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nmz-archiv
nmz 2004/04 | Seite 44
53. Jahrgang | April
Musik-Termine
Frühlingserwachen
Die alte Redensart, „Wie die alten sungen, so zwitschern
die Jungen“ ist den Vögeln abgelauscht, die jetzt im
Frühjahr wieder allmorgendlich Konzerte veranstalten. Auf den
homo musicus scheint der Spruch kaum übertragbar angesichts
des Umstands, dass unsere Komponisten statt jährlich dieselbe
Musik zu machen, sich täglich immer neue ausdenken. So wird
die Frühjahrs-Arbeitstagung des Instituts für Neue Musik
und Musikerziehung in Darmstadt am 3. April mit der Uraufführung
von Nicolaus A. Hubers „Pour les Enfants du paradies“
für Klavier eröffnet. Und allein die Wittener Tage für
neue Kammermusik bringen vom 23. bis 25. April unter den Rubriken
„Forschungen am Rand“, „Eingedunkelte Erinnerungen“,
„Entfernung, vereint“, „Mikroaktivitäten“,
„Fetzen“, „Erkundungen im Mikrobereich“
insgesamt 14 Uraufführungen unter anderem von Toshio Hosokawa,
Natalia Gaviola, Klaus Lang, Athanasia Tzanou, Giorgio Netti, Klaus
Huber, Stefano Gervasoni, Beat Furrer, ferner eine neue Performance
von Andrea Neumann und Sabine Ercklentz sowie neue Klanginstallationen
von Robin Minard, Daniel Teige und Martin Rumori.
Schon am 16. April beginnt die vierte MusikTriennale Köln.
Neben Musik von Luigi Dallapiccola, der dieses Jahr seinen 100.
Geburtstag gefeiert hätte, und dem 1990 verstorbenen Luigi
Nono, der im Januar 80. Jahr alt geworden wäre und dessen Frühwerk
„Due lirice greche“ für Chor und Instrumente
mit 55-jähriger Verspätung am 6. Mai erstmals erklingt,
werden zwei Uraufführungen von Mauricio Kagel geboten,
am 22. April „Andere Gesänge. Intermezzi for soprano
et pour l`orchester“ und am 24. das Radiostück „Vorzeitiger
Schlussverkauf. Unvollendete Memoiren eines Toningenieurs“.
Ebenfalls als Uraufführung zu hören und zu sehen sind
während der MusikTriennale bis zum 9. Mai Thomas Witzmanns
„Um-Formung“ für das Schlagquartett Köln
und vier Tänzerinnen in der Choreografie von Rochus Aust, ferner
eine Ockeghem-Bearbeitung von Caspar Johannes Walter, Werk-Neufassungen
von Jan Müller-Wieland, Michael Riessler, Arnold Riedhammer
und Hans-Jürgen von Bose sowie neue Werke von Georg
Friedrich Haas und Klaus Lang.
Rainer Nonnenmann
Weitere Uraufführungen
2.4.: Gérard Zinsstag, Empreintes für Mezzosopran
und Orchester, Theaterhaus Stuttgart
10.4.: Siegfried Matthus, Die unendliche Geschichte, Theater
Trier und Deutsches Nationaltheater Weimar
11.4.: Salvatore Sciarrino, Infinito nero, Forum Neues
Musiktheater im Römerkastell Bad Cannstatt
15.4.: Helmut Schmiedinger, …schickt sich wahrlich nicht
in einem so ernsten Konzert… für Klaviertrio, ORF-Studio
Linz
16.4.: Neue Werke von Jörg Widmann, Gerhard E.
Winkler, Knut Müller und Erwin Stache,
musica viva, München Carl-Orff-Saal Gasteig
22.4.: Stefan Heucke, Konzert für Violoncello und Orchester,
Schauspielhaus Bochum
30.4.: Andrea Molino, CREDO - Die Unschuld Gottes –
ein multimediales Musiktheater, Badisches Staatstheater Karlsruhe