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nmz-archiv
nmz 2004/05 | Seite 35
53. Jahrgang | Mai
Landesmusikräte
Nordrhein-Westfalen
Hohe Zahl an Spitzentalenten
Zum Landeswettbewerb „Jugend musiziert“ Nordrhein-Westfalen
2004
Von den fast 1.000 jungen Musikerinnen und Musikern, die am 41.
Landeswettbewerb „Jugend musiziert“ in Essen teilgenommen
haben, konnten sich 268 Jugendliche für den Bundeswettbewerb
qualifizieren.
Diese hohe Zahl an jungen Spitzentalenten setzt sich aus Streichersolisten
mit ihren Begleitern und Ensembles der Bereiche Duos Bläser-Klavier,
Schlagzeug, Akkordeon, Alte Musik, Klaviertrio, Vokal- und Harfenensemble
zusammen. Im Einzelnen handelt es sich um 57 Solisten, 204 Ensemblespieler
und sieben jugendliche Begleiter.
Gerade der starke Anteil der „Kammermusiker“ beweist
die große Spielfreude der Jugendlichen, denn in der Gruppe
macht Musizieren bekanntermaßen am meisten Spaß –
umso besser, wenn dies auf so hohem Niveau geschieht. Eine komplette
Ergebnisliste kann im Internet abgerufen werden. Das Preisträgerkonzert
des Landeswettbewerbs findet am 9. Mai, 11 Uhr, in der Tonhalle
Düsseldorf, das Konzert nordrhein-westfälischer Bundespreisträger
am 20. Juni, 11 Uhr, in der Kölner Philharmonie statt.
„Jugend musiziert“ ist der Wettbewerb für das
instrumentale und vokale Musizieren für Kinder und Jugendliche
in Deutschland. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die zwischen
10 und 21 Jahre alt sind, haben sich in den Wettbewerben der 24
nordrhein-westfälischen Regionen für den Landeswettbewerb
qualifiziert.
Der Wettbewerb „Jugend musiziert“ NRW steht unter der
Schirmherrschaft des Ministers Dr. Michael Vesper und wird regelmäßig
gefördert vom Ministerium für Städtebau und Wohnen,
Kultur und Sport des Landes NRW und den nordrhein-westfälischen
Sparkassen sowie in diesem Jahr von der Stadt Essen.
Früchte konzentrierter Arbeit
Krickenbecker Kammermusik-Kurs 2004
Es ist bereits Tradition, dass sich in der Karwoche das Zentrum
für die musikalisch hochbegabte Jugend Nordrhein-Westfalens
an den Niederrhein verlagert.
Hier, genauer in der WestLB-Akademie Schloss Krickenbeck, findet
nämlich seit 1999 alljährlich der Krickenbecker Kammermusik-Kurs
statt, an dem ausgewählte junge Musikerinnen und Musiker des
Landes teilnehmen dürfen. Voraussetzung ist die erfolgreiche
Teilnahme in den Ensemblewertungen des Landeswettbewerbs „Jugend
musiziert“.
In diesem Jahr wurden insgesamt 118 Jugendliche mit ihren Lehrern
eingeladen. An vier Tagen erhielten die jungen Talente intensiven
Unterricht bei ihren vertrauten Lehrern sowie bei Dozenten internationalen
Formats. Ziel ist es, den Musikerinnen und Musikern eine gezielte
Förderung im Hinblick auf ihre Teilnahme am Bundeswettbewerb
„Jugend musiziert“ zu ermöglichen, der an Pfingsten
in Villingen-Schwenningen und Trossingen stattfindet.
Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Akademie bot
sich ein eher ungewohntes (Klang-)Bild: Wo sonst in eher nüchterner
Atmosphäre Zahlen, Diagramme und Kalkulationen behandelt werden,
wurde musiziert auf Querflöte, Klarinetten, Violinen, Celli,
Cembali und Klavieren, Gitarren, Blockflöten und Mandolinen.
Gründonnerstag schließlich präsentierten die Teilnehmer
die Früchte ihrer konzentrierten Arbeit.
