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nmz-news
nmz 2005/09 | Seite 4-16
54. Jahrgang | September
Nachrichten
Nachrichten aus Musikwirtschaft,
Kulturpolitik und Musikleben
Die neue musikzeitung hat ihre interaktiven Tätigkeiten ausgeweitet.
Mit dem Kulturinformationszentrum
stellen wir die engagierte Diskussion in das Zentrum der Aktivitäten
im Netz. An dieser Stelle können Fragen gestellt, Informationen
verbreitet und die Arbeiten anderer kultureller Initiativen zur
Darstellung gebracht werden.
Nachrichten aus der neuen musikzeitung 2005/09:
Stipendium und Förderpreis vergeben
Im Vorfeld der 46. Weimarer Meisterkurse wurden im Juli bei einem
Workshop für junge Komponistinnen und Komponisten das diesjährige
„Franz Liszt Stipendium“ an den 25-jährigen Serben
Marko Nikodijevic sowie ein Förderpreis an die 28-jährige
Türkin Zeynep Gedizlioglu vergeben. Nikodijevic werden drei
Monate lang kostenfreier Wohnraum und ein monatliches Stipendium
von 1.000 Euro zur Verfügung gestellt. Gedizlioglu erhält
einen Kompositionsauftrag: Das entstandene Werk soll voraussichtlich
im Herbst 2006 von Mitgliedern des „Ensemble Recherche“
aus Freiburg in Weimar uraufgeführt werden.
Kammermusikwettbewerb
Zum 4. Mal findet der Internationale Joseph Joachim Kammermusik
Wettbewerb vom 6. bis 13. November 2005 an der Hochschule für
Musik Franz Liszt Weimar statt. Er hat sich mittlerweile als Sprungbrett
für junge Ensembles der Gattungen Streichtrio, -quartett und
-quintett sowie Klaviertrio, -quartett und -quintett etabliert.
Es werden drei mit 10.000 Euro (1. Preis), 5.000 (2. Preis) und
2.500 Euro (3. Preis) dotierte Preise vergeben. Den Gewinnern winken
außerdem Anschlusskonzerte und Sonderpreise wie etwa eine
Produktion mit dem Mitteldeutschen Rundfunk (MDR).
Performance
„Zappen“ – eine gesellschaftskritische Performance,
in der das Phänomen Fernsehen in unterschiedlichsten Facetten
inszeniert wird – ist eines der beiden Projekte, das den neuen
Studienfonds „Tanz der Künste“ der Hochschule für
Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main (HfMDK) gewonnen
hat. Die Produktion wird vom 24. bis 26. Februar 2006 im Mousonturm
präsentiert.
Neuerung in Hochschulausbildung in Sachsen-Anhalt
Mit dem Wintersemester 2005/06 konzentriert das Land Sachsen-Anhalt
das Musikstudium in Halle. Immatrikulationen sind ausschließlich
an den Musikinstituten der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
und an der Evangelischen Hochschule für Kirchenmusik möglich.
Das Institut für Musik der Universität Magdeburg wird
geschlossen. Die nächsten Eignungsprüfungen am Institut
für Musikpädagogik der Universität Halle finden am
7. und 8. Dezember 2005 statt. Eingeladen sind Bewerber für
die Studiengänge Diplom Klavier und Diplom Gesang, Lehramt
Musik an Gymnasien, Lehramt Musik an Sekundarschulen, auch in Kombination
mit Lehramt an Sonderschulen sowie für das Magisternebenfach
Musikpädagogik. Bewerbungen sollten bis drei Wochen vor dem
Prüfungstermin an das Institut für Musikpädagogik
gerichtet werden.
Musikpädagogikkongress
Vom 6. bis 9. Oktober findet der 8. Landeskongress der Musikpädagogik
in der Stuttgarter Musikhochschule statt. Der Kongress soll alle
an der Musikpädagogik Beteiligten vom Kindergarten bis zur
Hochschule zusammenführen, fachliche Impulse geben, neue Wege
eröffnen und die Bedeutung der Musikpädagogik in der Breite
der Gesellschaft auf neue Weise unterstreichen. Nähere Informationen
unter: www.schulmusik-online.de/landeskongress
Die Stiftungsorgane bekommen Gesichter
Die durch Landesgesetz zum 1. Januar 2004 errichtete „Stiftung
Oper in Berlin“ nimmt konkretere Gestalt an. Das siebenköpfige
Aufsichtsorgan, der Stiftungsrat, konstituierte sich. Ihm gehören
neben den für Kultur und Finanzen zuständigen Senatoren
und einem Personalratsvertreter folgende Persönlichkeiten an:
Sir Peter Jonas (Staatsintendant der Bayerischen Staatsoper), Heike
Kramer (Abteilungsleiterin Deutscher Sparkassen- und Giroverband),
Hans-Kornel Krings (Geschäftsleiter Region Ost der Dresdner
Bank) und Dagmar Reim (Intendantin des RBB).
Zum Generaldirektor im zehnköpfigen Vorstand wurde Michael
Schindhelm ernannt.
Der Vorstand setzt sich des Weiteren zusammen aus den Intendanten
der vier künstlerischen Betriebe (Kirsten Harms, Deutsche Oper;
Andreas Homoki, Komische Oper; Vladimir Malakhov, Staatsballett;
Peter Mussbach, Staatsoper) und dem kaufmännischen Direktor
des Betriebsbereichs Bühnenservice. Diese Position übernimmt
ab 2006 mit Vertrag bis 2009 der Verwaltungsdirektor der Niedersächsischen
Staatstheater Hannover, Stefan Rosinski. Der 1961 geborene gelernte
Regisseur und Betriebswirt wird zugleich Stellvertreter des Generaldirektors.
