Hier trifft man auf Erasmus von Meppen, „den Klassik-Fachverkäufer,
Typ verkrachter Intellektueller, stolzer Verlierer, Asi mit Niveau,
auf Klassenkampf gebürstet, den er per Beschluss seines inneren
Zentralkomitees ausgerechnet mitten im Konsumtempel meint ausfechten
zu müssen (so hat er es sich jedenfalls im Nachhinein schöngeredet)“
wie er sich selbst beschreibt. Meppen plaudert unter anderem auch
von der Arbeit, die offenbar entfremdeter nicht sein kann; vor
allem nicht lustiger und bissiger. Qualtingers „Mein Kampf“
wird da einer Besucherin zur Nazi-Literatur und bringt den Betriebsrat
samt Gezeter auf. Aber Meppen neigt sich immer wieder auch ganz
der Musik zu, versenkt sich beispielsweise in die Sonatina aus
Bachs „Actus tragicus“.
Otto, das ist Hans-Joachim Otto, der medien- und kulturpolitische
Sprecher der FDP im Bundestag, schreibt hier in lockeren Abständen
in der Regel über Entwicklungen im Bereich der Medien. GEZ,
Schleichwerbungsproblematik bei den öffentlich-rechtlichen
Rundfunkanstalten, gesehene Filme und anderes mehr. Ottos Weblog
ist akkurat freundlich und bestimmt und gar nicht geprägt
von etwaigen Selbstdarstellungsfantasien. Otto selbst: „Hier
haben Netz-Surfer nun die Gelegenheit, auch mal meine Meinungen
zu allen möglichen Themen zu erfahren, auch solchen, die
jenseits meines eigentlichen Tätigkeitsfeldes (ich bin im
Bundestag Sprecher für Kultur und Medien meiner Partei) liegen.
Damit möchte ich einen weiteren Beitrag zu Transparenz und
Bürgernähe leisten.“ Wer also mit einem Mitglied
des Bundestags in Kommunikation treten will, mit ihm in aller
Internetöffentlichkeit diskutieren, der wird bei Otto sicher
offene Ohren finden.