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nmz-news
nmz 2005/03 | Seite 2
54. Jahrgang | März
Personalia
Personalia
Die neue musikzeitung hat ihre interaktiven Tätigkeiten ausgeweitet.
Mit dem Kulturinformationszentrum
stellen wir die engagierte Diskussion in das Zentrum der Aktivitäten
im Netz. An dieser Stelle können Fragen gestellt, Informationen
verbreitet und die Arbeiten anderer kultureller Initiativen zur
Darstellung gebracht werden.
Landespreis Hochschullehre für Michael Dartsch
Michael Dartsch, nmz-Redakteur und Hochschullehrer an der Hochschule
für Musik Saar, wurde für sein beispielhaftes Lehrkonzept
mit dem Landespreis Hochschullehre 2004 ausgezeichnet. Dartsch erhält
mit der Auszeichnung ein Preisgeld von 16.666 Euro für die
Einführung der Lehrveranstaltungsreihe „Konzerte für
Kinder“ im Studiengang Elementare Musikpädagogik.
Sie gilt als eine besonders gelungene Verbindung zwischen Studium
und Berufspraxis einerseits und als vorbildliche Verknüpfung
zwischen der Lehre und dem aktiven Kulturleben andererseits. Dartsch
legt den Schwerpunkt seiner Arbeit auf die Konzeption, den Aufbau
und die Einführung des Studiengangs „Elementare Musikpädagogik“.
Dieser Studiengang gilt als „Zukunftsform in der musischen
Erziehung“ und umfasst beispielhaft und perspektivisch das
Spektrum der Frühförderung von Kleinkindern bis hin zu
der Arbeit mit Senioren. Der Preis soll ermutigen, neue Wege in
der Lehre zu suchen und zu erproben. Vier Hochschulen des Saarlandes
hatten sich mit insgesamt zwölf Vorschlägen beworben.
Nähere Informationen im Internet unter der Adresse www.hfm.saarland.de/
Marcello Viotti verstorben
Marcello Viotti, der aus der französischen Schweiz stammende
Dirigent italienischer Abstammung, ist am 16. Februar im Alter von
50 Jahren gestorben. Bei Proben zu einer konzertanten Aufführung
von Jules Massenets Oper „Manon“ erlitt er in München
einen Schlaganfall, von dem er sich nicht mehr erholte. Viotti studierte
Klavier, Gesang und Cello. Sein Dirigentendebüt gab er als
Gründer eines Bläserensembles in Genf. 1982 gewann Viotti
den 1. Preis beim Gino Marinuzzi Wettbewerb in Italien. Zwei Jahre
später wurde ihm die Leitung der Sinfonieorchester an der Turiner
Oper übertragen. Im Anschluss war er für mehrere Jahre
Chef der Luzerner Oper, Generalmusikdirektor der Stadt Bremen und
Chefdirigent des Orchesters des Saarländischen Rundfunks. Vor
allem aber entwickelte sich Viotti zu einem der profiliertesten
Operndirigenten. Er war ständiger Gast der großen Häuser
in Berlin, Brüssel, Dresden, München, Paris und Wien.
1998 übernahm er den Chefdirigentenposten des Münchner
Rundfunkorchesters, wo er sich durch differenzierte Programmauswahl
als eine der faszinierendsten Musikpersönlichkeiten unserer
Tage profiliert hat. Aus Protest gegen die drohende Schließung
des Orchesters legte er sein Amt am 1. Januar 2005 nieder.
Foto: Marcello Viotti beim MDR Musiksommer 2004.
Generationenwechsel bei GEMA
Der Vorstandsvorsitzende der GEMA, Reinhold Kreile, lässt
seinen Vertrag zum 31. Dezember 2005 auslaufen. Im GEMA-Vorstand
hatte der 75-jährige Jurist, der von 1969 bis 1990 für
die CSU im Bundestag war, 1990 begonnen. Am 5. Februar hat der Aufsichtsrat
der GEMA Harald Heker (Foto ganz links) als weiteres Vorstandsmitglied
bestellt. Er übernimmt zum 1. Januar 2007 den Vorstandsvorsitz.
