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nmz-news
nmz 2004/09 | Seite 2
53. Jahrgang | September
Personalia
Personalia
Die neue musikzeitung hat ihre interaktiven Tätigkeiten ausgeweitet.
Mit dem Kulturinformationszentrum
stellen wir die engagierte Diskussion in das Zentrum der Aktivitäten
im Netz. An dieser Stelle können Fragen gestellt, Informationen
verbreitet und die Arbeiten anderer kultureller Initiativen zur
Darstellung gebracht werden.
Manfred Trojahn
Im Juni wurde Manfred Trojahn (Düsseldorf) von der Mitgliederversammlung
des Deutschen Komponistenverbands e.V. (DKV) zum neuen Präsidenten
gewählt. Jörg Evers (Inning am Ammersee) wurde stellvertretender
Präsident. Weitere Vorstandsmitglieder sind Harald Banter (Köln),
Gottfried Böttger (Hamburg), Moritz Eggert (München),
Manfred Schoof (Lohmar) und Lothar Voigtländer (Berlin). Der
langjährige Präsident Karl Heinz Wahren wurde von der
Mitgliederversammlung zum Ehrenpräsidenten des Deutschen Komponistenverbandes
gewählt. Manfred Trojahn ist in der Spielzeit 2004/05 der erste
„composer in residence“ am Mainfrankentheater Würzburg,
wo am 26. März 2005 seine Oper „Limonen aus Sizilien“
Premiere hat. Trojahn inszeniert selbst und gibt damit sein Debüt
als Opernregisseur; Bühnenbild und Kostüme werden von
Dietlind Konold erarbeitet, die musikalische Leitung hat Daniel
Klajner. Foto: Charlotte Oswald
C. A. Widmann
Die Geigerin Carolin Anne Widmann erhält den Belmont-Preis
2004 für zeitgenössische Musik. Die mit 15.000 Euro dotierte
Auszeichnung der Forberg-Schneider-Stiftung wird am 8. August überreicht.
Gewürdigt wird damit „ihr beeindruckendes Geigenspiel
– vor allem der Musik unserer Zeit –, ihr Mut zur emotionalen
Offensive und der tiefe Ernst ihrer musikalischen Gestaltung“,
so die Begründung des Kuratoriums. Sie gilt als eine der wenigen
jungen Geigerinnen, die sich neben dem Standardrepertoire der Erarbeitung
zeitgenössischer Werke zuwenden. Foto: Belmont-Stiftung
Neu in Neuss
Die Deutsche Kammerakademie Neuss am Rhein hat einen neuen Chefdirigenten:
Lavard Skou Larsen. Der in Brasilien geborene Künstler kam
als Vierjähriger mit seinen Eltern nach Österreich, gab
schon als Neunjähriger sein erstes Konzert mit Orchesterbegleitung,
studierte bei Sándor Végh in Salzburg und etablierte
sich als Geiger und Dirigent auf den großen Podien der Musikwelt:
Unter anderem gastierte er im Wiener Konzerthaus, im Pariser Théâtre
aux Champs-Elysées, in der Alten Oper Frankfurt, der Tonhalle
Zürich, der Genfer Victoria Hall und im Amsterdamer Concertgebouw.
Seit 1997 ist er Leiter der Streicherschule am Salzburger Mozarteum.
Er ist der Gründer der Salzburg Chamber Soloists, mit denen
er viele Tourneen unternommen hat, und kann auf eine umfangreiche
Diskografie verweisen.Offiziell wird Lavard Skou Larsen sein Amt
freilich erst in der Spielzeit 2005/06 antreten. Bis dahin gibt
die Deutsche Kammerakademie Neuss noch Konzerte mit so verschiedenen
Dirigentenpersönlichkeiten wie Lev Markiz, Ralf Gothoni oder
Hansjörg Schellenberger.
