Wussten Sie schon, dass Chinesen tieferer Gedanken nicht fähig
sind? Man merkt es an der Sprache: es klingt alles gleich, immer
nur „Ching Chang Chong“. Dass es bei dieser banalen
Form der Verständigung nur ums Essen und Trinken geht, sieht
man schon daran, dass fast alle Chinesen in China-Restaurants arbeiten.
Schreiben können sie ja sowieso nicht, wie ich klipp und klar
beweisen kann: Jede ordentliche Schrift besteht aus Buchstaben,
lateinisch griechisch, kyrillisch, hebräisch, einfach alle.
Es muss also in einer Schrift Zeichen geben, die sich regelmäßig
wiederholen. Das ist in der so genannten chinesischen Schrift aber
nicht der Fall: Jedes Zeichen sieht anders aus. In Wirklichkeit
ist es also keine Schrift, sondern hilfloses Gekrakel.
Sie meinen, so würde niemand argumentieren? Leider ist aber
genau das das Weltbild der selbsternannten Verteidiger der E-Musik,
wie sie sich in Ihrem Artikel über die Initiative „Pro
Klassik“ darstellt. Die Plattheit, mit der den unterschiedlichen
neuen Musikkulturen, die auch in Europa Fuß gefasst haben,
wie Jazz, Rock und Weltmusik, die Eigenschaft abgesprochen wird,
differenzierte künstlerische Auseinandersetzung mit unserer
heutigen Welt zu sein, ist wirklich erstaunlich. Da heißt
es: Die jedermann verständliche Popmusik spiegelt den Wunsch
nach Einfachheit und Verständlichkeit wieder, die viele Menschen
in unserer Welt vermissen.“
Diese Leute haben sich offensichtlich noch nie wirklich mit dem
auseinandergesetzt, was Sie da so von oben herab als banal und einfach
abqualifizieren. Ihre Behauptung, dass das Studium der klassischen
Musik „Generationen von Popmusikern ein taugliches Ausbildungsfundament
gegeben hat“, ist schlichtweg falsch. Eine Bachfuge ist große
Musik, aber für die Fähigkeit, einen Salsa-, Funk- oder
Jazzrhythmus zu spielen, ist sie völlig unerheblich. Der Wunsch
nach verständlichen und einfachen Verhältnissen bewegt
ja wohl eher diejenigen, die sich seit Jahrzehnten und Jahrhunderten
immer den gleichen Kanon von Musikstücken anhören, den
sie als das Maß aller Dinge definiert haben.
Künstlerische Auseinandersetzung mit Themen wie die Globalisierung
oder die fortschreitende Bedeutung von Medien und Computern, die
unser Leben drastisch und unwiderruflich verändert, findet
auf jeden Fall im Bereich der traditionellen Klassik nicht statt.
Und auch die Weinerlichkeit und Kopffixiertheit der „Neuen
Musik“ ist bei der Bewältigung der gigantischen Zukunftsaufgaben
sicherlich keine Hilfe.
Als jemand, der in beiden Musikkulturen zu Hause ist (ich habe
lange Jahre hindurch Cello gespielt und klassische Literatur von
den Bach Solosuiten über das Dvorák-Konzert und die
Debussy Sonate bis hin zu Werken von Hindemith kennen- und spielen
gelernt), habe ich mich für die Jazzmusik entschieden, gerade
weil sie durch die Einbeziehung von Rhythmus, Improvisation und
individueller Klangbildung eine differenzierte Auseinandersetzung
mit der heutigen Wirklichkeit ermöglicht, die die sogenannte
E-Musik ganz offensichtlich nicht leisten kann.
Ich halte die europäische klassische Musik für etwas
Wunderbares. Ich finde es wichtig, auch an diese Traditionen anzuknüpfen
und habe das in einigen meiner Projekte auch bewusst getan. Auf
eine E-Musik, wie sie von der Initiative „Pro Klassik“
propagiert wird, kann ich allerdings verzichten.