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nmz-archiv
nmz 2005/09 | Seite 15
54. Jahrgang | September
Musikwirtschaft
Wirtschaft und Kunst sind sich nah
„jazzahead!“ – erste Jazzmesse 2006 in Deutschland
Nicht nur eine Festival-Parade der Stars verbirgt sich hinter
dem neuen Label „jazzahead!“, nicht nur eine Messe aus
der Szene für die Szene, nicht nur eine Tagung und auch nicht
bloß ein Treffen der Interessengruppen – „jazzahead!“
will all das zu einem musikalischen Gipfel neuen Typs vernetzen.
Was wichtig ist und was wichtig werden wird in der aktuellen Jazz-Szene,
das ist bei „jazzahead!“ vom 23. bis 26. März 2006
unter dem Dach des Congress Centrums Bremen versammelt. Die Messe-
und Ausstellungsgesellschaft Hansa GmbH (MGH) hat neben Projektleiterin
Sybille Kornitschky mit dem Trompeter Uli Beckerhoff eine der prägenden
Persönlichkeiten des zeitgenössischen Jazz in Deutschland
als künstlerischen Leiter gewonnen.
Projektleiterin
Sybille Kornitschky und Uli Beckerhoff. Foto: Gaisa
Er gestaltet das Festivalprogramm, zu dessen Highlights die Bands
des Gitarristen John Scofield, der Sängerin Maria João
und des Saxophonisten Wolfgang Engstfeld mit dem Gastsolisten Randy
Brecker, die Sängerin Norma Winstone und die Bigband des NDR
unter der Leitung von Colin Towns gehören werden. Zudem präsentiert
das „jazzahead!“-Festival eine echte Premiere –
das „German Jazz Meeting“. Der Verband als ein Modul
der „jazzahead!“ versammelt herausragende Musiker und
Bands aus deutscher Jazz-Produktion, um sich internationalen Festival-Planern,
Tournee-Managern und Kultur-Institutionen vorzustellen. Die Teilnehmer
hat eine Fach-Jury ausgewählt, bestehend aus Programm-Planern
aus Jazz-Clubs und Veranstaltungszentren, Radio-Redakteuren, Journalisten
und Vertretern aus dem Musikbeirat des Goethe-Instituts. Etwa 15
Bands werden sich im Rahmen von „jazzahead!“ mit kurzen
„showcases“ präsentieren. Hierzu werden Festival-Direktoren,
Journalisten und Agenturen aus der ganzen Welt eingeladen. So sollen
deutsche Gruppen international bekannt gemacht werden. Auf diese
Weise wird bereits in vielen europäischen Ländern die
jeweilige nationale Szene erfolgreich gefördert – in
Deutschland gab es ein solches Forum bisher noch nicht.
Auf den Podien und in den Diskussionsrunden der „jazzahead!“
werden derweil Fachleute über die wichtigsten Themen auf dem
Weg zum Jazz debattieren: Der Berliner Anwalt Steven Reich etwa
spricht über finanzielle und rechtliche Fragen, Club-Chefs
und Festival-Direktoren beschreiben den Markt für Jazz-Konzerte,
Produzenten und Radio-Redakteure die Gepflogenheiten bei der Vermittlung
zwischen Musiker und Kundschaft. In einer speziellen Gesprächsreihe
erinnern sich Prominente wie der Tournee-Veranstalter Fritz Rau
an die Rolle, die Jazz-Musik in ihrem Leben gespielt hat. Neu ist
auch das Management-Symposium, das der Erkenntnis folgt, die sich
in jüngster Zeit auf vielen Ebenen des wirtschaftlichen Prozesses
durchgesetzt hat: wie nah einander nämlich die Wirtschaft und
die Künste sind. Nicht umsonst waren einige bekannte Wirtschaftsführer
lebenslang vom Jazz begeistert: der langjährige BDI-Chef Hans-Olaf
Henkel etwa oder SAP-Gründer Hasso Plattner. Spiritus Rector
dieses Symposiums ist August-Willhelm Scheer (IDS Scheer).
Im Herzen des Geschehens präsentiert „jazzahead!“
nicht nur Labels, Verlage und Agenturen sowie die neuesten Entwicklungen
des Instrumenten- und Zubehör-Baus, auch wird die Ausstellung
„Jazz in Deutschland“ vom Jazzinstitut Darmstadt erstmals
öffentlich gezeigt. Zudem stellen sich Jazz-Abteilungen deutscher
Hochschulen in der Ausstellung vor und präsentieren ihre Arbeit
in Konzerten und Gesprächen. Ergänzend bieten die flexiblen
Tagungsräume des Congress Centrums den verschiedenen Vereinen
und Verbänden Gelegenheit, im Rahmen von „jazzahead!“
eigene Hauptversammlungen und Tagungen auszurichten. So sollen auch
die Interessenvertreter von Musikern, Komponisten, Produzenten,
Schulen und Lehrern Teile vom „Netzwerk Jazz“ werden,
das „jazzahead!“ entwickeln und stärken will.