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nmz-archiv
nmz 2005/06 | Seite 48
54. Jahrgang | Juni
Musik-Termine
Staatstragend?
Zu einem monumentalen Festakt wie zu Altmeister Georg Friedrich
Händels Zeiten wird am 8. Juni die Uraufführung von Peter
Maxwell Davies „Commemoration ‘45 for chorus and orchestra
with optional brass band and trumpets“ in der Westminster-Hall
London, eine Auftragskomposition „by Her Majesty The Queen
jointly with The Royal British Legion and the Royal Philharmonic
Orchestra“, gezeigt. Am Gedenken zum sechzigsten Jahrestag
des Endes des Zweiten Weltkrieges beteiligen sich neben großem
Orchester und acht Militärtrompetern nicht weniger als ein
halbes Dutzend Knaben- und sonstige Chöre. Zu einem Staatsakt
anderer Art wird am 26. Juni die Eröffnung der neuen Philharmonie
Luxemburg, für die Krzysztof Penderecki als
Auftragswerk des großherzöglichen Kultusministeriums
seine „8. Sinfonie – Lieder der Vergänglichkeit“
komponierte auf Gedichte von Eichendorff, Brecht, Hesse, Heine,
Goethe, Kraus, Arnim und Rilke.
Alternative Festprogramme versprechen dagegen der siebte Jahrgang
des Münchner Festivals „A·DEvantgarde“
mit 41 Uraufführungen vom 29. Mai bis 9. Juni und
das Festival der Stadt Mönchengladbach „Ensemblia“
vom 2. bis 11. Juni mit Uraufführungen von Raphael D. Thöne,
Miro Dobrowolny, Markus Bongartz, Kurt Dahlke, Ralf Werner und zwei
neuen Stücken des diesjährigen Composer in Residence Thomas
Witzmann. Im Rahmen des „Holland Festivals“
ruft am 3. Juni in der Westergasfabriek Amsterdam Brett Dean erstmals
seinen „Parteitag“ für drei Orchestergruppen zusammen
und erklingen am 15. Juni zur Eröffnung des neuen Muziekgebouw
aan ‘t IJ Uraufführungen von Pascal Dusapin und Jan van
der Putte. Das Festival „grenzgang musik“
des Schweizerischen Tonkünstlervereins bringt in den Grenzstädten
Kreuzlingen und Konstanz vom 17. bis 19. Juni neben Installationen
und Performances neue Stücke von Martin Sigrist und Jürg
Frey. Und auch an neuen Opern fehlt es im Juni nicht: Die Staatsoper
Unter den Linden bringt am 23. Juni Hans Zenders
musikalisches Theater in drei Akten „Chief Joseph“
in der Inszenierung von Peter Mussbach mit der Staatskapelle Berlin
unter Leitung von Johannes Kalitzke. Die Hamburgische Opera
Stabile präsentiert am 24. Juni die Kammeroper „Die
Räuber“ von Johannes Harnheit. Ebenfalls am
24. Juni erklingen in konzertanter Fassung Peter Michael
Hamels „Alkestis Arien“ für Frauenstimme
und präparierten Flügel mit zwei Spielern nach Texten
aus Christoph Martin Wielands Opern-Libretto erstmals an der einstigen
Wirkungsstätte des klassischen Fürstenerziehers im Schloss
Weimar.
Rainer Nonnenmann
Weitere Uraufführungen
5.6.: Jörg Widmann, neues Orchesterwerk, Gasteig München
8.6.: Detlev Müller-Siemens, the space of a step für
Orchester, Eurogress Aachen
16.6.: Peter Androsch, Kombinate für Alt, Tenor, Ensemble,
Arnold Schönberg Center Wien
17.6.: Wolfram Wagner, In principio für gemischten Chor a
cappella, Konzerthaus Wien
19.6.: Ulrich Ludat, spamming, und Harald Muenz, chatting, Kammerspiele
Mainz
23.6.: Fabien Lévy, Kleine Abhandlung über die Liebe
und die Geometrie, Gasteig München
23.6.: José-M. Sánchez-Verdú, Blau –
Streichquartett Nr. 8, Konzerthaus Berlin
23.6.: Kilian Schwoon und Chris Mercer, neue Werke, Alte Feuerwache
Köln