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nmz-archiv
nmz 2005/03 | Seite 17
54. Jahrgang | März
Hochschule
Nachrichten aus den Hochschulen
Leitfaden Werkverständnis
Tanja Becker-Bender leitet EAMA-Violinprogramm
Seit Sommer 2004 leitet Tanja Becker-Bender (unser Bild) das
Violinprogramm im Rahmen des Sommer-Studienprogrammes der EAMA
(European American Musical Alliance) an der Ecole Normale de Musique
in Paris. Der einmonatige, intensive Sommerkurs wurde 1996 als
reines Kompositionsprogramm von Philip Lasser, dem Präsidenten
der EAMA, Komponist, Pianist und Dozent an der Juilliard School
in New York, gegründet und vor vier Jahren um ein Klavier-Studienprogramm
unter der Leitung der Pianistin J.Y. Song erweitert. Hauptanliegen
des Programmes ist es, durch konzentrierte Beschäftigung
mit den kompositorischen Grundlagen stilübergreifend Sicherheit
im Umgang mit der musikalischen Sprache zu gewinnen und dadurch
Freiheit im eigenen, persönlichen künstlerischen Ausdruck
zu erlangen. Nicht allein für Komponisten, auch für
Interpreten soll das Werkverständnis der „Leitfaden”
sein während ihrer konkreten Arbeit am Instrument; von dort
ausgehend sollen spieltechnische Fragen in engem Zusammenhang
mit der musikalischen Vorstellung behandelt und beantwortet werden.
Informationen über das aktuelle Sommerprogramm der EAMA an
der Ecole Normale de Musique in Paris, 3. bis 31. Juli 2005, unter
www.eamusic.org
oder Philip Lasser; The Juilliard School, Box 64, 60 Lincoln Center
Plaza, New York, NY 10023-6588; USA; Tel. +1-212/831 74 24; E-Mail:
info@eamusic.org
Foto: Christian Steiner
Leipziger Universitätsmusik
David Timm Universitätsmusikdirektor der Uni Leipzig
David Timm (unser Bild) ist seit dem 1. Februar der neue Universitätsmusikdirektor
der Uni Leipzig. Er ist Nachfolger des viel zu früh verstorbenen
Wolfgang Unger. Seine erste große Aufgabe im neuen Amt wird
die Aufführung der Matthäus-Passion am 22. März
2005 mit dem Leipziger Universitätschor sein. Die gewachsenen
Traditionen Leipziger Universitätsmusik will Timm fortsetzen,
aber, ob seiner Affinität zu Jazz und Improvisation, auch
Neuerungen einführen. Timms Biografie ist eng mit Leipzig
verbunden. Er war Mitglied und Erster Präfekt des Leipziger
Thomanerchores und studierte Kirchenmusik und Klavier an der Hochschule
für Musik und Theater. Seine Klavierstudien perfektionierte
er bei Karl-Heinz Kämmerling am Salzburger Mozarteum. Heute
ist Timm Lehrbeauftragter an der Leipziger Hochschule im Fach
Orgelspiel. Seit 1999 übt er die musikalische Leitung des
Leipziger Vokalensembles aus und gründete im gleichen Jahr
mit Frank Nowicky die Leipzig Big Band. Über die Grenzen
der Stadt ist er für seine Improvisationskunst als Pianist
und Jazzer bekannt.
Als Improvisator gewann er mehrere erste Preise, so beim Weimarer
Klavierimprovisationswettbewerb, beim Johann-Sebastian-Bach-Improvisationswettbewerb
und beim Internationalen Orgelimprovisationswettbewerb in Schwäbisch-Gmünd.
Des weiteren wurde ihm 1998 das Leipziger Nachwuchsjazzstipendium
zuerkannt. Foto: MDR/Dabdoub
Dresden: Mutation und Singstimme
Am 19. März wird das Symposion „Mutation und Singstimme”
des Studios für Stimmforschung am Institut für Musikmedizin
der Musikhochschule Dresden stattfinden. Das Symposion widmet
sich insbesondere Aspekten der Mutation bei professionell beanspruchten
Singstimmen. www.hfmdd.de
Halle: Musikstudium nur noch in Halle
Das Musikstudium in Sachsen-Anhalt wird ab dem Sommersemester
2007 an einem Standort konzentriert. Musik kann dann nur noch in
Halle studiert werden.
Die Wissenschaftler und Studierenden am bisherigen Institut für
Musik in Magdeburg müssen nach Halle umziehen. Die Fusion ist
Teil der Hochschulreform, durch die Doppelangebote abgebaut werden
sollen. In der Saalestadt sollen das Institut für Musikpädagogik
und das Institut für Musikwissenschaft in einer Einrichtung
neu organisiert werden. Um den Bedarf an Nachwuchslehrern für
den Musikunterricht an Schulen und für die Breitenausbildung
zu decken, ist geplant, den Schwerpunkt auf die Musikpädagogik
zu legen. Die meisten der rein künstlerischen Studiengänge
sollen dafür aufgegeben werden, heißt es in der Presseerklärung
des Kultusministeriums.
Der in Magdeburg entwickelte künstlerische Aufbaustudiengang
soll dagegen in Halle eine Zukunft haben.
