Im Prinzip sieht die Lage ja nun für die bedürftige Schülerwelt
ganz hoffnungsvoll aus. Mich stimmt allerdings sehr traurig, dass
niemand von den ungefähr 50 Lehrkräften spricht, die inzwischen
auf dem freien Markt verramscht werden. Wäre heute noch das
Denken in sozialen und menschlichen Kategorien gebräuchlich,
dann hätte man bei Gründung der Akademie als oberstes
Ziel angeben müssen, für möglichst alle der betroffenen
jetzt Arbeitslosen den Arbeitsplatz zu erhalten. Die einzige Garantie
für die Betroffenen, von denen übrigens nicht wenige an
eben dieser Musikhochschule ausgebildet wurden und die nun alle
mit großer Existenzangst leben müssen, ist, dass sie
sich selbstverständlich wie jeder andere dort um eine Stelle
bewerben dürfen. Dieser Zynismus macht klar, an welcher schönen
neuen Welt hier gebastelt wird. Wenn man Menschen, die jahrelang
studiert und viel Geld in ihre Ausbildung gesteckt haben, während
andere längst fleißig für ihre Rente arbeiten, solche
Zukunftsaussichten bietet, wie sie übrigens an vielen anderen
Musikschulen auch längst anvisiert werden, dann kann man daran
gehen, auch die Hochschulen zu schließen, denn diesen Beruf
wird niemand mehr ausüben wollen.