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nmz-archiv
nmz 2004/05 | Seite 48
53. Jahrgang | Mai
Oper & Konzert
Eine Feier der afrikanischen Kultur
Das fünfte North Sea Jazz Festival im südafrikanischen
Kapstadt
Gleich zwei Jubiläen konnte man in der Stadt nahe des berühmtem
Kaps der guten Hoffnung im Frühjahr diesen Jahres feiern: zehn
Jahre Demokratie im von der Apartheid befreiten Staat Südafrika
und fünf Jahre North Sea Jazz Festival Kapstadt, das nicht
wie man dem Namen nach vermuten könnte an der Nordsee, sondern
zwischen Indischem Ozean und Atlantik statt findet und ein Ableger
des „großen Bruders“ in Den Haag ist.
Während des Apartheid-Regimes wäre solch ein Festival,
zu dem 15.000 Zuschauer erwartet wurden, nicht möglich gewesen,
stellte einer der jungen Musiker der Band „Breakfast Included“
fest. Und weiter, dass sich in dem zurückliegenden Jahrzehnt
die Jazzmusikszene in Kapstadt, beziehungsweise in Südafrika,
zahlenmäßig verdreifacht habe. Newcomer wie Breakfast
Included, vier weiße ehemalige UCT-Musikstudenten, genießen
vor allem das Zusammentreffen mit internationalen Stars wie Cassandra
Wilson, Al di Meola, Angie Stone, Stanley Clarke, Jonathan Butler,
Amanda Sedgwick & Gilbert Matthews oder dem Joe Lovano Trio.
Auf insgesamt fünf Bühnen musizierten an zwei Abenden
und jeweils über acht Stunden lang über 30 Bands, darunter
auch südafrikanische Ikonen wie „Mama Africa“ Miriam
Makeba, deren Konzert zu einer Art Volksfest ausartete, oder Abdullah
Ibrahim, der in der Pressekonferenz als einer der wenigen auch auf
die immensen Probleme des Landes aufmerksam machte: Aids, Arbeitslosigkeit,
Kriminalität, Armut und ein zu geringes afrikanisches Nationalbewusstein.
Eine Reise wert ist Kapstadt aber auf alle Fälle.
Ursula Gaisa
Ausführliches Dossier in der
Juniausgabe der Jazzzeitung www.jazzzeitung.de