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nmz-archiv
nmz 2005/10 | Seite 30
54. Jahrgang | Oktober
DTKV Bayern
Eine runde Sache: Tonkünstlerverband Bamberg
Eine Bilanz zum fünfjährigen Bestehen
Fünf Jahre ist es her, dass sich im Februar 2000 zwölf
tatkräftige „Tonkünstler“ in Bamberg zusammenfanden
mit dem Ziel, den Tonkünstlerverband Bamberg nicht neu zu erfinden,
nein, sondern nach 28 Jahren Dornröschenschlaf wieder zu beleben.
Hier nun ein Versuch zu beschreiben, was in den fünf Jahren
musikalisch passiert ist: In einer kleinen Stadt wie Bamberg, die
kulturell und insbesondere musikalisch ein derart vielfältiges
Programm zu bieten hat, gehört ein Tonkünstlerverband
natürlich mit zum „guten Ton“. Mit dieser Idee
war auch schon 1952 der „Verband Bamberger Tonkünstler“
in die Öffentlichkeit getreten und konnte bis 1977 das musikalische
Leben der Kleinstadt auch wesenhaft etwa durch den Hausmusik-Wettbewerb
und verschiedenste Konzerte mitgestalten. Die Neugründung im
Jahr 2000 hat sich den Schutz des Privatmusikwesens auf die Fahnen
geschrieben. Damit unterstützt der Tonkünstlerverband
Bamberg in seiner Region explizit und auf konkreter Ebene ein großes
Anliegen des Landesverbandes Bayerischer Tonkünstler. Diese
Unterstützung hat sich in den fünf Jahren seines Bestehens
seit der Neugründung in der Organisation verschiedenster musikalischer
Aktivitäten geäußert. Da sind zum einen zu nennen
die Workshops zu primär musikalischen Themen wie „Verzierungen
im Hochbarock“ mit der Barockoboistin Stefanie Haegele oder
„Jazz-Piano“ mit Harald Hauck und zum anderen Workshops
zu musikpädagogisch relevanten Themen wie „Feldenkrais
für Musiker“ mit Hildegard Wind oder einem Workshop zum
Thema „Meine Stimme im Unterricht“ mit Johanna Sander.
Die Organisation von Schülervorspielen ist ein weiterer Zweig
der Unterstützung des Privatmusiklehrertums. Im Zuge des Wettbewerbs
um die „Kulturhauptstadt Europas“ ist es dem Tonkünstlerverband
Bamberg gelungen, mehrere Kooperationsmodelle mit anderen kulturschaffenden
Institutionen und Vereinen in Bamberg aufzubauen, was nicht zuletzt
aus der Idee heraus geboren war, dass auf einem derart engen Territorium
wie Bamberg Kultur nur miteinander, nicht gegeneinander sinnvoll
zu erhalten und zu schaffen sei. Da das Feld der Konzerte in Bamberg
bereits sehr gehaltvoll und erfolgreich von verschiedensten Bamberger
Institutionen bestellt wird, hat der Tonkünstlerverband seinen
Schwerpunkt auf musikpädagogisch relevante Themen verlegt.
In Zusammenarbeit mit den „konzertierenden Organisationen“
versucht er gerade in einer Zeit, in der für kreatives Lernen
immer weniger Raum bleibt, musikpädagogische Akzente zu setzen.
Dafür stehe die im vergangenen Jahr äußerst erfolgreich
angelaufene Reihe der „Familienkonzerte“.
Von außen betrachtet erscheint die Arbeit der Bamberger Tonkünstler
vielleicht nicht sehr spektakulär, vor allem vor dem Hintergrund
der Massen- und Megaveranstaltungen, an denen sich alles messen
lassen muss. Mit seinen 40 Mitgliedern hat der Bamberger Verein
auch nicht die Größe und das Gewicht, tonangebend für
das Kulturleben der Stadt voranzuschreiten, in einer Zeit der kulturpolitischen
Schnellschüsse aber wird die kontinuierliche und gründliche
Arbeit an der Basis zunehmend wichtig sein. Und diese Aufgabe möchte
der Tonkünstlerverband Bamberg e.V. auch in Zukunft wahrnehmen
und ausbauen.