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nmz-archiv
nmz 2004/05 | Seite 40
53. Jahrgang | Mai
Rezensionen
Kurz vorgestellt
Soundtracks
The Soul Of A Man
Columbia 512570
„The Blues“ nennt Produzent Martin Scorsese schlicht
sein siebenteiliges Filmprojekt. Den Anfang macht Wim Wenders mit
„The Soul of a Man“. Nach dem „Buena Vista Social
Club“ und seinem BAP-Film widmet sich Wenders nun seiner ersten
musikalischen Liebe. Schon einer seiner frühen Kurzfilme war
inspiriert von einem Song von J. B. Lenoir: „Alabama“.
Und auch sein neuer Film hat den Titel von einem Blues-Man geklaut:
Blind Willie Johnson. Zusammen mit Skip James ergeben Lenoir &
Johnson Wenders’ ganz persönliches Blues-Triumvirat.
Neben seinem alten Blues-Helden sind auf dem Soundtrackalbum auch
seine neuen Helden zu hören, Lou Reed, Nick Cave, Lucinda Williams
oder Beck, die die Songs der Wenders-Götter auf ihre Art wiederbeleben.
Perfekt.
Lost In Translation
Emperor Norton EMN 7068-2
Sofia Coppola wurde für ihr Drehbuch für diese melancholische
Komödie soeben mit dem Oscar ausgezeichnet. Schon für
ihren Debütfilm „The Virgin Suicides“ hatte sie
die französische Kultgruppe Air verpflichtet. Air sind nun
auch bei ihrem neuen Filmprojekt mit dabei. „Alone in Kyoto“
heißt ihr Beitrag in diesem exzellenten Hörfilm mit Sofias
alten und neuen Freunden: My Bloody Valentine, The Jesus & Mary
Chain, Kevin Shields, Brian Reitzel und Phoenix. Es sind ihre Songs,
die die Stimmung des Films grundieren.
Dirty Dancing 2
BMG 82876 59838 2
Fortsetzung des Kinohits aus den späten Achtzigern. So stellt
man sich bei BMG einen idealen Soundtrack vor, der Millionen von
Einheiten verkaufen soll: BMG-Superstars wie Santana, Christina
Aguilera oder Wyclef Jean im Latin-Fieber. Mit Filmmusik hat diese
ungenießbare Latin-Soße im übrigen wenig zu tun.