Aktuelle Ausgabe
Nehmen Sie Kontakt zur nmz auf
Holen Sie sich die nmz ins Haus
Archiv und Sitemap der neuen musikzeitung
Links zum Musikleben
neue musikzeitung interaktiv
Taktlos - Das Musikmagazin des bayerischen Rundfunks und der neuen musikzeitung
Fortbildung - Stellenmarkt der nmz
Die nmz als Werbeplattform
zurück zur vorherigen Seite
Startseite der neuen musikzeitung, nmz aktuell
Counter





Ausgabe 2004/06
Inhaltsverzeichnis
Archiv und Suche

DTKV Bayern www.dtkv-bayern.de

[an error occurred while processing this directive]
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

nmz-archiv

nmz 2004/06 | Seite 31
53. Jahrgang | Juni
DTKV Bayern

Private Musiklehrer im Zentrum

Delegiertenversammlung des Landesverbandes Bayerischer Tonkünstler im April in Würzburg

Die Hochschule für Musik in der Mainfrankenstadt Würzburg war am 24. April 2004 der stimmungsvolle Tagungsort für die Delegiertenversammlung des Landesverbandes Bayerischer Tonkünstler. Der Vorsitzende, Dr. Hewig, konnte neben zahlreichen Delegierten auch den Ehrenvorsitzenden des Landesverbandes, Herr Prof. Dr. Suder und zeitweilig auch die frühere Präsidentin des Deutschen Tonkünstlerverbandes, Frau Prof. Dr. Stampfl begrüßen.

Die Förderung des privaten Musikunterrichts

Der Vorsitzende hob in seinem Rechenschaftsbericht hervor, dass ein Schwerpunkt der Arbeit im vergangenen Jahr auf der Förderung des privaten Musikunterrichtsangebotes gelegen habe. Diesem Zweck hätten die Teilnahme von Vertretern des Vorstandes an einer Expertenanhörung der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag und zahlreiche Gespräche mit Politikern, Vertretern verschiedener Staatsministerien, der Bezirksregierungen, des Bayerischen Musikrates und anderer Verbände gedient. Der Landesverband hat sich mit Erfolg dafür eingesetzt, dass das Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen ein Schreiben an alle Regierungen, öffentlichen und privaten Kindergartenträger herausgegeben hat, wonach die dem Landesverband angehörenden Privatmusiklehrer mit einer besonderen Bestätigung des Landesverbandes künftig wie Musikschullehrer in den Kernzeiten der Kindergärten tätig sein können.

Die Vertreter des Staatsministeriums für Unterricht und Kultus haben ebenfalls in Aussicht gestellt, dass Privatmusiklehrer mit einer entsprechenden Bescheinigung des Landesverbandes künftig bezüglich der Werbung an öffentlichen Schulen und hinsichtlich der Überlassung von Räumen zu Unterrichtszwecken und der Ganztagsbetreuung mit den Musikschulen im Verband Bayerischer Sing- und Musikschulen gleichgestellt werden. Dies ist ein wichtiger Schritt zur Gleichstellung von privaten Musiklehrern und öffentlich geförderten Musikschulen.

Der Landesverband als Gutachter

Als besonderer Erfolg für die privaten Musikschulen sei zu vermelden, dass mit dem Bayerischen Musikrat und dem Verband Bayerischer Sing- und Musikschulen Einigkeit darüber erzielt werden konnte, dass künftig auch freie Mitarbeiter an Musikschulen tätig werden dürfen. An der Beschäftigung freier Mitarbeiter allein soll die Führung der Bezeichnung „Musikschule“ künftig nicht mehr scheitern. Dem hat auch das zuständige Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst im Grundsatz zugestimmt. Inzwischen schalten die für den Vollzug der Sing- und Musikschulordnung zuständigen Regierungen neben dem Verband Bayerischer Sing- und Musikschulen auch den Landesverband Bayerischer Tonkünstler als Gutachter ein. Inzwischen hat der Landesverband bereits verschiedene Einrichtungen beraten und dadurch mitgeholfen, dass diese künftig die Voraussetzungen der Musikschulverordnung erfüllen können.

