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nmz-news
nmz 2004/09 | Seite 4-8
53. Jahrgang | September
Nachrichten
Nachrichten aus Musikwirtschaft,
Kulturpolitik und Musikleben
Die neue musikzeitung hat ihre interaktiven Tätigkeiten ausgeweitet.
Mit dem Kulturinformationszentrum
stellen wir die engagierte Diskussion in das Zentrum der Aktivitäten
im Netz. An dieser Stelle können Fragen gestellt, Informationen
verbreitet und die Arbeiten anderer kultureller Initiativen zur
Darstellung gebracht werden.
Nachrichten aus der neuen musikzeitung 2004/09:
Jazz auf Schloss Weikersheim
Vom 30. Juli bis 2. August präsentierte sich die Musikakademie
Schloss Weikersheim von einer neuen Seite: Abend für Abend
wurde gejazzt – und das auf höchstem Niveau. Ob Lumberjack
Big Band aus Göppingen mit einer Frank Sinatra-Gala, die Formation
Max von Mosch, Benedikt Jahnel, Markus Schieferdecker und Kai Bussenius
mit Modern Jazz, der Solo-Pianist Patrick Bebelaar mit Improvisationen
oder – als krönender Abschluss – das BuJazzO unter
der Leitung von Peter Herbolzheimer: Alle Musiker spielten sich
in die Herzen der Zuhörer aus Weikersheim und der Region, die
in Scharen kamen, um neue Töne im historischen Ambiente zu
hören. Foto: Ulrich Wüster
Der Sujet-Katalog von Sikorski
Der Sikorski Musikverlag stellt ein neues Verzeichnis – den
Sujet-Katalog – vor, das ausgewählte Instrumentalmusik
aus einer ungewöhnlichen Perspektive heraus betrachtet und
auflistet. Gegenstand dieses 64-seitigen Kataloges ist die Erschließung
von Instrumentalmusik nach Stoffen. Solo-Literatur, Kammer- und
Orchestermusik der Sikorski Musikverlage wurden auf außermusikalische
Anregungen, Motive, Themen oder illustrierte Handlungsabläufe
hin überprüft und entsprechenden Schlagworten untergeordnet.
Bei den aufgeführten Werken handelt es sich nicht um Programm,
sondern in der Regel um absolute Musik. Für den Außenstehenden
ist es nicht leicht, inhaltliche Zusammenhänge allein über
die Titel oder die Entstehungsgeschichte zu verstehen. Hier soll
das Verzeichnis helfen. Zu jedem Sujet gibt es einen knappen Einführungstext
und entsprechende Werkhinweise. Alle aufgeführten Werke werden
durch Komponisten-, Besetzungs-, Themenschwerpunkt- und Spieldauer-Register
übersichtlich erschlossen.
Weimar 2004: Musik und kulturelle Identität
Kongress, Vorträge, Festival der Weltkulturen, Junges Forum
und mehr Vom 16. bis 21. September steht Weimar ganz im Zeichen der Musik.
Unter dem Generalthema „Musik und kulturelle Identität“
lädt die Hochschule für Musik Franz Liszt zum XIII. Internationalen
Kongress der Gesellschaft für Musikforschung (GfM) ein.
Das hochaktuelle Thema führt Wissenschaftler, Künstler
und Komponisten aus aller Welt in Europas Kulturstadt zusammen,
um sich mit grundsätzlichen Fragen unserer Musikkultur auseinanderzusetzen.
Etwa 380 Referenten aus mehr als 30 Ländern befassen sich mit
den unterschiedlichsten Aspekten des Rahmenthemas. So wird beispielsweise
der Frage nachgegangen, ob es nicht gerade die Begegnung mit dem
Fremden und kultureller Austausch waren, die in der Vergangenheit
immer wieder entscheidende Impulse für Innovationen in der
europäischen Musikkultur gegeben haben. Andererseits werden
ganz aktuelle Phänomene vom Starkult über die Bedeutung
der Musikpädagogik für die Bildung kultureller Identität
bis hin zu den Auswirkungen der Globalisierung und der Medialisierung
auf die gewachsenen Traditionen unserer Kultur thematisiert. Schwerpunkte
bilden ferner Fragen der Popularmusik, der Jugendkulturen sowie
der Vergleich mit außereuropäischen Musikkulturen. Für
die ergänzenden öffentlichen Vorträge konnten Bassam
Tibi, Peter Gülke und Klaus Manger gewonnen werden. Die Kultusministerien
nahezu aller Bundesländer haben den Kongress als Maßnahme
der Lehrerfortbildung anerkannt und den jeweiligen Schulen die Anerkennung
freigestellt.
