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nmz-archiv
nmz 2005/09 | Seite 43
54. Jahrgang | September
Rezensionen
Kurz vorgestellt
Noten-Tipps
Franz Krommer: Streichquartett op. 18/1, Stimmen,
Edition Kunzelmann GM 605a
Haydns Konkurrent hinsichtlich Qualität und Quantität
der Streichquartette verstand sich auf liebenswerte, vergnügliche
und vor allem musikantische Schreibe zum Dilettieren im besten
Sinne, so dieses viersätzige Quartett mit Führungsrolle
der ersten Geige und mehr Begleitfunktion durch die übrigen
Streicher. Repertoire-Empfehlung für junge Ensembles.
Robert W. Jones (1932–1997): Mr. Davies’ Delight
(1970). Blockflötenquartett SATB. Partitur und Stimmen.
Ed. Moeck 1597
Herausfordernder Einsatz Blockflöten-spezifischer Techniken
und improvisatorische Elemente sorgen in allen drei Sätzen
für innovative Klangereignisse. Ein willkommenes Avantgarde-Pendant
zur reichlichen Quartettliteratur früherer Epochen. Mittelschwierig.
Paul Huber (1918–2001): Toccata über die Glocken
des Domes zu St. Gallen für Orgel (1992). Haas ISMN
M-2054-0503-8
Strahlende, starke Register imitieren die gewichtigen Schläge
der historischen Glocken, fünf Minuten lang durch Sextolen
minimalistisch umspielt und auf einen fff-Schlusseffekt zielend
– ein ganz grandioses Orgelfinale.
Henri Dutilleux (*1916): San Francisco Night für Gesang
und Klavier (1963). Leduc AL 29 424
Paul Gilsons Verse um Zweifel und Hoffnung finden sich hier
in ein hoch expressives aufrüttelndes Klangbild gepackt.
Der derzeitig hoch gefeierte Dutilleux, in Frankreich als meistaufgeführter
Komponist der Gegenwart geltend, versteht sich im anspruchsvollen
Klavierpart auf eine musikalische Farbkartusche ganz eigener und
besonderer Art.