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nmz-archiv
nmz 2005/05 | Seite 40
54. Jahrgang | Mai
Rezensionen
Kurz vorgestellt
Soundtracks
FINDING NEVERLAND,
Decca 9863757
In Deutschland bekam „Finding Neverland“ einen besonders
nichtssagenden Titel, der weit hinwegführte vom Sujet des
Films, der Lebensgeschichte des „Peter Pan“-Erfinders
James M. Barrie: „Wenn Träume fliegen lernen“.
Natürlich ist dieser Barrie wieder eine Paraderolle für
den Piraten des Hollywood-Kinos: Johnny Depp. Bei der Oscar-Verleihung
ging Depp zwar leer aus, dafür erhielt aber der heiter-beschwingte
Score zu „Finding Neverland“ einen Academy Award für
die beste Filmmusik. Der polnische Filmkomponist Jan A.P. Kaczmarek
hat damit den bisherigen Höhepunkt seiner Karriere erreicht.
MORE MUSIC FROM RAY,
Atlantic/Rhino 8122-78703-2
Noch ein Oscar-Gewinner: Jamie Foxx als Ray Charles. Weil sich
der Soundtrack weltweit zum Bestseller entwickelte, schob man
nun sogar einen zweiten Teil nach. In diesem Fall gibt das durchaus
Sinn. Alles, was man auf dem ersten Album schmerzlich vermisste,
wird nun nachgeliefert – inklusive der neu eingespielten
Tracks mit Ray Charles: „Lonely Avenue“, „I
Believe To My Soul“, „Baby, It’s Cold Outside“,
„Busted“ oder „Let’s Get Stoned“.
Ein musikalisches Fest für Fans und solche, die es werden
wollen.
THE AVIATOR – ORIGINAL SCORE,
Decca 2103579
Martin Scorseses großartiges Biopic über den durchgeknallten
Flieger und
Filmproduzenten Howard Hughes war trotz fünf Oscars in Nebenkategorien
der große Verlierer der Verleihung. Gegen Clint Eastwoods
„Million Dollar Baby“ hatte Marty keine Chance. Nachdem
ich Ihnen beim letzten Mal den Pop-Sampler zu „Aviator“
empfohlen habe, möchte ich Ihnen nun auch noch Howard Shores
düsteren Score ans Herz legen, der im Sounddesign des Films
etwas unterging. Dort verschwand ja selbst Hoagy Carmichaels „Stardust“
in den Soundwolken.