Der viersemestrige Zusatzstudiengang wird seit 1998 an der Hochschule
für Musik Detmold durchgeführt und wird im Wintersemester
2004 neu beginnen. Er wendet sich an Absolventen aller Studiengänge
für Musiker, Musikpädagogen und Musikwissenschaftler.
Dieses im deutschsprachigen Raum einzigartige Studienangebot schafft
die notwendigen Qualifikationen für die Moderation und Organisation
von Familien- und Kinderkonzerten bis hin zu Konzerten für
Vorschulkinder, für die Betreuung pädagogischer Programme
von Orchestern und freien Ensembles, für Referententätigkeit
bei Kulturinstitutionen bis zur Einführung in Abo-Konzerte
und die Gestaltung von Kindermusikfestivals.
Das Studium ist gekennzeichnet durch die enge Verknüpfung
mit Praxisfeldern. Einbezogen in den Unterricht werden Experten
für verschiedene Aspekte des Berufsfeldes Konzertpädagogik
(Redakteure, Regisseure, Dramaturgen). Mit den Studierenden werden
innovative Konzertkonzeptionen entwickelt ( zum Beispiel die Konzertreihe
„Concertino piccolino” für vier- bis sechsjährige
Kinder). Das Studienangebot ist organisiert als flexible Mischung
aus fest terminierten Blockseminaren an Wochenenden, eigenverantwortlichen
Studien, betreuten Praktika und Sommerakademien. Es kann neben der
Berufstätigkeit wahrgenommen werden.
Seit April 2004 ist das Studienangebot gebührenpflichtig. Das
Land NRW hat die Gebühr für alle entsprechenden Studienangebote
auf 650 Euro pro Semester festgelegt.
Hochrangige Vertreter aus den Disziplinen Medizin, Psychologie,
Sozialpädagogik und auch der Musiktherapie hatten Mitte Mai
in der Landesakademie Ochsenhausen zu einem Kongress unter dem Thema
„Interdisziplinäre Ansätze zur Stärkung von
Musikvermittlung bei Kindern“ zusammengefunden.
Nimmt man das von Akademiedirektor Klaus Weigele und der Dozentin
Friedhilde Trüün konzipierte und umgesetzte Kongressprogramm
genauer in den Fokus, so fällt rasch die Dominanz des Singens
ins Auge: Singen als unverzichtbarer Bestandteil in der Förderung
der geistigen und körperlichen Entwicklung von jungen Menschen
allgemein sowie Ausgangspunkt nahezu aller musikalischer Prozesse
im besonderen.
Aber ist denn tatsächlich nicht in breitem Bewusstsein, was
Rolf Schweizer (Pforzheim) über die Stimme als „grenzenloses
Spielfeld zur Entwicklung kindlicher Kreativität“ oder
Karl Adamek, Gunther Klosinski und Ursula Sutter über psychologische
Determinanten von Singen, Stimme und Musik im Kindesalter ausführten?
Es scheint so. Singdefiziten bei Lehrer- und Erzieherinnenausbildung
will man sich im Stuttgarter Kultus-ministerium verstärkt annehmen
(insbesondere durch das Bündnis „Singen mit Kindern“),
generationenübergreifende Strategien zur Förderung des
Singens werden ebenso verfolgt wie verstärkte Kooperationen
von Schule, Verein und weiteren beteiligten Organisationen.
Dass es hier um einen langen Atem geht, verdeutlichen der am Schlusstag
des Kongresses veröffentlichte „Ochsenhausener Aufruf“
ebenso wie der in einem Jahr anvisierte Folgekongress. Dort hat
man sich mit Hermann Rauhe und Hans Günther Bastian für
den Mai 2005 bereits prominenter Referenten versichert.