Hamburg: Studio 21
Das „Studio 21 für aktuelle Musik” feiert seinen
fünften Geburtstag vom 28. Februar bis 5. März 2005
mit renommierten Gästen und einer „Langen Nacht”
unter dem Motto „Mehr Stimme bitte“. Zu erleben ist
Neues aus den Kompositionsklassen, ein Konzert mit der Geigerin
Christiane Edinger sowie mit dem Ensemble 21 unter Leitung von
Frank Löhr. Die Bezeichnung „aktuelle Musik”
wurde von den Initiatoren des Studios unter der Federführung
von Peter Michael Hamel bewusst im Gegensatz zum Begriff „Neue
Musik” gewählt, steht er doch „für eine
größere Offenheit“. www.musikhochschule-hamburg.de
Jazzstudium in Hamburg
Anmeldungen zur Aufnahmeprüfung für das Wintersemester
2005/06 müssen bis zum 15. April 2005 in der Hochschule eingetroffen
sein. Derzeit können folgende Instrumente studiert werden:
Trompete (Lennart Axelsson, Ingolf Bukhardt), Saxophon (Fiete Felsch),
Posaune (Joe Gallardo), Klavier (Jürgen Friedrich), Gitarre
(Stefan Diez), Kontrabass (Lucas Lindholm-Eschen), Schlagzeug (N.N.,
Gäste der NDR-Bigband).
Informationen zur Aufnahmeprüfung: Hochschule für Musik
und Theater Hamburg, Fachgruppe Jazz und jazzverwandte Musik, Zr.108,
Harvestehuderweg 12, 20148 Hamburg; Tel. 040/428 48-24 16, Fax -26
66.
Hannover: Rhythmik
Im fächerübergreifenden Studiengang Major Music der
Hochschule für Musik und Theater Hannover kann ab sofort
Rhythmik als Hauptfach gewählt werden. Dies gilt sowohl für
die Studienrichtung „Klassik“ als auch „Jazz,
Rock, Pop“ und bietet angehenden Lehrkräften die Möglichkeit
zur Qualifikation in musikalischer Bewegung. Die Vorrausetzungen
müssen in der Aufnahmeprüfung nachgewiesen werden (Anmeldeschluss
30. April 2005). www.hmt-hannover.de
Nürnberg-Augsburg: Übergang in staatliche Trägerschaft
Die Sitzung des Zweckverbandes der Hochschule für Musik
Nürnberg-Augsburg beschäftigte sich Ende Januar mit
der Zukunft der Einrichtung. Die für die Überführung
der Hochschule in staatliche Trägerschaft erforderlichen
Verträge sind noch im Entwurfsstadium. Sie soll am 1. Januar
2006 in staatliche Trägerschaft übergehen. An der Strukturdiskussion
wird der Hochschulträger nicht selbst teilnehmen. Für
die Verhandlungen mit dem Freistaat wurde der Nürnberger
Oberbürgermeister Maly autorisiert. Die Hochschule hat hingegen
dafür zu sorgen, eine möglichst gute Lösung für
die Standorte zu finden. Der bayerische Wissenschaftsminister
wird im März ein Expertengremium berufen, dass die bis dahin
vorliegenden Vorschläge evaluieren wird. Bis dahin präzisieren
hochschulinterne Arbeitsgruppen weitere Entwicklungskonzepte.
Maly stellte fest, dass die Liaison Nürnberg-Augsburg ein
Zweckbündnis, aber kein ungeliebtes Konstrukt sei.
Weitere Informationen im Netz unter http://hfm-n-a.de
Trossingen: Protest gegen Hochschulrat
Studierende der Hochschule für Musik in Trossingen protestierten
am
30. Januar lautstark gegen den Hochschulrat Rupert Kubon. Der
OB der Stadt Villingen ist gleichermaßen Schirmherr des
42. Regionalwettbewerbes „Jugend musiziert“ Schwarzwald-Baar-Heuberg.
Im Rahmen dieser Veranstaltung sollte Kubon sein Grußwort
an das Publikum richten. Die Rede wurde durch lautstarke Zwischenrufe
„Kubon raus aus dem Hochschulrat!“ und ein gellendes
Pfeifkonzert der Trossinger Studierenden unterbunden. Anwesend
waren neben Schülern, Eltern und Lehrern auch Vertreter des
Deutschen Musikrates sowie der Bundesgeschäftsstelle „Jugend
musiziert“. Als absolut untragbar sehen die Studierenden
Kubons Mitgliedschaft im Hochschulrat und seine Rolle als Schirmherr
des Regionalwettbewerbes angesichts der maßgeblich von ihm
vorangetriebenen völligen Schließung der Jugendmusikschule
der Stadt Villingen-Schwenningen an. Infos: www.mh-trossingen.de
Würzburg
Barbara Metzger, Professorin für Elementare Musikpädagogik
an der Hochschule für Musik in Würzburg, ist neue Sprecherin
des Arbeitskreises Elementare Musikpädagogik an Ausbildungsinstituten
in Deutschland (AEMP). Sie ist in dieser Funktion die Nachfolgerin
von Juliane Ribke, die nicht wieder für dieses Amt kandidiert
hat. Die Stellvertreterinnen von Barbara Metzger sind Christa
Schäfer und Jule Greiner.