum Beispiel mit Gitarre, Klavier, Bass, Schlagzeug oder ganzem
Streichersatz. Für Abwechslung ist also gesorgt, das macht
gute Laune und klingt hervorragend.