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nmz-archiv
nmz 2005/05 | Seite 41
54. Jahrgang | Mai
Rezensionen
Morgens HipHop, abends Oper
Pädagogisches Material auf DVD und CD-ROM
Bianka Wüstehube: Achtung Auftritt! Ideen
zum Klassenvorspiel an der Musikschule (Üben & Musizieren
spezial, mit Video-DVD), Schott, Mainz 2005, € 22,95, ISBN
3-7957-0524-X
Hochwillkommen an jeder Musikschule dürften Bianka Wüstehubes
Anregungen für thematisch und dramaturgisch gestaltete Klassenvorspiele
sein. Das Spektrum der im Heft genau und anschaulich beschriebenen
Präsentationsformen beginnt bei kürzeren Einzelelementen,
die auch schon mit Anfängern realisiert werden können:
einfache Gedichtvertonungen, in die auch von den Schülern
selbst Improvisiertes und Komponiertes integriert werden kann,
ein Spiel mit dem Kuckucksruf oder ein kleines musikalisches Quiz.
Die Quizidee kann sich aber auch zu einer regelrechten „Millionenshow“
auswachsen, bei der die Fragen in aufsteigendem Schwierigkeitsgrad
instrumental gestellt werden. Für größere Konzertabläufe
bietet die in Linz wirkende Instrumentalpädagogin lockere
Formen wie Varieté oder Vernissage, aber auch thematisch
verbundene Zusammenhänge bis hin zu einem klassenübergreifenden
„Burgfest“ an. Die beigefügte DVD gibt –
wenn auch in bescheidener Bild- und Tonqualität – einen
ausführlichen und sehr lebendigen Eindruck von den meisten
der vorgestellten, unbedingt nachahmenswerten Konzertideen.
Bettina Ohligschläger: Streetdance in der Schule.
Materialien für den Musik- und Sportunterricht (Video-DVD und
Audio-CD), Schott, Mainz 2005, € 34,90, ISBN 3-7957-6054-2 Doris Groeblacher: Beweg dich hip. Eine Einführung
ins Poptanzen im Unterricht (Video-DVD), Helbling, Rum/Innsbruck
2004, € 39,90, ISMN M-50022-516-4, ISBN 3-85061-303-8
Zwei ähnlich angelegte DVDs von Schott und Helbling beschäftigen
sich mit populären Tanzformen, wie sie im Musik- und Sportunterricht
zum Einsatz kommen können. Was die Elterngeneration noch
als „Jazztanz“ kennen lernte, wird heute hauptsächlich
vom HipHop und den damit verbundenen Bewegungs- und Schrittmustern
geprägt. Mehrere fertige Choreografien werden komplett vorgestellt,
aber auch in ihre einzelnen Bestandteile zerlegt, die separat
einstudiert werden. Die Einzelmodule können so als Grundlage
für eigene Choreografien dienen. Die Helbling-Videos sind
in der Bildqualität besser und variabler in der Kameraführung,
die Schott-Aufnahmen vermitteln etwas vom Charme der Berliner
Schulatmosphäre (schön, dass auch ein paar Jungs mittanzen).
Sie bieten außerdem den Vorteil einer bereits mitgelieferten
Audio-CD mit den vertanzten Songs (Shakira, Usher u.a.), während
die für das Helbling-Konzept eigens komponierten Lieder auf
einer separaten CD erhältlich sind.
A Band Concept: Erfolgreich Spielen mit der Band
(2 Video-DVDs) Divid-Pro, Bonn 2004, € 32,50, ISMN M-700070-96-0,
ISBN 3-931435-96-0
Ein üppiges Paket ist hier geschnürt worden, der ambitionierte
Versuch, mit einer Band drei Songs in einem Video-Lehrgang Instrument
für Instrument zu erarbeiten. Mehr als die bisweilen etwas
umständlichen, abgefilmten Erläuterungen der Musiker
im Studio überzeugt dabei die konsequente Nutzung des Mediums
als ein mulitimediales und interaktives. Playbacks und Loops zum
Mitspielen sind direkt während der Videosequenzen anzusteuern.
Eingeblendet werden dazu Leadsheets, Noten, Grifftabellen et cetera,
Materialien, die zusammen mit MIDI-Dateien auch separat verfügbar
sind.
Nikolaus Drebinger: Der Opernführer als didaktisches
Medium. Traditionelle Publikationen und moderne Konzepte
im Vergleich. CD-ROM, Wißner, Augsburg 2005, € 19,80,
ISBN 3-89639-463-0
Wer sich im Schulunterricht mit der Vermittlung von Musiktheaterwerken
beschäftigt und einen Opernbesuch plant, könnte in dieser
Dissertation interessante Anregungen finden. Der Autor vergleicht,
gestützt auch auf Umfrageergebnisse, über 30 Opernführer
auf ihren didaktischen Nutzen hin und stellt seine Ergebnisse
in den Kontext ausführlicher Informationen zum Stellenwert
der Oper in den Curricula der Bundesländer.
Die Präsentationsform als schlichte pdf-Datei macht insofern
Sinn, als viele farbige Grafiken sowie ein Beispiel aus dem durchaus
nachdenkenswerten Konzept des Autors als PC-Präsentation
enthalten sind. Unter dem Titel „OPERSONEN“ verbindet
es die – aus Tafelbildern entstandene – grafische
Darstellung der Personenkonstellationen mit der Inhaltsangabe
und Klangbeispielen. In Form einfacher Karten mit der Grafik auf
der Vorder- und dem Inhalt auf der Rückseite ist dies zudem
ein Miniatur-Opernführer für den Premierenabend. Informationen
zu diesem noch nicht publizierten Konzept beim Autor der Studie:
drebinger@gmx.net