Die Förderung zeitgenössischer Musik

Der Vorsitzende berichtete über die Bemühungen des Landesverbandes zur Förderung der zeitgenössischen Musik und der in Bayern lebender Komponisten.

Die vom Landesverband unter redaktioneller Leitung von Prof Dr. Suder herausgegebene Monografienreihe „Komponisten in Bayern“, in der inzwischen 42 Bände mit begleitende Tondokumenten erschienen sind, findet weit über Bayern und die Bundesrepublik hinaus große Anerkennung und Zustimmung. Ferner fördert der Landesverband mit staatlichen Mitteln Konzerte und verschiedenste Veranstaltungen mit Werken zeitgenössischer Komponisten. Die Bayerische Staatskanzlei, die im vergangenen Jahr einen „Runden Tisch“ zu Fragen der Quotenregelung deutscher und bayerischer Kompositionen und Produktionen in den öffentlichen Medien durchführte, hat auf Anfragen zugesichert, künftig auch den Landesverband zu derartigen Anhörungen einzuladen. Der Landesverband steht in Verhandlungen mit bayerischen Hochschulen für Musik, um künftig Komponisten-Workshops und Ähnliches anbieten zu können.

Umfrage zum Klassikprogramm Bayern 4

Eine Umfrage, die Prof. Dr. Suder beim Münchener Tonkünstlerverband durchführte, hat gezeigt, dass die überwiegende Mehrzahl der Mitglieder der Neugestaltung des Klassikprogramms Bayern 4 sehr kritisch gegenübersteht. Der Landesverband, der sich diesen Ergebnissen – ohne selbst eine eigene, kostenaufwändige Befragung durchzuführen – anschließen kann, wird in Kürze darüber ein Gespräch mit dem Hörfunkdirektor des Bayerischen Rundfunks führen.

Kurse

Der Vorsitzende zeigte sich erfreut darüber, dass das umfangreiche Angebot an Vorbereitungs-, Fortbildungs- und Meisterkursen, das der Landesverband zum Teil in Koordination mit den regionalen Tonkünstlerverbänden anbietet, weiterhin großen Zuspruch findet.

Zur Reform des Dachverbandes

Die in der letzten Zeit mehrfach beschriebene Problematik um die Zukunft des DTKV wurde ausführlich besprochen. Der Landesverband ist sich einig, dass alles getan werden muss, um die Vertretung auf Bundesebene zu erhalten. Diese wichtige Aufgabe wird von Bayern nicht zuletzt als Mitglied der Strategiekommission der Länderkonferenz wahrgenommen.

Die Arbeit der Ausschüsse

Der Vorsitzende des Ausschusses Privatmusiklehrer, Herr Hartmann zeigte die demographische Entwicklung und die sich daraus ergebenden Konsequenzen für Privatmusiklehrer auf. Er verwies auf die Bemühungen des Landesverbandes, dass der private Musikunterricht bei der Neugestaltung des 8-stufigen Gymnasiums und der Ganztagsbetreuung angemessen berücksichtigt werden müsse. Der Vorsitzende des Ausschusses „Private Musikinstitute/Private Musikschulen, Herr Lutz, verwies auf das qualifizierte Musikunterrichtsangebot der privaten (nicht öffentlich geförderten) Musikschulen und Musikinstitute hin. Diesem kommt angesichts der finanziellen Schwierigkeiten der Kommunen und der damit einhergehenden Probleme der von kommunal geförderten Musikschulen zunehmende Bedeutung für die Unterrichtsversorgung im Lande zu.