Ermöglicht wird der Kammermusik-Kurs von der WestLB-Stiftung
Zukunft NRW und der Sparkassen-Kulturstiftung Rheinland. Ausrichter
ist der Landesmusikrat NRW mit seinem Landesausschuss „Jugend
musiziert“.
CD mit Beate Altenburg erschienen
Wie bereits berichtet, ist die 28-jährige Cellistin Beate
Altenburg die Solistin der vierten CD der Reihe „MuSIEca -
Junge Solistinnen in NRW“ des Landesmusikrats NRW. Die CD
ist in Koproduktion mit dem Deutschlandfunk nun bei Arte Nova Classics
(BMG) erschienen (82876 58142 2). Beate Altenburg, 1975 geboren
in Köln, studierte bei Irene Güdel in Detmold und bei
Christoph Richter an der Folkwang Hochschule in Essen. Sie gewann
1998 den Hochschulwettbewerb der Folkwang Hochschule und wurde im
darauffolgenden Jahr Preisträgerin beim internationalen André
Navarra-Cellowettbewerb. Beim Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Wettbewerb
2001 erhielt sie das Stipendium des Bundespräsidenten und ein
Jahr später die höchste Auszeichnung der Royal Academy
of Music in London (Studium bei Colin Carr) für ihr Abschlussrecital.
Die zur Zeit in London lebende Musikerin hat für die CD Werke
von Johann Sebastian Bach (Suite Nr. 6 BWV 1012), György Kurtág
(Signs, Games and Messages), Christóbal Halffter (Klagelied
eines verwundeten Vogels), Artem Vassiliev (Alter Ego) und André
Jolivet (Suite en Concert) eingespielt.
Die Möglichkeit, sich auf diesem Wege einer größeren
Öffentlichkeit vorzustellen, verdanken die bisher ausgezeichneten
Instrumentalistinnen einem Förderprojekt des Kulturministeriums
NRW. Bewerben konnten sich Cellistinnen bis zum Alter von 28 Jahren,
die in Nordrhein-Westfalen geboren sind oder an einer Musikhochschule
dieses Landes ausgebildet wurden und durch künstlerisches Schaffen
eine enge Bindung an das Land Nordrhein-Westfalen haben. Bisherige
Preisträgerinnen sind Mirijam Contzen (Violine), Susanne Kessel
(Klavier) und Judith Müller (Flöte).
Verleihung der Zelter- und Pro Musica-Plaketten
Jedes Jahr erhalten Musik- und Gesangvereinigungen mit 100-jähriger
Vereinstradition die Pro Musica- oder Zelter-Plakette. Die Pro Musica-Plakette
stiftete erstmals Bundespräsident Heinrich Lübke im Jahre
1968 als Auszeichnung für Vereine, die sich besondere Verdienste
um die Pflege des instrumentalen Laienmusizierens erworben haben.
Zwölf Jahre früher bereits stiftete der erste Bundespräsident,
Theodor Heuss, die Zelter-Plakette für das gemeinsame Musizieren
im Vokalbereich. Beide Plaketten verstehen sich als staatliche Anerkennung
und Auszeichnung an Chöre und Instrumentalvereinigungen und
haben eine große Bedeutung für die Laienmusik insgesamt.
31 Chöre und sieben Instrumentalvereinigungen erfüllen
in diesem Jahr in Nordrhein-Westfalen die Voraussetzungen. Der Landesmusikrat
NRW führt für das Ministerium für Städtebau
und Wohnen, Kultur und Sport NRW den alljährlichen Festakt
mit Hilfe einer seiner angeschlossenen Verbände durch, in der
Regel im Wechsel zwischen Vokal- und Instrumentalverbänden.
In diesem Jahr haben der Bund Deutscher Zupfmusiker und der Deutsche
Harmonikaverband NRW den Festakt vorbereitet. Ein abwechslungsreiches
musikalisches Programm wird am 16. Mai in der Essener Lichtburg
die Verleihung umrahmen (Beginn 11 Uhr).