Neu besetzt werden auch die Positionen von zweien der vier, ebenfalls
dem Vorstand angehörenden Geschäftsführer der künstlerischen
Betriebe.
Die 32-jährige kaufmännische Geschäftsführerin
des Schauspielhauses Wien, Susanne Moser, wird ab September 2005
Geschäftsführende Direktorin der Komischen Oper, der 1965
geborene Geschäftsführende Direktor des Staatstheaters
Nürnberg, Axel Baisch, wechselt ab 2006 in gleicher Funktion
an die Deutsche Oper. Beider Verträge laufen ebenfalls bis
2009.
Die zum 1. März 2005 in Kraft getretene Satzung der Stiftung
enthält neben Bestimmungen, die das Stiftungsgesetz konkretisieren,
vor allem die Arbeitsgrundlagen für das Staatsballett und erste
Hinweise auf die Errichtung der „Tochtergesellschaften“
– sowie einen immanenten Appell zur kollegialen Kooperation.
Weidener Max-Reger-Tagen ausgezeichnet
Im siebten Jahr ihres Bestehens wurde den Weidener Max-Reger-Tagen
der mit 10.000 Euro dotierte Friedrich- Baur-Preis für Musik
verliehen. Dieser wird seit dem Jahr 1990 von der bayerischen Akademie
der Schönen Künste zusammen mit der Friedrich-Baur-Stiftung
für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Bildenden Kunst,
der Literatur, der Musik und der Darstellenden Kunst vergeben.
Die Reger-Tage haben es sich zum Ziel gesetzt, die Musik Max Regers
und seiner Zeitgenossen zu pflegen und wollen vor allem Künstler
der jüngeren Generation motivieren, sich für diese Werke
einzusetzen und sie in ihr Repertoire aufzunehmen. Sommerkurse für
fortgeschrittene Studenten, Meisterkonzerte mit renommierten Künstlern
und die intensive Zusammenarbeit mit vielen deutschen und ausländischen
Hochschulen gehören ebenso zum Konzept des Festivals wie der
Wettbewerb „Förderpreis der Weidener Max-Reger-Tage“,
der in wechselnden Kategorien ausgeschrieben und mit 10.000 Euro
dotiert ist.
Die etwa 40 Konzerte des Festivals finden von Juli bis Oktober in
der Oberpfalz, Mittelfranken und Oberfranken zum Teil an ungewöhnlichen
Orten, Fabrikhallen, malerischen Klosteranlagen, in der freien Natur
aber auch in eleganten Konzertsälen statt. Das Festival hat
sein Zentrum in der Max Reger-Stadt Weiden, wird aber von zahlreichen
Kooperationspartnern mitgetragen.
Infos und Konzerttermine unter: www.maxregertage.de
Studenten entwickeln Lehrerfortbildung
Um Lehrern Alternativen in ihrer Arbeit mit Schülern aufzuzeigen,
haben sechs Studenten des Darstellenden Spiels der HMT Rostock unter
der Leitung von Marion Küster eine Lehrerfortbildung zum Thema
„Wege der Musikvermittlung“ entwickelt. Im August erlebten
Lehrer und Studenten im Alter von 22 bis 50 Jahren zwei Tage lang
gemeinsam den kreativen Umgang mit klassischer Musik. Als Arbeitsergebnisse
entstanden etwa ein drei mal vier Meter großes Gemeinschaftswerk
durch „Malen nach Musik“, Szenen durch Improvisationen
mittels Statuen- und Skulpturentheaters angelehnt an Augusto Boal
und improvisatorische Ausdrucksbewegungen zur Musik.
Friedrich-Kiel-Archiv in der UdK Berlin
Für die Noten, Tonträger und Schriftstücke des Komponisten
und Hochschullehrers Friedrich Kiel (1821–1885) und seiner
Schüler hat die Universität der Künste ein Archiv
errichtet. Die offizielle Übergabe der vom ersten Schriftführer
der Friedrich-Kiel-Gesellschaft, Peter Pfeil, zusammengetragenen
Materialien fand am 12. Juni im Rahmen einer musikalischen Feierstunde
statt; bis Oktober werden auch die letzten Unterlagen an die UdK
gelangt sein. Wenn auch bisher schon Noten und Sekundärliteratur
für den Leihverkehr zur Verfügung standen, so sind doch
nun im UdK-Archiv viel bessere Möglichkeiten für die künstlerische
und wissenschaftliche Würdigung Friedrich Kiels gegeben.
Junge Orchester- Akademie ausgezeichnet
Die Junge Orchesterakademie der Region Franken wird mit dem Förderpreis
2005 für Neue Musik ausgezeichnet, der, mit 1.000 Euro dotiert,
vom Förderkreis für Neue Musik Heilbronn e.V. jährlich
verliehen wird. Eigentlich ist dieser Förderpreis mit dem Jugend-musiziert-Wettbewerb
verknüpft. Nur, da niemand die Kriterien für die in diesem
Jahr ausgelobte Kategorie Neue Musik erfüllt hat, hat der Vorstand
des Fördervereins die Chance genutzt, den Preis anderweitig
zu vergeben und die JOA, im Jahre 1992 gegründet, und ihren
Dirigenten Michael Böttcher auszuzeichnen, die sich seit Jahren
oft mit Neuer Musik auseinander gesetzt haben und zum Beispiel drei
Uraufführungen präsentierten.