Der 47-jährige Jurist ist seit fünfzehn Jahren für
den Börsenverein des deutschen Buchhandels tätig, seit
fünf Jahren als Hauptgeschäftsführer sowie als Sprecher
der Geschäftsführung der Börsenverein-Beteiligungsgesellschaft.
Der Jurist, der „nach fünfzehn Jahren für den Börsenverein“
eine neue, spannende Herausforderung annehmen will, nennt als sein
Ziel, „für kreative Menschen Rahmenbedingungen zu schaffen.“
Zwischenzeitlich hat Jürgen Becker (61, rechtes Foto) die Funktion
des Sprechers des Vorstandes der GEMA inne. Somit besteht der Vorstand
der GEMA ab 1. Januar 2006 aus Jürgen Becker, Harald Heker
und Rainer Hilpert.
Dirigent Gustav König
Im Kriegsjahr 1943 kam er als Musikalischer Leiter der Oper nach
Essen, 1951 wurde er Generalmusikdirektor der Stadt. Mehr als dreißig
Jahre hat der 1910 in Schwabach bei Nürnberg geborene Gustav
König das Essener Musikleben geprägt. Sein Wirken aber
strahlte über die Stadt hinaus. Königs Engagement für
die Moderne dokumentiert eine Reihe weithin beachteter Ur- und deutscher
Erstaufführungen: Alban Bergs „Lulu“ (1953), Dallapiccolas
„Der Gefangene“ (1954), Frank Martins „Der Zaubertrank“(1948),
Hermann Reutters „Die Brücke von San Luis Rey“,
Fortners „Der Wald“ (beide 1954), Giselher Klebes „Die
Ermordung Cäsars“ (1959).
Wer sich für die Neue Musik interessierte, musste damals häufig
in die Stadt an der Ruhr reisen. Königs Kompetenz, zunächst
in Kapellmeisterjahren in Osnabrück, Stettin, Aachen und als
Chordirektor an der Berliner Volksoper gewonnen, sicherte den neuen
Werken authentische Interpretationen. Gustav König verstand
es aber auch, wie 1966 in Schwetzingen mit Purcells „Dido
und Aeneas“, der Musik des Barock ein beredtes, stilistisch
präzises Klangbild zu geben.
Gustav König gehörte zu den Dirigenten, die es verstanden,
hinter den Noten den Geist einer Komposition aufzuspüren. Seine
Darstellungen der Werke eines Alban Berg oder Anton Webern waren
erfüllt von dieser Geistigkeit. Jetzt ist Gustav König
im Alter von vierundneunzig Jahren gestorben. gr
Komponist Helmut Eder
Der österreichische Komponist Helmut Eder ist im Alter von
88 Jahren nach kurzer Krankheit gestorben. Seine Produktivität
war stets beeindruckend: mehr als 130 Kompositionen umfasst sein
Œuvre. Bei den Salzburger Festspielen 1991 wurde seine Oper
„Mozart in New York“ uraufgeführt. Helmut Eders
Erfolg verdankt sich vor allem aber seiner Kunst, kompositorische
Strenge mit einem spielerischen Gestus zu verbinden. gr
Hinterhäuser nach Salzburg
Der österreichische Pianist Markus Hinterhäuser wird
neuer Konzertdirektor der Salzburger Festspiele. Der 44-jährige
Künstler und Kulturmanager soll das Konzertreferat ab Herbst
2006 unter dem neuen Intendanten Jürgen Flimm leiten. Die Entscheidung
für Hinterhäuser, der unter Festivalchef Gerard Mortier
die avantgardistische Veranstaltungsreihe „Zeitfluss“
künstlerisch und organisatorisch betreute, stehe „für
eine programmatische Erneuerung der Konzertsparte bei den Salzburger
Festspielen“.
Michael Brüggemann zu Sony BMG
Im Zuge der Umstrukturierungen bei SONY BMG werden die Klassikabteilungen
der beiden Unternehmen in Berlin zusammengeführt und zu einer
europäischen Division aufgebaut. Die Leitung übernimmt
Michael Brüggemann, Director Classical Marketing Germany und
Vice President SONY BMG Classical Europe. Brüggemann, der bereits
als Director Classical Marketing bei Sony Music in Deutschland tätig
war, wird in seiner neuen Funktion nicht nur die deutsche Klassik-Abteilung
führen, sondern auch die europäische Division.