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nmz-news
nmz 2005/06 | Seite 4-8
54. Jahrgang | Juni
Nachrichten
Nachrichten aus Musikwirtschaft,
Kulturpolitik und Musikleben
Die neue musikzeitung hat ihre interaktiven Tätigkeiten ausgeweitet.
Mit dem Kulturinformationszentrum
stellen wir die engagierte Diskussion in das Zentrum der Aktivitäten
im Netz. An dieser Stelle können Fragen gestellt, Informationen
verbreitet und die Arbeiten anderer kultureller Initiativen zur
Darstellung gebracht werden.
Nachrichten aus der neuen musikzeitung 2005/06:
Streit zwischen GEMA und IFPI beigelegt
Die Auseinandersetzung der GEMA mit der deutschen IFPI wegen der
Lizenzierung von Tonträgern ist beendet. Am 12. April 2005
hatte die Schiedsstelle im Deutschen Patent- und Markenamt ihren
Einigungsvorschlag vorgelegt und damit die Rechtsposition der GEMA
voll bestätigt. Die IFPI hat gegen den Einigungsvorschlag der
Schiedsstelle keine Rechtsmittel eingelegt. Die Frist hierfür
ist am 18. Mai 2005 abgelaufen. Damit ist die Entscheidung rechtskräftig.
Die Tonträgerindustrie konnte sich mit ihrer Forderung nach
einer drastischen Reduzierung der Lizenzen somit nicht durchsetzen.
Der bisherige Satz für Tonträgerlizenzen bleibt bei 9,009
Prozent. „Die Musikverleger begrüßen, dass durch
den Rechtsmittelverzicht der IFPI das Verfahren schnell beendet
werden konnte. Der DMV fühlt sich in seiner von Anfang an vertretenen
Rechtsauffassung voll bestätigt“, erklärte DMV-Präsidentin
Dagmar Sikorski-Großmann. „Es ist nunmehr zu hoffen,
dass die hinterlegten Gelder unverzüglich an die berechtigten
Autoren und Musikverleger ausgezahlt werden“, ergänzte
DMV-Vizepräsident und Vorsitzender des GEMA-Ausschusses im
Deutschen Musikverleger-Verband, Karl-Heinz Klempnow. Bei den bisher
hinterlegten Beträgen handelt es sich um die Summe von etwa
40 Millionen Euro. Der Deutsche Musikverleger-Verband e.V. mit Sitz
in Bonn repräsentiert mit seinen mehr als 500 Mitgliedsunternehmen
über 90 Prozent der deutschen Musikverlage.
Artur Schnabel bei Peermusic
Im Gegensatz zu den meisten Interpreten-Komponisten heute, führte
der Klaviervirtuose Artur Schnabel Eigenes niemals selbst auf. Er
fürchtete, sich damit zu kompromittieren. In einem Text zu
Einspielungen seiner Schwiegertochter Helen Schnabel mit Klavierwerken
und Liedern von Artur Schnabel (TownHallTHCD-65) schreibt Werner
Grünzweig: „Die Sphäre des Komponierens war ihm
heilig und durfte von keiner Nützlichkeitserwägung beeinflusst
werden.“ Möglicherweise mit ein Grund, für die zögerliche
Rezeption seines kompositorischen Schaffens. In Zusammenarbeit mit
der Schnabel Music Foundation hat jetzt Peermusic Classical das
Werk Schnabels, darunter nicht nur Klavierstücke, sondern auch
Streichquartette, ein Streichtrio, Sonaten für Violine solo
sowie Cello und Klavier herausgegeben. Weiter liegen zwei Sinfonien,
die Rhapsody für Orchester und sein einziges Klaviertrio vor.
Unser Bild zeigt (v.li.) Reinhard Flender (Direktor Peermusic Classical
Europe), Francois Mottier und Ann Schnabel Mottier (beide Schnabel
Music Foundation) sowie Todd Vunderink (Vizepräsident Peermusic
Classical USA) bei einer Präsentation auf der Musikmesse 2005
in Frankfurt.
Jazz in Alteglofsheim
Vom 6. bis 10. Juli 2005 findet in der Bayerischen Musikakademie
Alteglofsheim nahe Regensburg unter dem Motto „Saxophone Jazz
Masters“ ein Workshop mit dem Saxophonisten Don Menza statt.