Zertifikat als Qualitätssiegel

Hauptdiskussionspunkte der Delegiertenversammlung waren die Profilierung und Qualifizierung des privaten Musikunterrichtsangebotes. Die notwendigen Voraussetzungen für die Erteilung einer Bestätigung durch den Landesverband, die den Zugang zu den Kindergärten eröffnet, wurde ausführlich diskutiert. Um privaten Musiklehrern künftig gegenüber Staat und Kommunen und im privaten Wettbewerb bessere Chancen einzuräumen, beschlossen die Delegierten die Erteilung eines Zertifikats, in dem seitens des Landesverbandes die musikpädagogische Befähigung und die Unterrichtsqualität bestätigt wird. Richtlinien für die musikpädagogische Befähigung sind die Anforderungen der Musikschulverordnung. Beschlossen wurden außerdem weitere Schritte, um die Bedeutung des privaten, von der öffentlichen Hand nicht bezuschussten Musikunterrichtsangebotes herauszustellen und dieses zu fördern.

Verschiedenes

Es soll geprüft werden, ob der Landesverband künftig auch Institutionen (Private Musikschulen, Musikinstitute) als Mitglieder aufnehmen soll. Das würde eine Änderung der Satzung voraussetzen. Der Ausschuss „Private Musikinstitute/Private Musikschulen“ wird die damit verbundenen Probleme überprüfen und einen Vorschlag für das weitere Vorgehen erarbeiten.

Ausführlich dargelegt und erörtert wurde die Arbeit der regionalen Tonkünstlerverbände, die im Zusammenwirken und mit der finanziellen Unterstützung des Landesverbandes eine Fülle von Kursen und Konzerten mit jungen Nachwuchskünstlern und zeitgenössischer Musik durchführen und damit das kulturelle Leben vor Ort bereichern.

Dass die noch vor einiger Zeit angespannte Kassenlage dank des gewaltigen Arbeitspensums des Schatzmeisters Jürgen Lachner sich inzwischen erstaunlich stabil darstellt, gehört zu den vielen Positiva des vergangenen Jahres. Ebenso eine Leistung des Schatzmeisters ist die inzwischen überarbeitete Internetseite „www. dtkv-bayern.de“ auf der in Kürze auch eine Jobbörse für Musikschulen und Instrumentallehrer zu finden sein wird. Zusätzlich wird demnächst der Ausschuss Private Musiklehrer mit einer eigenen Informationsseite vertreten sein.

Ein Konzert mit einem außergewöhnlichen Programm (Klaviertrios von Georg Schumann und Max Reger), das der Würzburger Tonkünstlerverband am Abend vor der Delegiertenversammlung gemeinsam mit dem Musikwissenschaftlichen Institut der Universität im Toskanasaal der Würzburger Residenz durchgeführt hatte, zeigt das besondere Profil und die hohe Qualität der Arbeit des Ortsverbandes.

Die Delegierten waren sich einig, in Zeiten schwindender Akzeptanz für das aktive Musizieren und rückläufiger Mittel für die Kultur ihre Bemühungen um die Musikausbildung und die Musik im Lande verstärkt fortzusetzen. Nach einer harmonisch verlaufenen Versammlung einigten sich die Delegierten auf den 16. April 2005 in Nürnberg als Zeitpunkt und Ort der nächsten Delegiertenversammlung.

Klaus Obermayer

 

Social Bookmarking
Bookmark bei: Mr. Wong Bookmark bei: Webnews Bookmark bei: Linkarena Bookmark bei: Newskick Bookmark bei: Newsider Bookmark bei: Folkd Bookmark bei: Yigg Bookmark bei: Digg Bookmark bei: Del.icio.us Bookmark bei: Reddit Bookmark bei: Slashdot Bookmark bei: Netscape Bookmark bei: Yahoo Bookmark bei: Google Bookmark bei: Technorati Bookmark bei: Newsvine Bookmark bei: Ma.Gnolia Information

| top | nmz-start | kontakt |
| aktuelle ausgabe | kulturinformationszentrum | archiv/suche | abonnement | leserbrief |
| © 1997-2008 by neue musikzeitung und autoren | Impressum | Alle Rechte vorbehalten |