[an error occurred while processing this directive]
nmz-archiv
nmz 2005/07 | Seite 33
54. Jahrgang | Jul./Aug.
Arbeitskreis
Musik in der Jugend
Nacht der Sinne, Gewinnspiele, Freibier, Sekt
Europa Cantat 2006 und die AMJ-Mitgliederversammlung in Mainz
Der Vorstand des AMJ hatte für seine Mitgliederversammlung
am 4. Juni dieses Jahres die Stadt Mainz gewählt. Hildesheim,
Ulm, Potsdam, Marktoberdorf, Trossingen, Remscheid, Eisenach und
Halle waren seit vielen Jahren Städte der Wahl. Vorstand, Mitglieder
und Freunde lernen so Deutschland kennen und Kontakte vor Ort werden
aufgebaut oder erneuert.
Die Entscheidung für Mainz in diesem Jahr ergab sich aus naheliegenden
Gründen: ist doch der AMJ maßgeblich an dem großen
Chor-Festival EUROPA CANTAT 2006 beteiligt. So konnten viele Teilnehmer
schon mal vorfühlen („mal sehen, wie es dort zu Europa
Cantat sein wird) und erfahren, dass Mainz nicht nur eine Stadt
mit Geschichte und Tradition ist, sondern sich auch für EC
hervorragend eignet. Eine gute Wahl also, auch weil seit 1961 erstmals
wieder eine deutsche Stadt Austragungsort sein wird.
Das Treffen des Vorstandes in kleiner Runde gab bereits einen
Vorgeschmack darauf: man saß bei Sonne auf einem der vielen
von Fachwerkhäusern umrahmten Plätze, ließ es sich
wohl sein und hörte – fast angenehm – schluchzende
Geige und eine Bläsergruppe mit der unvermeidlichen Wassermusik.
Die Gedanken gingen zum EC-Termin: diese Atmosphäre, der Rhein,
die vielen Kirchen, der Dom, eine gut begehbare und weitläufige
Fußgängerzone mit vielen Plätzen und Brunnen ist
der ideale Ort zum Erleben von Chören, Singgruppen, Tanzkreisen,
Offenen Singen, Präsentationen und Events.
Da der Vorstand auch immer einen Referenten einlädt, wurde
damit zugleich die Neugier befriedigt. Diesmal war es Prof. Dr.
Werner J. Patzelt, bayerischer Sozialwissenschaftler aus Dresden,
der mit seinem Vortrag: „Die Wirklichkeit des Chorsingens“
(nebenstehend: eine Zusammenfassung seiner Gedanken) außerordentlichen
Tiefgang für dieses Thema zeigte. Da sich die Zuhörerschaft
hauptsächlich aus Chorleitern und Chorsängern zusammensetzte,
erschien der Titel natürlich sinnvoll. Aber keiner konnte damit
rechnen, einen solch wissenschaftlichen Zugang zu der Tatsache des
doch vermeintlich einfach erscheinenden Chorsingens („wieso,
wir haben Noten und singen los!“) geboten zu bekommen. Hier
war nicht nur Hören und Lauschen gefragt, sondern schlicht
und einfach der Verstand. Und am Ende war sicherlich jeder froh,
dem Thema folgen und sogar neue Ansätze für sich und seine
Arbeit heraus lösen zu können. Vielen Dank, Herr Prof.
Patzelt!
Durch die Mainzer Veranstaltung der „Nacht der Sinne“
gab es für die Mitglieder abends keine Konzertveranstaltung,
so dass man auf diese „Sinnenveranstaltung“ schon neugierig
war. Nach dem abendlichen Gesprächs-Network gingen tatsächlich
Einige gegen Mitternacht in das schon seit Stunden bestehende Menschengewühle
und hatte immerhin die Möglichkeit, mitten in der Nacht beim
Bäcker Brezeln, in Designer-Boutiken glitzernde T-Shirts und
in Wäschegeschäften Unterhöschen zu kaufen –
wenn das nicht aufregend ist… Straßenaktionen, Lesungen,
Wett- und Gewinnspiele, Freibier und -Sekt, Open-Air-Discomusik,
Lichterketten, offene Straßencafés machten die Stadt
trotzdem voll und lebendig und jeder war unterwegs in seiner Stadt!
Für mich am schönsten: ein Nacht-Gottesdienst mit Orgelmusik
im Dom mit vollem Geläut um 1.00 Uhr. Wir freuen uns schon
auf die Stadt im Chorfestival-Fieber!