Das Rahmenprogramm, für sich genommen schon ein kleines Festival
der Weltkulturen mit europäischer Kammermusik und Symphonik,
traditioneller Musik aus Namibia, Neuer Musik aus Japan, Osmanischer
Kunstmusik der Goethezeit und vier chinesischen Kunqu-Opern, lässt
Musikfreunde am Gegenstand des Kongresses ganz unmittelbar teilhaben.
Durch die Kooperation mit pèlerinages – dem neuen Weimarer
Kunstfest wird dem Besucher ein an Vielseitigkeit kaum zu überbietendes
Festivalprogramm geboten. Zahlreiche Musikverlage informieren über
die aktuellen Buch-, Noten- und CD-Produktionen.
Völlig neue Wege der Förderung des wissenschaftlichen
Nachwuchses beschreiten die Veranstalter gemeinsam mit der Europäischen
Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte Weimar (EJBW) und
der Hanns-Seidel-Stiftung: Das Junge Forum Musik und kulturelle
Identität eröffnet Nachwuchswissenschaftlern (bis zu 30
Jahre) die Möglichkeit, zu günstigen Konditionen an diesem
internationalen Kongress teilzunehmen und darüber hinaus in
eigenen Diskussionsrunden mit ausgewählten Referenten ein Weimarer
Memorandum zur Position der Musik und zu den Aufgaben staatlicher
Kulturförderung zu erarbeiten. Anmeldungen sind noch möglich.
http://www.hfm-weimar.de/
gfmkongress2004
Tauschbörsen nicht illegal
Ein Berufungsgericht in Kalifornien hat am 19. August 2004 die Klage
von amerikanischen Plattenfirmen gegen die Tauschbörsenbetreiber
Grokster und Morpheus wegen Urheberrechtsverletzungen abgewiesen.
Man könne die Betreiber dieser dezentralen Tauschbörsen
nicht für illegale Transaktionen über ihre Systeme haftbar
machen. Es sei für die Entscheidung nicht erheblich, dass gemutmaßte
90 Prozent illegale Tauschaktionen stattfinden. Erheblich sei vielmehr,
dass Tauschbörsen substantiell legale Nutzungmöglichkeiten
zuließen. Fred von Lohmann von der Electronic Frontier Foundation,
Anwalt von Morpheus, erklärte dazu: „Die Gerichtsentscheidung
macht klar, dass Innovatoren nicht Hollywood und die Plattenfirmen
um Erlaubnis bitten müssen, bevor sie neue Technologien entwickeln.“
Den Plattenfirmen bleibt jetzt noch der Weg zum Obersten Gerichtshof.
Kenner der Szene halten diesen Schritt allerdings für unwahrscheinlich,
weil „in diesem Fall die Gefahr einer Grundsatzentscheidung
gegen die Musikindustrie“ bestünde, so Janko Röttgers
im Online-Branchenmagazin mp3-world.net. mh
PhonoLine kommt nicht in Fahrt
Die deutsche Musik-Großhandelsplattform „PhonoLine“
scheint festzustecken. Mit PhonoLine wollten vor allem die deutschen
Phonoverbände den legalen Musikvertrieb im Internet in Deutschland
auf die Beine bringen und als Business-Plattform aufstellen. Neben
den Labels Universal Music, EMI, Sony Music, Warner Music und BMG
stellen auch Independent-Labels ihr Angebot für den digitalen
Vertrieb zur Verfügung. Die bisherigen Verkaufszahlen sind
allerdings ernüchternd. BMG-Chef Maarten Steinkamp meint, PhonoLine
habe keine Zukunft. Auch der Vertriebs-Partner und Konzertkarten-Händler
Eventim Music zeigt sich unzufrieden. Man habe nur zwischen 1.000
und 1.500 Musikdownloads über PhonoLine täglich verkaufen
können. Monatlich werden über Phonoline etwa 150.000 Downloads
verkauft. Der Apple-iTunes-Music-Store kommt in Deutschland auf
immerhin 570.000 Downloads. Neben PhonoLine versucht sich gerade
für die so genannten Independent-Labels das Konkurrenz-Unternehmen
„FineTunes“ – unterstützt vom Verband unabhängiger
Tonträgerunternehmen (VUT) – zu etablieren. mh
Improvisierte Musik
Vom 8. bis 12. September 2004 findet im Münchner Gasteig das
Symposium zur Improvisierten Musik „Unforeseen“ statt.