Toots Thielemans
Die German Jazz Trophy 2004 geht dieses Jahr an eine internationale
Jazzlegende: Toots Thielemans. Der belgische Mundharmonikaspieler,
Komponist und Kunstpfeifer bekommt den von der Jazzzeitung, der
Sparda-Bank Baden-Württemberg und der Kulturgesellschaft Musik
und Wort verliehenen Preis im Rahmen eines öffentlichen Preisträgerkonzertes
am 15. Oktober 2004 überreicht. Bisherige German Jazz Trophy-Preisträger
waren Erwin Lehn, Paul Kuhn und Wolfgang Dauner. Öffentliche
Preisverleihung und Konzert: 15. Oktober, Kundenhalle der Sparda-Bank
Stuttgart. Foto: Jos Knaepen
Brinkmann 70
„Ein Musikwissenschaftler muss Musiker sein. Das heißt,
dass er argumentiert aus engster Nähe zur Musik, einem fast
körperhaften Kontakt mit Musik, und mit diesem Kontakt seine
Interpretationen, seine Kontextstudien unternimmt.” Was Reinhold
Brinkmann zu Beginn seines ausführlichen, in Buchform festgehaltenen
Gesprächs mit Wolfgang Rihm auf dessen Frage „Was macht
der Musikwissenschaftler” antwortete, klingt ebenso überraschend
wie glaubwürdig. Überraschend, weil von fast körperhaftem
Kontakt und engster Nähe nicht in allzu vielen musikwissenschaftlichen
Abhandlungen etwas zu spüren ist. Glaubwürdig, weil Brinkmann
selbst diesen Kontakt immer gesucht und in seiner Tätigkeit
auch zum Ausdruck gebracht hat: sei es als Erforscher der Musik
Wagners, Brahms‘ oder Schönbergs, sei es als Direktor
des Darmstädter Instituts für Neue Musik und Musikerziehung
oder bei der Entgegennahme des Siemens Musikpreises 2001, vom Rednerpult
zur Klavierbank wechselnd. Seit 1985 lehrt Brinkmann an der Harvard
University Cambridge, an Berlin bindet ihn weiterhin eine Honorarprofessur
der Humboldt-Universität. Dort wurde ihm, der Ende August seinen
siebzigsten Geburtstag feiern konnte, ein Kolloquium gewidmet, dessen
Thema der Jubilar als Leitfaden musikwissenschaftlichen Arbeitens
gut geheißen haben dürfte: „Musikalische Analyse
und kulturgeschichtliche Kontextualisierung”. jmk Foto: Charlotte
Oswald
Eckart Rohlfs JMI-Ehrenmitglied
Eckart Rohlfs, Mitbegründer und langjähriger Generalsekretär
der Jeunesses Musicales Deutschland, Redaktionsmitglied der neuen
musikzeitung seit ihren Anfängen, ehemaliger Geschäftsführer
des Bundeswettbewerbs „Jugend musiziert”, Gründer
und ehrenamtlicher Geschäftsführer der Zentralstelle europäischer
Jugendmusikwettbewerbe (emcy), wurde auf der diesjährigen Generalversammlung
des Weltverbandes der Jeunesses Musicales (JMI) zum Ehrenmitglied
ernannt. Er nahm die Ehrung in Groznjan, Kroatien, entgegen, wo
sich die Delegierten der Jeunesses Musicales-Sektionen aus aller
Welt zusammengefunden hatten. Auch für den Aufbau des Internationalen
Kulturzentrums der Jeunesses seit den 60er-Jahren in Groznjan ist
Eckart Rohlfs mitverantwortlich. Die Generalversammlung wählte
unter anderem auch Hans-Herwig Geyer, Vorstandsmitglied der deutschen
Jeunesses Musicales in das Präsidium der Weltorganisation.
Unser Bild zeigt von links Uli Wüster, Generalsekretär
der Jeunesses Musicales Deutschland, Eckart Rohlfs und Hans Herwig
Geyer in Groznjan. Foto: JMD
Gérard Souzay
Der französische Bariton Gérard Souzay ist am 17. August
im südfranzösischen Antibes an der Cote-D’Azur im
Alter von 85 Jahren verstorben. Der 1918 aus Angers gebürtige
Souzay war auf Opern von Mozart, Wagner und Debussy spezialisiert.
Der Bariton wurde als Gérard Tisserand geboren. Sein Vater
war Berufssoldat, seine Mutter Sopranistin. Als Liedersänger
wurde er in den 50er-Jahren ähnlich berühmt wie sein deutscher
Antipode Dietrich Fischer-Dieskau. Das Label „testament“
hat vor kurzem sechs CDs mit dem jungen Gérard Souzay veröffentlicht:
mit die schönsten Aufnahmen des großen Gesangsstilisten.
Peter Maxwell Davies
Am 8. September 2004 wird Sir Peter Maxwell Davies 70 Jahre alt.
In diesem Frühjahr erst ist dem Komponisten mit der Ernennung
zum ,,Master of the Queen‘s Music” für einen Zeitraum
von zehn Jahren eine der höchsten Ehren des Britischen Königreiches
widerfahren. Zu seinem besonderen Geburtstag nun sind ihm und seinem
Schaffen zahlreiche Aufführungen in aller Welt gewidmet. Im
deutschsprachigen Raum präsentieren unter anderem das Beethoven
Orchester Bonn, der Carinthische Sommer sowie das Rundfunk-Sinfonieorchester
Berlin Programmschwerpunkte mit dem Komponisten und Dirigenten Peter
Maxwell Davies.