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nmz-archiv
nmz 2005/06 | Seite 43
54. Jahrgang | Juni
Rezensionen
Kurz vorgestellt
Noten-Tipps
Hanno Haag (geb. 1939): Due e Tre. Trio für Flöte, Violine
und Viola, op. 48 (1994). Part. u. St., Tonger 2996-1 PJT. ISMN
M-005-29961-5
In der Serenaden-Besetzung von Beethovens op. 25 und Regers
op. 77a fordert Haag für 16 Minuten den energischen Zugriff
zu zweit oder zu dritt heraus. Hier darf man nicht zimperlich
sein, um mal con eleganza oder cantabile, mal ben ritmico ein
rasantes Musikantenstück voller Gegensätze, in dem sich
die Klänge hart reiben, effektvoll zum Klingen zu bringen.
Giacomo Meyerbeer: Quintett Es-dur für Klarinette, 2 Violinen,
Viola und Violoncello (1812). Hrsg. Dieter Klöcker. Part. u.
St. Bärenreiter BA 8731, ISMN M-006-50619-4
Die Klarinettisten dürfen sich freuen über das nach
den Kriegswirren vielleicht einzige gerettete kammermusikalische
Opus aus dem Nachlass Meyerbeers. Der heitere Kopfsatz dünkt
mit seiner in der virtuosen und breiten ausladenden Melodieführung
eher wie ein Konzert mit Streicher-Begleitung. Nicht viel anders
das folgende witzige Scherzando. Seiner Freundschaft mit dem Münchner
Hof-Klarinettisten Heinrich Baermann und dessen Anregungen verdanken
wir dieses Quintett des 21-Jährigen, das jetzt in einer vorzüglichen
Erst- und Urtextausgabe vorliegt und nun als dankbares Aufführungsobjekt
auf sich warten lässt.
Erwin Schulhoff (1894–1942): Susi. Fox-Song für Klavier
solo oder für ein Melodie-Instrument und Klavier (1937). Part.
u. St. (in C, B, Es). Schott Ed. 8930. ISMN M-001-12477-5
Das
kann manch klassische Langeweile vertreiben: gerade sechs Töne,
aber Schwung und Swing abverlangend, das mag auf jedem beliebigen
Instrument gelingen. Was sich Eman Balzar alias Erwin Schulhoff
in der seinerzeitigen U-Musik-Radio-Phase hat einfallen lassen,
dieser „schlagerhafte Charme“ von „Susi“,
wird geradezu zum Ohrwurm.