15 Vorträge von renommierten Wissenschaftlern aus Italien,
der Schweiz, den USA, Großbritanien, Irland und Deutschland
werden mit Workshops, Diskussionsrunden und Konzerten, unter anderem
mit Tomasz Stanko, abgerundet. Nähere Informationen und Anmeldung:
www.unforeseen.de
Flügel für Theresienstadt
Am 16. Oktober 2004 findet innerhalb des 3. Internationalen Klaviersommers
„Dvorák in Terezin und Theresienstadt“ ein Klavierkonzert
mit Izumi Shimura statt. Zu hören werden Klaviersonaten von
Beethoven, Gideon Klein und Viktor Ullmann sein. Der Erlös
der Klaviersommerkonzerte soll für die Aktion „Ein Flügel
für Terezin“ verwendet werden. Infos: Nadacni Fond Hans
Krása Terezin, Tel. +420-416/78 28 61.
Studiengang Kulturmanagement
Kultureinrichtungen sind heute mit neuen Problemen konfrontiert:
Finanzknappheit der öffentlichen Haushalte, veränderte
Gewohnheiten der Kulturnutzer und vieles mehr. Antworten auf aktuelle
Herausforderungen bietet eine Weiterqualifizierung im berufsbegleitenden
Master-Aufbaustudiengang an der PH Ludwigsburg. Im Studium werden
berufliche Erfahrungen um aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse
ergänzt und um Kompetenzen aus allen Sparten des Kulturmanagements
erweitert. Beratungen bei Patrick Glogner, Tel. 07141/140-696, patrick.glogner@
vw.ph-ludwigsburg.de
Seit über drei Jahrzehnten Botschafter für eine neue
Orchesterkultur
Die Junge Deutsche Philharmonie kann ihren 30. Geburtstag feiern
Die Junge Deutsche Philharmonie, das Eliteorchester aus Musikstudenten
deutscher Hochschulen, hat Geburtstag: Vor 30 Jahren wurde es gegründet
als ein Orchester, das anders sein wollte als all die anderen. Mit
viel Neuer Musik, ohne Chefdirigent, mit Eigenverantwortung und
demokratischen Strukturen ist die JDPh heute mehr denn je ein Vorreiter
einer neuen Orchesterkultur.
Die Klarinettistin Sabine Meyer, der Trompeter Reinhold Friedrich,
der Dirigent Thomas Hengelbrock – sie sind nur 3 unter den
etwa 2.000 Musikern, die bei der Jungen Deutschen Philharmonie zum
ersten Mal mit einem Orchesterbetrieb mit professionellem Anspruch
in Kontakt gekommen sind. Manche sind gefragte Solisten geworden,
viele spielen heute in den großen Orchestern in Berlin, Köln
oder München. Der Weg eines jungen Musikers in die Junge Deutsche
Philharmonie war vor 30 Jahren schwer, und er ist immer anspruchsvoller
geworden. Bewerben kann sich jeder, der in Deutschland Musik studiert,
25.000 Kandidaten sind es also theoretisch. Doch die Aufnahmeprüfung
verlangt überaus viel, nur die Allerbesten erspielen sich einen
Platz. Entsprechend hoch ist dann allerdings das Leistungsvermögen
des Ganzen, Dirigenten wie Lothar Zagrosek, Daniel Barenboim oder
Markus Stenz wissen dies zu schätzen.
„Eine Institution wie die JDPh muss man ewig behalten, denn
sie ist der natürlichste Weg für die junge Generation,
aktiv einzusteigen in den Musikerberuf“, sagte kürzlich
der Komponist und Dirigent Peter Eötvös. Er leitet die
Sommerarbeitsphase des 1974 gegründeten, in Frankfurt ansässigen
Orchesters. „Dirigenten, die Lust und Mut haben, sich auf
Jugendorchester einzulassen, lieben alle diese Arbeit. Man kann
in überraschend kurzer Zeit einen Klang, einen Stil aufbauen.
Und Dirigenten können hier noch wirklich ihre Vorstellungen
umsetzen, müssen erst gar keine Hemmnisse abbauen.“ Für
die Jubiläumskonzerte in diesem Herbst wurde das Ex-JDPh-Mitglied
Reinhold Friedrich eingeladen, heute einer der Starsolisten an der
Trompete. Er wird das Solo in „Jet Stream“ des Ungarn
Peter Eötvös spielen. Von Eötvös, der die Tournee
auch leitet, wird noch „zeroPoints“ erklingen und –
im Wechsel – von Bela Bartók das „Konzert für
Orchester“ und von Igor Strawinsky „Le sacre du printemps“
– ein Programm, wie es typisch ist für den Anspruch der
Jungen Deutschen Philharmonie, mit einem Fokus auf Werken des 20.
