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nmz-archiv
nmz 2004/05 | Seite 43
53. Jahrgang | Mai
Rezensionen
Kurz vorgestellt
Noten-Tipps
Tarquinio Merula: Due Canzoni „La Cattarina“ &
La Treccha“(1637) für 2 Sopranblockflöten, Violoncello
und b.c., hrsg. von Martin Nithz, Noetzel Ed. N 3809
Des
Mastro di capella zu Bergamo und Cremona ursprünglich für
zwei Streicher gedachte Canzonen geben den vorwiegend kanonisch
geführten Oberstimmen, hier zwei Blockflöten zugedacht,
heiteren, ja vitalen Spielraum über einer ruhig geführten
Basslinie, die nicht unbedingt eines ausgesetzten Basso continuo
bedarf.
Blowin’Winds. Das flexible Bläser-Ensemble: 1. Down
by the Riverside/The Entertainer, 2. Greensleeves/Loch Lomond, 3.
Capri-Fischer/Kriminal-Tango, bearbeitet von Peter Sebastian.
Breitkopf, Kammermusik-Bibliothek KM 2282-2284
Eigentlich
eine viel zu primitive Idee und es muss nicht immer klassisch sein
– denn unter Verzicht auf Normen wird hier ganz pragmatisch
und vorbehaltlos Musik umgesetzt. Vierfarbige (weil durchweg vierstimmige)
Stimmen auf die Pulte gelegt und je nach dem, was an Melodieinstrumenten
und an technischen Fertigkeiten zur Verfügung steht, kann es
losgehen; denn die sechs Ohrwürmer feuern von selbst das Mittun
an. An jede denkbare variable Besetzungen in C, Es, B, F-Stimmung
hat der Herausgeber gedacht und ein kreativer Ensemble-Leiter vermag
hier alles herauszuholen.
Klaus Miehling: Variazioni sopra una canzona tedesca für
drei Blockflöten. Spielpartitur und Stimmen. Moeck ZfS
778
Oder
ganz einfach: „Hänsel und Gretel“ in 16 kurzen,
rhythmischen, tonartlichen und – trotz einiger schräger
Klänge – insgesamt braven Abwandlungen für Sopran-,
Alt- und Tenor-Flöten, die meist in Terzen oder Sechsten oder
ein bisschen Imitation andeutend dahinträllern. Ein flotter
witziger und damit motivierender Ohrwurm.