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nmz-archiv
nmz 2004/05 | Seite 48
53. Jahrgang | Mai
Musik-Termine
Klingen statt Klüngeln
Mit Finanzskandalen, massiven Etatkürzungen und den jährlichen
Carnevalsexzessen macht Köln viel von sich hören. Auch
ist die Stadt nicht mehr der Fixstern am Himmel der Avantgarde wie
noch in den 50er- und 60er-Jahren.
Dennoch zählt die Rheinmetropole, die sich neben zehn anderen
deutschen Städten um die Europäische Kulturhauptstadt
2010 bewirbt, auch heute noch zu den energiereichsten Planeten im
Kosmos der neuen Musik. Die Musikszene ist hier vitaler als mancher
vor Ort und über die Stadtgrenzen hinaus glauben mag, wie ein
Querschnitt durch das Mai-Programm eindrücklich belegt.
Noch läuft die MusikTriennale Köln mit einem markanten
Schwerpunkt auf der Musik von Luigi Nono und einigen Uraufführungen,
etwa von Nonos Frühwerk „Due liriche greche“ (1948/49)
am 6. Mai und Mauricio Kagels „Auftakte, achthändig“
für zwei Pianisten und zwei Schlagzeuger am 9. Mai jeweils
im Klaus von Bismarck Saal des WDR.
Und schon schließt sich vom 13. bis zum 18. Mai das 4. Ökumenische
Kirchenmusikfestival an mit neuen Klangrauminstallationen und Uraufführungen
von Wilfried Kaets, Manos Tsangaris, Herbert Callhoff und Thomas
Becker.
Es folgt das Musikfest der Kölner Gesellschaft für Neue
Musik am 14. Mai im Japanischen Kulturinstitut mit Uraufführungen
von Shoko Shida und Chao-Ming Tung und mit drei weiteren
Konzerten vom 20. bis 22. Mai in der Alten Feuerwache unter anderem
mit der erstmaligen Realisation des Kapitels IV aus Hans G Helms
„Fa:m’ Ahniesgwow“ (1959) durch das Kölner
Ensemble „Ästhetische Phonetiker“. Am 19. Mai präsentieren
in der Aula der Kölner Musikhochschule das Elektronische Studio
der Musikhochschule und die Kompositionsklasse von Hans Ulrich
Humpert neue Werke von Fabio Gorodski, Valerij Voronow und
Yati Durant während zugleich in der Kunststation Sankt
Peter eine eindrückliche Retrospektive des Werks von John
McGuire zu hören ist. Und schließlich hebt am 23.
Mai das seit einem Jahr in Köln ansässige Ensemble des
Landes NRW „musikFabrik“ im Rahmen seiner neuen Konzertreihe
im Sendesaal des WDR das neue Stück „Nora“ für
Cymbalom und Ensemble von Alessandro Soliati aus der Taufe.
Rainer Nonnenmann
Weitere Uraufführungen
9.5.: Enjott Schneider, nullvier – Keiner kommt
an Gott vorbei, das Schalke-Musical, Theater Gelsenkirchen 12.5.: Johannes Maria Staud, Berenice, Kammeroper Staatstheater
am Gärtnerplatz München 15. und 19.5.: Chaya Cernowin, Winter Songs II und III,
Alte Oper Frankfurt bzw. Festspielhaus Hellerau Dresden 18.5.: Vykintas Baltakas, Cantio, Kammeroper, Haus der
Kunst München 19.5.: Adriana Hölszky, Der gute Gott von Manhattan,
Oper, Schwetzinger Rokokotheater
Helmut Lachenmann, Gridone/Schrei Streichorchesterfassung des
3. Streichquartetts, Herkulessaal München 22.5.: Hanspeter Kyburz, Klang_Körper für Stimme,
Tänze, Instrumente, Live-Elektronik, Licht und Video, Konzerthaus
Dortmund 27.5.: Erich Urbanner, Akkordeonkonzert, Arnold Schönberg
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