Jahrhunderts und von heute. Konzertstationen sind Berlin (Konzerthaus,
6.9.), Rotterdam (De Doelen, 7.9.), Frankfurt am Main (Alte Oper,
8.9.), Köln (Philharmonie, 9.9.), Dortmund (Konzerthaus, 10.9.)
und Leipzig (Gewandhaus, 11.9.) Das Buch zum Jubiläum ist im
ConBrio Verlag erschienen. (Infos S. 45!)
kiss – Kultur in Schule und Studium
Siemens Arts Program vergibt Projekt-Stipendien
Das Siemens Arts Program möchte die Vermittlung von zeitgenössischer
Kunst an Schulen fördern und die Begegnung mit Künstlern
ermöglichen. Mit „kiss – Kultur in Schule und Studium“
hat man eine Projektreihe ins Leben gerufen, bei der im jährlichen
Wechsel Projekt-Stipendien an Lehramtsstudenten verschiedener Studienfächer
vergeben werden. Im Sommer 2004 startete „kiss“ mit
der Vergabe von fünf Projekt-Stipendien für Lehramtsstudenten
zum Thema Neue Musik. Die Mentoren geben den Studenten Einblick
in ihre Schaffenswelt und erarbeiten mit ihnen Unterrichtseinheiten
zu einem Thema der zeitgenössischen Musik.
Darüber hinaus besuchten die Stipendiaten Mitte Juli 2004 ein
vorbereitendes musik-didaktisches Wochenendseminar bei Ortwin Nimczik
von der Hochschule für Musik Detmold. Im September 2004 folgt
ein zweites Wochenendseminar, in dem die gesammelten Erfahrungen
aus den Komponistengesprächen reflektiert und erste Entwürfe
der Unterrichtseinheit bearbeitet und weiterentwickelt werden. Die
anschließende Durchführung dieser Unterrichtseinheit
im Rahmen des fachdidaktischen Pflichtpraktikums oder in einem freien
Praktikum an einer von den Stipendiaten ausgewählten Schule
ist obligatorisch. Sämtliche Unterrichtseinheiten werden nach
Abschluss der Praktika veröffentlicht und so allen Interessierten
zugänglich gemacht. Aus den zahlreichen Einsendungen wurden
von der Jury folgende Studenten für ein Stipendium ausgewählt
und jeweils einem Mentor zugewiesen: Patrick Ehrich (Universität
Regensburg) – Mentor: Louis Andriessen, Christoph Kalz (Hochschule
für Musik und Theater Hannover) – Mentor: Pierre Boulez,
Jessica Dörr (Pädagogische Hochschule Heidelberg) –
Mentor: Helmut Lachenmann, Matthias Pasdzierny (Musikhochschule
Stuttgart) – Mentorin: Rebecca Saunders, Johannes Voit (Hochschule
für Musik „Carl Maria von Weber“ Dresden) –
Mentor: Wolfgang Rihm.
Klangzeitfestival 2004 zum Thema Musiktheater
Von Freitag, 29. Oktober bis Sonntag, 7. November 2004 findet in
Münster das Klangzeitfestival statt. In insgesamt 18 Veranstaltungen
dreht sich unter dem Titel „HörenSagen. erzählende
musik – Musiktheater“ alles um neue Formen einer traditionellen
Musikform. Aktuellste Musikströmungen sollen eingefangen und
an traditionellen sowie „unmöglichen“ Plätzen
realisiert werden. „HörenSagen“ bringt die zwei
inhaltlichen Schwerpunkte Musik und Text zusammen, die gerade in
ihrem wechselseitigen Spannungsverhältnis interdisziplinär
arbeiten. An der Umsetzung arbeiten internationale wie regionale
Künstler/-innen und Ensembles, die sowohl aus dem etablierten
als auch aus dem experimentellen Bereich der Neuen Musik stammen.
