Leitfaden der breit angelegten Überschau, in der Referate
einer gleichnamigen Veranstaltung der Biennale Bern 2001 versammelt
sind, ist das „Wechselverhältnis von Antisemitismus
und jüdischem Selbstverständnis“. Ein in der Vielfalt
der Diskurse längst überfälliger Beitrag zur jüdischen
Kulturgeschichte.
Dietmar von Capitaine: Rheinische Musikschule. Die
wechselhafte Geschichte des Kölner Konservatoriums bis 1975,
Books on Demand, Norderstedt 2005, 183 S., € 24,90, ISBN 3-8334-2861-9
Als Ferdinand Hiller 1850 die Leitung der fünf Jahre zuvor
gegründeten „musikalischen Lehranstalt für Köln
und die Rheinprovinz“ übernahm und als „Rheinische
Musikschule“ reorganisierte, schrieb er in die Statuten,
dass das Institut „jungen Leuten, beiderlei Geschlechts,
die sich der Tonkunst als Künstler widmen wollten, eine möglichst
tüchtige und allgemeine musikalische Ausbildung verschaffen
sollte“. 1858 zum Konservatorium erhoben, gehörte die
Schule, aus der etwa die Kölner Musikhochschule hervorging,
zweifellos zu den Top-Adressen, machte aber vor allem nach dem
Zweiten Weltkrieg auch schwierige Zeiten durch. Ein reich bebildertes
Bändchen mit Listen von Lehrern und renommierten Schülern.
Eckhard Henscheid: Musik (Gesammelte Werke, Bd.
7), Zweitausendeins, Frankfurt a.M. 2005, 794 S., Notenbsp., €
25,00, ISBN 3-86150-483-9
Nicht nur diejenigen, die Henscheids brillante Bücher „Verdi
ist der Mozart Wagners“, „Musikplaudertasche“
und „Warum Frau Grimhild Alberich außereheliche Gunst
gewährte“ noch nicht besitzen, sollten schleunigst
zugreifen, denn: Der Sammelband enthält auch eine Reihe musikalischer
Schriften neueren Datums!