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nmz-archiv
nmz 2004/06 | Seite 43
53. Jahrgang | Juni
Rezensionen
Kurz vorgestellt
Noten-Tipps
Hans Ludwig Schilling (*1927): Divertimento 1991 für Trompete,
Oboe, Fagott, Cembalo (Orgel) und Kontrabaß ad lib. Part.
& Stimmen. Haas ISMN M-2054-0492-5
Barockalternative (nicht nur) für den Kirchenraum. Diese
Zufallsbesetzung ist variabel und tut dieser eingängigen
musikalischen Lyrik mit ihren klanglichen Raffinessen keinen Abbruch.
Geschickt und spielerisch zwischen Bläserkolorit und Begleitparts
verwobene Motivik, ein paar schräge Klänge, rhythmische
Rafinessen, melodische Schmeicheleien oder schließlich eine
schmissige Volkslied-Variation lassen ein vergnüglich munteres
Opus entstehen.
Louis Couperin: Préludes non mesurés für Cembalo.
Versuch einer Rekonstruktion des verlorenen Autographs von Glen
Wilson, mit CD. Breitkopf & Härtel, EB 8705
Die sorgfältige textkritische Ausgabe aktualisiert und
bereichert die Diskussion um die interpretatorischen Geheimnisse
dieser unmensurierten Präludien, erhellt des Komponisten
Intensionen, ja sein mutmaßliches musikalisches Konzept.
Welcher Pulsschlag sich hinter diesen einzigartigen Tastenspielen
verbirgt und wie der Herausgeber seine Auslegung begründet
und verstanden wissen will, macht seine beigegebene Einspielung
dieser 16 Präludien deutlich.
Pietro Pompeo Sales (1729-1797): Concerto C-dur per il Cembalo
Principale con Stromenti. Hrsg. von Peter Dicke. Ed. Dohr 22931.
Für die Musikpraxis irgend eines der Bischofs- oder Fürstenhöfe
mag es geschaffen worden sein, dieses dreisätzige Konzertchen,
stilistisch der Klassik verhaftet, in dem die zurückhaltende
kammermusikalische Begleitung durch Streicher und zwei bescheidene
Hörner das konzertante Tastenspiel zur festlichen Geltung
bringt. Programmvorschlag für Jugendorchester und junge Klaviersolisten.