Moderne Klassiker werden von Hans Werner Henze, György Ligeti
und Vinko Globokar vertreten. Internationale Größen der
experimentellen und multimedialen Szene wie zum Beispiel Robert
Ashley, amerikanischer Altmeister der neuen Opernformen, oder Sidney
Corbett werden ebenso präsent sein, wie „Die Stimme“
Fátima Miranda aus Spanien oder der litauische Komponist
Bronius Kutavicius, dessen Vorlieben für Archetypen des mythischen
und religiösen Bewusstseins in den Geheimnissen der Vergangenheit
liegen. Mehrere Auftragswerke, die von der Gesellschaft für
Neue Musik an Helmut Oehring, Sidney Corbett, Thomas Bloch-Bonhoff
und Christoph Taggatz vergeben wurden, werden im Rahmen des Klangzeitfestivals
uraufgeführt. Die Interpreten kommen aus dem internationalen
Bereich sowie der lokalen Musikszene. Das aus den Niederlanden stammende
Ensemble 88 unter Leitung von René Gulikers, das amerikanische
Ashley Ensemble aber auch das Ensemble Wire Works, Ars Vitalis aus
Köln, Partita Radicale sowie das Ensemble Toc Edit sollen bei
der Umsetzung des Festivals für Furore sorgen. Unser Foto zeigt
den Prinzipalmarkt in Münster. http://www.klangzeit-muenster.de
Familienspaß beim Klingenden Museum Hamburg
„Das Alphorn ist aus Holz. Wenn man hinein bläst, kribbelt
es in den Füßen.“ Diese elementare musikalische
Erfahrung machte ein Zehnjähriger beim Besuch des Klingenden
Museums Hamburg. Wer mit seinen Kindern Ähnliches erleben möchte,
sollte am Sonntag, dem 5. September in die Staatliche Jugendmusikschule
(Michael Otto Haus, Mittelweg 42, Harvestehude) kommen. Denn dort
feiert das Museum seinen 15. Geburtstag. Von 11 bis 17 Uhr wird
es nicht nur Musikinstrumente zum kostenlosen Kennenlernen, Anfassen
und Ausprobieren geben, ein buntes musikalisches Programm mit großen
und kleinen Künstlern lädt darüber hinaus zum Zuhören
und Mitmachen ein. Wer mag, kann sich ein eigenes Musikinstrument
basteln und mit nach Hause nehmen oder das „Klingende Mobil“
besuchen, den kunterbunten Instrumentenbus aus Berlin, in und auf
dem es jede Menge zu entdecken gibt. Nähere Informationen unter
der Telefonnummer 040/35 75 23 44.
Meisterkurs Improvisation
In Zusammenarbeit mit der Hochschule Musik Würzburg und dem
Landesverband Bayerischer Tonkünstler veranstaltet der Tonkünstlerverband
Würzburg e.V. im DTKV vom 16. bis 18. Oktober 2004 einen Meisterkurs
und Workshop Improvisation mit Richard Roblee. Anmeldeschluss ist
der 8. Oktober 2004. Angesprochen sind Schüler, Studenten,
Lehrer, Dozenten und Musiker aller Sparten. Infos: TKV Würzburg
e.V., c/o Gernot Tschirwitz, Röthenweg 22, 97523 Schwanfeld,
Tel./Fax 09384/15 79.
IFPI kommt der GEMA entgegen
„Wir haben die feste Absicht, uns mit der GEMA so schnell
wie möglich auf eine Lizenzvereinbarung zu verständigen“,
sagte der Vorsitzende der deutschen Phonoverbände, Gerd Gebhardt,
Anfang August in Berlin. Nach Gesprächen mit Vertretern der
Rechteinhaber habe man sich deswegen entschieden, die Lizenzzahlungen
um einen Prozentpunkt zu erhöhen. Nun müsse die GEMA endlich
einen Schritt tun, der eine Einigung über die Autorenvergütung
ermögliche. Die Deutsche Landesgruppe der International Federation
of the Phonographic Industry (IFPI) hatte nach eigenen Angaben in
sämtlichen Auswertungsformen für Musik die Schiedsstelle
beim Deutschen Patent- und Markenamt in München angerufen,
da sie die von der GEMA „einseitig veröffentlichten Tarife“
nicht für angemessen hält. Die GEMA verlange für
Musikangebote im Internet 15 Prozent oder eine Mindestlizenz von
0,20 Euro, die sogar noch weit über der Lizenz von 9,009 Prozent
für die CD-Auswertung liege.
Der „unstrittige Lizenzbetrag“ werde zur Zeit von den
Musikfirmen gezahlt, die Differenz zwischen den Forderungen der
GEMA und den Vorstellungen der Musikfirmen bis zur endgültigen
Klärung auf Sperrkonten hinterlegt. Die Tonträgerhersteller
würden für die mechanischen Auswertungen auf Tonträgern
künftig 6,6 Prozent – statt 5,6 Prozent – direkt
an die GEMA zahlen. Sie verzichteten auf den Prozentabzug, der für
eine gemeinsame Pirateriebekämpfung gedacht gewesen sei.