Am Donnerstag, den 7. Juli 2005, lädt die Akademie zu einem
Workshopkonzert mit dem Landes-Jugendjazzorchester Bayern ein. Unter
dem Motto „von Profis lernen“ bietet das Ensemble einen
Jazz-Workshop für Schülerinnen und Schüler aus der
Region an. Das hochkarätige Dozententeam des LJJB, aber auch
die Ensemblemitglieder geben Unterricht, Tipps und Anregungen in
Sachen „Big Band-Sound“. www.musikakademie-alteglofsheim.de
Innovationen in der Musikpädagogik 2005 schreiben der Deutsche Musikrat und die Stiftung „100
Jahre Yamaha“ e.V. zum zweiten Mal den musikpädagogischen
Förderpreis INVENTIO aus, der mit insgesamt 10.000 Euro dotiert
ist. Aufgerufen sind all diejenigen, die herausragende musikpädagogische
Innovationen konzeptionieren, realisieren oder erforschen. Der Einsendeschluss
ist der 31. Juli 2005. Wie 2004 sollen mit dem INVENTIO auch in
diesem Jahr wieder innovative, musikpädagogische Konzepte unterstützt
werden. Teilnahmevorraussetzungen sind die Konzeption, Realisation
und Erforschung von musikpädagogischen Innovationen, die die
schulische und/oder außerschulische musikalische Bildung nachhaltig
verbessern. www.Birnkraut-Partner.de
arte-Filmtipps Zur frisch restaurierten Fassung des Films „L’invitation
au voyage“ (1927/39) haben ZDF/arte 2002 eine neue Filmmusik
für Instrumentalensemble in Auftrag gegeben. Die australische
Komponistin Catherine Milliken verzichtet auf eine illustrative
Doppelung der Geschichte nach einem Gedicht von Charles Baudelaire,
sondern folgt der Montage und dem Rhythmus des Films (Regie: Germaine
Dulac), Ausstrahlungstermin ist der 24. Juni, 00.40 Uhr. Zum Dulac-Klassiker
„La coquille et le clergyman“, der im Anschluss gezeigt
wird, schrieb Iris ter Schiphorst eine neue Musik für zwölf
Instrumente, die am 6. April 2005 ihre Uraufführung im Amsterdamer
Stadttheater erlebt hat.
Zwei neue Institute an der MHS Frankfurt am Main
Am 12. Juni werden mit einer Festveranstaltung zwei neue Institute
an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt/Main
aus der Taufe gehoben: eines für Alte Musik (Institut für
Historische Interpretationspraxis (HIP)) und eines für zeitgenössische
Musik (IzM). In ihrem Leitbild hat sich die Hochschule gleichermaßen
zur Pflege der kulturellen Tradition wie zur Förderung des
innovativen Experiments bekannt. Die Gründung der beiden Institute,
die mit Innovationsmitteln des Landes Hessen gefördert wird,
ist das Ergebnis konzentrierter Arbeit der letzten Jahre. In einer
Podiumsdiskussion will man den Gemeinsamkeiten und Differenzen von
Alt und Neu nachgehen. Prominente Vertreter verschiedener Sparten
des Musiklebens diskutieren den Stellenwert von Alter und Neuer
Musik als Lebendige und zukunftsfähige Künste neu. Als
Gäste auf dem Podium sind unter anderem mit dabei Reinhard
Goebel, Dirigent und Violinist, Hans-Peter Jahn, künstlerischer
Leiter von Eclat, der Publizist Frieder Reininghaus, Solf Schäfer
und der Direktor des Internationalen Musikinstituts Darmstadt, Professor
Michael Schneider.
Österreichisches Musikexport-Büro in Betrieb Mit Austrian Music Export (mica - music promotion agency
GmbH) verfügt Österreich nun auch über ein Musikexportbüro.
Ziel ist, als kompetenter Ansprechpartner für die Musikwirtschaft
den Musikstandort Österreich im Ausland zu bewerben. Jetzt
hat die kleinteilige österreichische Musikwirtschaft einen
kompetenten Ansprechpartner für einen effizienten Auftritt
in internationalen Märkten. Die Idee eines Musikexport-Büros
kommt ursprünglich aus Frankreich. Heute unterhalten nahezu
alle Mitglieder der EU vergleichbare Institutionen, die in der European
Music Platform organisiert sind. Das österreichische Musikexport-Büro
ist eine 100-prozentige Tochter des Vereins mica – music information
center austria (www.mica.at). Zur Umsetzung seiner Ziele hat Austrian
Music Export (AME) in der Verbindung von Live- und Online-Bereich
folgende Instrumente entwickelt:
• Realisation und Präsentation von österreichischen
Musikproduktionen
• www.manymusics.org, eine auf Zielmärkte abgestimmte
Internet-Download-Plattform zur multifunktionalen Distribution und
Promotion.
• Organisation und Durchführung von Festivals und Veranstaltungen.
Darüber hinaus liefert AME Informationen über Fördermöglichkeiten
im Rahmen internationaler Projekte sowie Hilfestellungen bei internationalen
Vertriebsmöglichkeiten und der Kontaktaufnahme zu maßgebenden
Multiplikatoren in der PR- und Medienarbeit. Kontakt: Austrian Music
Export, mica – music promotion agency GmbH, Stiftgasse 29,
A-1070 Wien, Tel. +43-1/521 04-55, Fax +43-1/521 04-59, office@musicexport.at www.musicexport.at